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Von Träumen, Automobildesigns und einer Berufung

Ernährungswissenschaftlerin - tatsächlich? Wer Elena Villa heute in ihrem Laden in der Nagelstraße in Trier sieht und ihr zuhört, wenn sie über die schönen Dinge spricht, die sie dort umgeben, der kann sich das nur schwer vorstellen. Es war dennoch einst ihr Ziel, aber eines, das sie bald aufgab, um sich dem zuzuwenden, was bald nicht nur Beruf, sondern Berufung wurde: dem Schmuck.

Auf gute Planung kommt es an

Elena Villa wagte früh den Sprung in die Selbstständigkeit. Mit Anfang 20 nahm sie ihr berufliches Geschick in die eigenen Hände. Ein professionelles Fundament schuf sie mit dem Bildungsgang Gemmologie in Idar-Oberstein und der anschließenden Qualifikation für Schmuck-Design in San Diego, Kalifornien. Beides echte Herausforderungen für die junge Selbstständige. Doch getreu dem Motto: „was uns nicht umbringt, macht uns stärker“, zog sie viel kreativen und handwerklichen Input aus dieser Situation. In dieser Zeit lernte Elena Villa aber auch, dass sich Karriere und Privatleben nur mit sehr guter Planung erfolgreich unter einen Hut bringen lassen. Betrachtet man die wundervollen Designs der Künstlerin stellt sich unweigerlich die Frage. Wie macht sie das? Eine einfache Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Denn laut eigener Aussage ist es „ein permanenter Schaffensprozess, der untrennbar zum Leben dazu gehört.“ Dabei kann alles als Inspiration dienen: Bilder, Eindrücke, Empfindungen, besondere Situationen, Menschen, Emotionen, Kunst, Musik – die Liste ist schier unendlich. „Es ist alles in gewisser Weise wichtig, ganz egal in welcher Form“, erklärt die Designerin. Selbstverständlich gehört dazu auch die Orientierung an aktuellen Trends und Strömungen – für Elena Villa liefern dabei besonders Automobildesigns interessante Orientierungspunkte: „Die haben einfach eine tolle Marktforschung in Sachen Form und Farbe.“ Doch wer denkt, die Halbsüdamerikanerin, die ihre ersten vier Lebensjahre in Lima verbrachte, wäre zuhause weniger kreativ, der irrt. In ihrer Freizeit singt und malt Elena Villa auch leidenschaftlich gerne. Musikalisch hat sie sich dabei auf Opern und Jazz spezialisiert, während sie an der Leinwand eher großformatige Acrylgemälde bevorzugt. – Denn die sind, so die Künstlerin, eine angenehme Abwechslung zu den kleinformatigen Skizzen ihrer Schmuckdesigns.

Die Trierer werden unterschätzt

Neben ihrer Passion für Schmuck, Kunst und Musik spielen auch ehrenamtliches Engagement und Charity-Projekte eine wichtige Rolle im Leben der Schmuckdesignerin. „Generell glaube ich werden die
Trierer manchmal unterschätzt“, sagt Elena Villa mit Blick auf die vielen Vereine, Stiftungen und Projekte, die sich in Trier für Menschen, Tiere oder Umwelt einsetzen. Sie selbst ist seit Langem aktiv und verknüpft dabei Berufliches mit persönlicher Überzeugung. So unterstützt sie, unter anderem, die Trierer Kulturstiftung, indem sie von jedem verkauften Trier- und Karl-Marx-Ring fünf Euro für deren  Musikförderprojekt spendet. Warum sie das tut? Elena Villa bringt es so auf den Punkt: „Andere zu fördern und an deren Weiterkommen mitzuwirken, gibt mir seelische Zufriedenheit.“ Text: Saskia Bohr Foto: Photogroove


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