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In der Kranken- und Altenpflege fehlen Tausende Fachkräfte. Daraus ergeben sich aber auch Chancen für alle, die sichere Jobs mit Berufung wollen.
Pflegeberufe bieten für Menschen, die Verantwortung für andere nicht scheuen, ein erfüllendes Erwerbsleben. Symbolfoto: agp/pixelio
Pflege – das heißt, sich mit einer Portion Idealismus für Berufe mit Menschenliebe, permanenter Fortbildung sowie körperlichen und emotionalen Herausforderungen zu entscheiden. Und für viele, vor allem Frauen, ist es genau das, was ein erfüllendes Berufsleben jenseits von Langeweile und Anonymität ausmacht. Die rheinland-pfälzische Pflegekammer beobachtet den Arbeitsmarkt der Branche und scheut sich jedoch nicht, die Probleme bei der Besetzung offener Stellen zu benennen. Sie liegen nicht nur in der demografischen Entwicklung mit immer mehr Älteren und Kranken: »Die Ausbildungszahlen sind in Ordnung. Aber: Die Abbrecherquote in diesen Berufen ist hoch. Die Rahmenbedingungen führen zu mehr Arbeitsverdichtung und damit zu mehr Fluktuation, so dass sich der Fachkräftemangel weiter verschärft«, sagt Pressesprecher David Dietz.
Bessere Bedingungen als oftmals gedacht
Sebastian Rutten, Geschäftsführer der Pflegegesellschaft Rheinland-Pfalz als Vertreterin der Altenpflege-Einrichtungen, verweist auf höhere Verdienstmöglichkeiten als landläufig kommuniziert und auf Bemühungen der Arbeitgeber, unter anderem mit besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder auch mit dem Anwerben von Fachkräften im Ausland gegenzusteuern. Den Fachkräftemangel sieht er begründet »in der einfachen Tatsache, dass sie in dem Umfang, wie sie benötigt werden, schlichtweg nicht vorhanden sind und auch perspektivisch nicht vollständig sein werden«.
Aufwertung der Pflegeberufe wichtig
Rutten kritisiert darüber hinaus, dass die Politik »zu oft in festen Definitionen und Relationen ordnungspolitische Sicherheit« suche: »In der Diskussion um die Akademisierung kommen gut qualifizierte Helferkräfte derzeit noch zu kurz und werden weitgehend nur als Eingangsstufe zur Fachkraftausbildung wahrgenommen. Eine Aufwertung der Pflege ist wichtig und notwendig, aber wir benötigen vor allem motivierte und qualifizierte Kräfte für die wichtige Arbeit mit den Menschen.« Neben nachvollziehbaren Wünschen nach Leitungspositionen und wissenschaftlicher Tätigkeit brauche man Personal, um menschliche Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Krankenpflege in der Region betroffen
Das Branchenmonitoring des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums (www.branchenmonitoring-gesundheitsfachberufe-rlp.de) offenbart in der Tat eine gravierende Lücke: Auf 1079 AltenpflegerInnen auf dem Arbeitsmarkt kommen 1991 offene Stellen. Vor allem in den Kreisen Bitburg-Prüm, Mayen-Koblenz und Cochem-Zell übersteigt die Nachfrage nach Personal bei weitem das Angebot, annähernd ausgeglichen sieht es in der Vulkaneifel aus, im Kreis Ahrweiler beträgt das Minus derzeit zehn Stellen. Dramatisch sieht es in der Krankenpflege im Kreis Ahrweiler aus, hier werden 98 Fachkräfte gesucht, dem gegenüber stehen nur 32 potenzielle Fachkräfte. Für SchulabsolventInnen bedeutet es aber sichere Jobs mit Sinn.