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Wenn der Körper bei Pizza und Butterbrot rebelliert
Die begeisterte Hobbyköchin Alexandra hat schon fast den Spaß an Einladungen verloren: "Früher stellte ich gerne ein mehrgängiges Menü für meine Gäste zusammen. Jetzt ist das total kompliziert." Sie hat die Erfahrung gemacht, dass bei drei oder vier Besuchern mindestens einer mit Sonderwünschen dabei ist. "Einer sagt, er darf kein Getreide essen. Der andere verträgt keine Milchprodukte. Und wenn ich Pech habe, gesellt sich noch ein Vegetarier oder Veganer dazu." Alexandra ist sauer und fragt sich: "Ist das eine Modeerscheinung, oder sind die Leute wirklich plötzlich empfindlicher geworden?"
Schmerzen und irritierte Blicke
Beides stimmt. Denn Fachleute bestätigen, dass viele, die das eigentlich gar nicht müssten, zum Beispiel auf glutenfreie Produkte umsteigen, weil sie annehmen, das sei besser für ihren Körper. Das ist die falsche Sichtweise - sagen die meisten Ärzte. Andererseits gab es früher viele Bedauernswerte, deren Unverträglichkeiten schlicht nicht erkannt wurden. Unsere Autorin Ramona Wolff gehört dazu. Sie schildert in der heutigen ersten Folge unserer Serie sehr anschaulich, wie sich als junge Frau häufig ihr Bauch unnatürlich aufblähte, weil sie Dinge verzehrte, auf die ihr Körper mit Abwehr reagierte. Neben den Schmerzen musste sie sogar irritierte Blicke ertragen, weil viele das Mädchen fälschlich für schwanger hielten. Dabei leidet Ramona Wolff unter einer Glutenunverträglichkeit. Ein paar Nudeln, ein Butterbrot, Kuchen, Plätzchen, Pizza, Schnitzel oder Fischstäbchen können bei ihr üble Folgen haben.Prominente mit Gluten-Problem
Doch sie ist nicht allein: Fußballstar Jerome Boateng, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft oder die Tennisspielerin Sabine Lisicki kämpfen ebenfalls mit einem Gluten-Problem. Bei der Schauspielerin Miley Cyrus gestellt sich noch die Abwehr gegen Laktose zu Gluten hinzu. Bei ihrer Kollegin Anne Hathaway ist es "nur" Laktoseintoleranz - sie verträgt also keinerlei Milchprodukte. Eine Sorge, die rund 15 Prozent der Deutschen quält.Was kann ich tun?
In unserer großen Serie erklären wir in sechs Folgen, wie man die Probleme mit Gluten, Laktose, Fruktose, Histamin & Co erkennt. Vor allem zeigen wir, was man dagegen tun kann. Welche Nahrungsmittel sollte ich als Betroffener meiden? Helfen Medikamente? Welche Angebote gibt es an meinem Wohnort? Wir informieren umfassend und in einer Art und Weise, die auch medizinische Laien verstehen. MV
Gute und gesunde Ernährung liegt voll im Trend. Für immer mehr Menschen allerdings ist Essen eine Art Slalom: Sie müssen bestimmte Lebensmittel umgehen, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
Falschmeldung der Botenstoffe
Histamine sind lebenswichtige körpereigene Botenstoffe, die auch in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Doch manchmal kommt es zu unerklärlichen Überreaktionen. Eine bewusste Ernährung kann vorbeugen.
Lecker Obst – für viele wenig Genuss
Unser Dünndarm kann generell nur eine bestimmte Menge Fruchtzucker "verarbeiten". Bei Fruktoseintoleranten beginnt die Unverträglichkeit jedoch schon deutlich unterhalb des normalen Limits.
Wenn die Milch Probleme macht
"Laktoseintoleranz" ist keine Allergie, sondern die Folge des Fehlens von ausreichend Laktase, einem Enzym im Dünndarm. Die Beschwerden sind individuell höchst unterschiedlich.
Gefährliches Bauchgrummeln
Keiner weiß genau, wie die Krankheit entsteht, niemand kann sie derzeit heilen. Das einzige was bei Zöliakie hilft, ist der Verzicht auf Brot, Nudeln und Süßgebäck aus klassischen Getreide-Arten.
Ein Leben ohne Nudeln, Brot, Pizza & Co
Schon während meiner Schulzeit plagten mich regelmäßig starke Bauchschmerzen und Blähungen. Mein Bauch wuchs manchmal auf die Größe eines schwangeren Bauches im mindestens sechsten Monat an.
Kleines Lexikon der Fachbegriffe
Allergie, Intoleranz, Unverträglichkeit: Was heißt das genau – und worin liegen die Unterschiede? Vor allem: Was müssen Betroffene darüber wissen?
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