Zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Studierende in Trier
In welchen Hochschulstädten deckt das BAföG überhaupt noch die Miete? Diese Frage stellte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem aktuellen Artikel. Seit Oktober gibt es zwar eine Erhöhung des BAföG auf maximal 992 Euro und eine Anhebung der Wohnpauschale von 360 auf 380 Euro. Doch das Ergebnis der FAZ-Recherche lautet: "In den meisten deutschen Städten reicht der im BAföG fürs Wohnen vorgesehene Teil so nicht, um die Miete für ein WG-Zimmer zu stemmen."
Die Lage in Trier
Für Studierende in Trier sieht es etwas positiver aus - zumindest für diejenigen, die ein Zimmer in einer Wohnanlage des Studierendenwerkes Trier bewohnen. Hier liegt die Medianmiete für ein WG-Zimmer, inklusive aller Nebenkosten, bei knapp 265 Euro und damit unter dem Durchschnitt von 400 Euro für ein WG-Zimmer auf dem freien Wohnungsmarkt in Trier (Quelle: FAZ/cbt./Moses Mendelssohn Institut/WG-Gesucht.de). Zum Vergleich: In Großstädten wie Frankfurt am Main, Berlin oder Düsseldorf liegen die Medianmieten für ein WG-Zimmer, laut FAZ-Recherche bei 600 Euro und mehr.
Warteliste in Trier: zwei Semester
Wer ein WG-Zimmer oder ein Einzelappartement in einer Wohnanlage vom Studiwerk beziehen möchte, muss Geduld haben. Derzeit beträgt die Wartezeit auf einen Platz in Trier zwei Semester, da alle 1.573 Wohnplätze belegt sind. Deutschlandweit wohnt nur knapp jeder zehnte Studierende in einem Wohnheim; in Trier sind es bei insgesamt 15.494 Studierenden etwa 11 Prozent.
Appell zur BAföG-Reform
Bezahlbarer Wohnraum für Studierende bleibt in Trier knapp, und steigende Mieten verschärfen das Problem. "Für viele Studierende, die keinen Wohnplatz bei uns erhalten, bleibt eine Lücke zwischen der BAföG-Wohnpauschale und den Mietkosten", erklärt Andreas Wagner, Geschäftsführer des Studiwerks Trier. Viele Studierende sind daher auf zusätzliche Einnahmequellen angewiesen, um ihr Studium zu finanzieren. Nur etwa 17,5 Prozent der Studierenden in Deutschland erhielten BAföG im Wintersemester 23/24. "Wir brauchen eine grundlegende Reform der staatlichen Studienfinanzierung und mehr öffentlich geförderten Wohnraum für Studierende", fasst Andreas Wagner zusammen und unterstützt damit auch die aktuellen Forderungen vom Dachverband der Deutschen Studierendenwerke.