Zweites Zuhause Skatehalle
Schon seit 2009 tummeln sich engagierte Skater in dem großen Gebäude in Trier West. Der vormalige Supermarkt wurde in dem Jahre das erste Mal vom Palais Verein gemietet. Dennoch lag die Freiheit der Gestaltung bei den Skatern selbst. "Skater konnten komplett autark handeln", betont auch Jonas Jung, der seit 2021 als Sozialarbeiter in der Skatehalle arbeitet.
Die Halle
Seit der Zeit des Aufbaus sind mittlerweile 14 Jahre vergangen. Die aktive Szene ist stetig gewachsen und auch die Halle hat sich mehr und mehr verändert. Die Wände sind bedeckt mit Graffitis und es gibt Rampen in allen Schwierigkeitsstufen.
Als eine von zwei Hallen in Rheinland-Pfalz ist die Trierer Skatehalle etwas Besonderes. Aber nicht nur in der Umgebung wird sie geschätzt, sondern auch deutschlandweit ist die Bekanntheit gestiegen. "Ich war in vielen Skatehallen in Deutschland. Unsere Halle gefällt mir persönlich besser als eine Halle in Hamburg", bestätigt Jung.
Pädagogik und Skateboarding
Nicht nur das Skaten stehe im Vordergrund, sondern auch das Miteinander, erklärt Reinhold Spitzley, der Geschäftsführer des Palais Vereins. "Kinder können sich hier ausprobieren", ergänzt der 68-jährige. Sie sollen in ihrem Handeln bestärkt werden. Gerade durch die Treffen mit Politikern im Kampf um die Halle sei das passiert.
Zu dem Zweck hat sich auch die Gruppe Zupporter, bestehend aus ungefähr 20 Kindern und Jugendlichen, geformt, die die Halle als ihr zweites Zuhause bezeichnen. "Die Szene ist offen für jegliche Art von Menschen", beschreibt Jonas Jung die Stimmung vor Ort. Der Wahltrierer ist seit seinem 14. Lebensjahr in der Halle zu Besuch und auch deswegen nach Trier gezogen. Für ihn gehören Pädagogik und Skateboarding zusammen.
Auch Christopher, ein Mitarbeiter der Halle, schildert seine Erfahrungen ähnlich: "Jeder mag jeden. Streitigkeiten werden draußen gelassen. Das ist einzigartig in Trier."
"Visionen sind viele da"
In Zukunft geht es darum, Kooperationen mit den umliegenden Institutionen, zum Beispiel der Europäischen Kunstakademie oder dem Herrlich Ehrlich, zu stärken. Auch soll bei Renovierungsarbeiten auf Nachhaltigkeit geachtet und ein Moselzugang geschaffen werden. "Visionen sind viele da", fasst Jonas Jung zusammen.
Text: Nora Feldhaus