Karneval geht nicht ohne…
Neben dem Verkleiden gibt es viele Bräuche rund um das bunteste Fest des Jahres. Wir haben recherchiert, was es damit auf sich hat! Die Zeit vor der Fastenzeit heißt Karneval oder Fastnacht. Im Rheinland wird fast ausschließlich die Bezeichnung "Karneval" gewählt. Woher diese Bezeichnung stammt, ist nicht abschließend geklärt. Die heute geläufigste Erklärung nimmt Bezug auf die Fastenzeit als fleischlose Zeit und sieht die Ursprünge des Begriffs im lateinischen "carne vale" ("Fleisch - lebe wohl").
Kostümieren
Karneval ist ein altes Fest. Schon im 13. Jahrhundert soll es Karnevalsumzüge gegeben haben. Damals haben sich die Menschen eher gruselige Masken aufgezogen und mit Rasseln und Glocken wollte man die bösen Geister und den Winter vertreiben. Über die Jahre hat sich der Brauch weiterentwickelt und man verkleidet sich, weil es Spaß und Freude bringt. Das Kostüm bietet die Möglichkeit sich kreativ zu entfalten und kurzzeitig in eine neue Rolle zu schlüpfen.
Kamelle
Egal ob Tulpensonntag, Rosenmontag oder Veilchendienstag - kein Karnevalsumzug kommt ohne Konfetti und Kamelle aus. Das Wort "Kamelle" leitet sich von "Karamell" ab, denn früher wurden vor allem Karamell-Bonbons an die Zuschauer verteilt. Heute versteht man unter dem Begriff "Kamelle" einen Sammelbegriff für das gesamte Wurfmaterial. Das können neben Süßigkeiten auch Blumen oder kleine Geschenke sein. Im Alltag hört man häufig den Ausdruck "olle Kamellen". Damit sind alte Geschichten gemeint, die keinen mehr interessieren.
Funkemariechen
Funkemariechen oder auch Tanzmariechen gehören im Karneval und bei jeder Karnevalsgesellschaft dazu. Mit akrobatischen Tänzen sorgen junge Mädchen und Damen für Unterhaltung bei Sitzungen und Feiern. Die "Mariechen" tanzen solo, mit männlichem Partner oder in einer Garde. Die Geschichte geht zurück auf "Marketenderinnen", die Soldaten mit Waren und Dienstleistungen versorgten und häufig "Mariechen" gerufen wurden. Die Kostümierung der Mädchen und Frauen mit Uniformjacke und Dreispitz auf dem Kopf etwas Militärisches. Der kurze Rock, die Strumpfhose und die Spitzen- oder Rüschenunterwäsche sollen die weibliche Seite betonen.
Krawatte abschneiden
Am Altweiberdonnerstag oder "Weiberfastnacht" übernehmen die Frauen die Macht, wie der Name es schon vermuten lässt. Um das zu demonstrieren, geht es an diesem Tag einem typisch männlichen Symbol, der Krawatte, an den Kragen. Mit einer Schere wird die Krawatte abgeschnitten. Zur Belohnung gibt es "Bützchen" auf die Wange. Woher der Brauch stammt, ist historisch nicht eindeutig belegt. Seinen Ursprung hat der Brauch wohl bei Wäscherinnen in Bonn. Die Waschfrauen von Beuel trafen sich regelmäßig zum Kaffeeklatsch, um über ihr beschwerliches Leben und die Verfehlungen der Ehemänner zu sprechen. Die Frauen nahmen den Karneval zum Anlass, ihrem Frust freien Lauf zu lassen und die Männer während des Karnevals in die Mangel zu nehmen. Zu jener Zeit trugen hauptsächlich Männer in gehobenen Positionen Krawatten. Um den Rangunterschied aufzuheben und auf ihre Situation aufmerksam zu machen, schnitten sie den Männern im Rathaus die Krawatten ab.