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Zahl der auf Corona Getesteten bleibt im Dunkeln...

Am Freitag, 22. Mai wurde dem Gesundheitsamt Trier-Saarburg kein neuer Fall einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Erreger gemeldet. Jedoch wurde am 20. Mai ein aus der Stadt Trier stammender Patient in das Corona-Gemeinschaftskrankenhaus Trier verlegt, der sich bereits Ende März in seinem Urlaubsort infiziert hatte und seitdem dort stationär behandelt wurde. Diese Person fließt nun in die Statistik ein, weshalb sich die Zahl der nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Personen auf 297 erhöht (195 Landkreis und 102 Stadt Trier).
Zwei Ärztinnen der Fieberambulanz in Hermeskeil beim Abstrichtest an einer Frau auf das Corona-Virus. Foto: Nicole Nothart

Zwei Ärztinnen der Fieberambulanz in Hermeskeil beim Abstrichtest an einer Frau auf das Corona-Virus. Foto: Nicole Nothart

Die Infektionszahlen verteilen sich im Landkreis Trier-Saarburg wie folgt auf die Verbandsgemeinden:
VG Hermeskeil: 11              VG Konz: 41          VG Ruwer: 17
VG Saarburg-Kell: 71          VG Schweich: 35   VG Trier-Land: 20 Inzwischen konnten insgesamt 280 Quarantäneverfügungen vormals positiv getesteter Personen aufgehoben werden. Dabei handelt es sich um 181 Personen aus dem Landkreis und 99 aus der Stadt Trier. Zehn Personen sind seit dem 28. März im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verstorben; neun davon aus dem Landkreis und einer aus der Stadt Trier. Somit gelten sieben Personen aktuell als erkrankt: 4 Personen im Landkreis und 3 in der Stadt Trier (davon jeweils einer in stationärer Behandlung im Corona-Gemeinschaftskrankenhaus Trier). Der Richtwert für eine Überprüfung der beschlossenen Lockerungen ist die 7-Tage-Inzidenz. Sie bemisst die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Liegt der Wert über 50, müssen die Lockerungen überprüft werden. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis bei 1,3 und in der Stadt Trier bei 0,9.

Gesamtzahl der Tests nicht bekannt

Über die Gesamtzahl der seit März in der Stadt Trier und im Kreisgebiet durchgeführten Tests beziehungsweise getesteten Personen gibt es nach Angaben der Kreisverwaltung Trier-Saarburg hingegen keine gesicherten Auskünfte. Zwar bestätigten auf Wochenspiegel-Anfrage die Fieberambulanzen in Saarburg (670 Tests) beziehungsweise Hermeskeil (120 Tests) bis 19. Mai, sowie Trier-Ehrang (1.200 Tests bis Mitte Mai), insgesamt knapp 2.000 Tests durchgeführt zu haben. 420 weitere Test wurden nach Angaben der Verantwortlichen in dem nur eine Woche lang geöffneten Fieberzentrum im Messepark Trier durchgeführt. Da die Zahlen der Tests aber beispielsweise aus Laboren und weiteren Arztpraxen nicht vorlägen, sei die Gesamtzahl nicht zu ermitteln, so die Kreisverwaltung. Das Gesundheitsamt erhalte nur eine Mitteilung, wenn das Testergebnis positiv ist. Negative Tests müssen nicht an das Gesundheitsamt gemeldet werden, so die Erklärung der Kreisverwaltung.

Fieberambulanzen plädieren für gezielte Tests

"Ich würde mir wünschen, dass die Tests weiter ausgedehnt werden", so Dr. med. Nicole Nothardt, die die Fieberambulanz in Hermeskeil leitet. Sie wartet auf ein offizielles Signal, dass auch Menschen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck oder Krebs oder auch Immungeschwächte nach Chemotherapie zum Abstrich in die Fieberambulanzen kommen würden. Elisabeth Schneider, Prokuristin bei Synlab Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Trier in der Feldstraße,  spricht sich auch deutlich für weitere Tests aus. "Wir waren am Anfang der Corona-Krise in Trier die erste Anlaufstelle für zahlreiche besorgte Menschen, die getestet werden wollten. Aus verkehrstechnischen Gründen wurde dann das Messepark-Corona Zentrum eröffnet. Jetzt wäre es sinnvoll bestimmte Berufsgruppen wie beispielsweise das Pflegepersonal in Pflegeheimen und Kliniken gezielt zu testen. Auch für Firmen, deren Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurückkommen, wären gezielte Testungen möglich", so Schneider. Auch Dr. Karin Gutmann von der Fieberambulanz in Trier-Ehrang hält trotz der zurückgehenden Zahl der Corona-Infizierten weitere, gezielte Tests für sinnvoll und plädiert aus medizinischer Sicht für eine Beibehaltung der Testkapazitäten.   Wie die Kreisverwaltung mitteilte hat das Kreiskrankenhaus Saarburg allerdings entschieden wegen der sinkenden Nachfrage neue Öffnungszeiten für die Fieberambulanz Saarburg einzuführen. Ab sofort hat die Fieberambulanz nur noch montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr geöffnet. Die neue Regelung gilt zunächst bis einschließlich 29. Mai. Die Fieberambulanz befindet sich in der unteren Etage der Psychiatrischen Tagesklinik, Flachsspreit 10 in Saarburg, und ist über einen separaten Eingang zu erreichen.

»Falsches Sicherheitsgefühl«

Trotz freier Kapazitäten in allen Fieberambulanzen sieht  Dr. Harald Michels, Leiter des Gesundheitsamtes Trier-Saarburg, Massentests hingegen kritisch: »Jeder Test ist nur eine Momentaufnahme. Es könnte den Betroffenen ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln, wenn sie negativ getestet würden. Um gesicherte Aussagen treffen zu können, müssten die Testungen in regelmäßigen Abständen erfolgen.« Er appelliere an alle, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und sich bei begründetem Verdacht testen zu lassen.

Extra:

Fieberambulanz Trier-Ehrang: (Test nach RKI-Richtlinien mit Versicherungskarte) Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 7.30 Uhr bis 12 Uhr; Montag-, Dienstag- und Donnerstagnachmittag: jeweils 16 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 12 Uhr, Unter dem Dostler 2, 54293 Trier. Fieberambulanz Hermeskeil: (Test nach RKI-Richtlinien mit Versicherungskarte)  Öffnungszeiten: Montags, Dienstags und Donnerstags von 9 bis 12 Uhr. Dienstags zusätzlich von 15 bis 18 Uhr, Mittwochs und Freitags von 13 bis 16 Uhr. Die Fieberambulanz befindet sich in der Halle der Berufsbildenden Schule / Gymnasium Hermeskeil, unterhalb der Borwiesenstraße 5. Fieberambulanz Saarburg: (Test mit Überweisungsschein des Hausarztes) Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 bis 11 Uhr,  Flachsspreit 10, 54439 Saarburg (Gebäude der Psychiatrischen Tagesklink, in der Nähe des Kreiskrankenhauses Saarburg) red/fin/fis


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