Andrea Fischer

Von Dänemark nach Nordirland und zurück: Eine Reise der Kunst nach Trier

Trier. Stadtmuseum Simeonstift erhält Kunstwerke aus dem frühen 20. Jahrhundert

 

Kulturdezernent Markus Nöhl und Direktorin Dr. Viola Skiba freuen sich über die beiden Gemälde.

Kulturdezernent Markus Nöhl und Direktorin Dr. Viola Skiba freuen sich über die beiden Gemälde.

Bild: Stadtmuseum Simeonstift

Das Stadtmuseum Simeonstift hat eine außergewöhnliche Schenkung erhalten. Lady Vibeke Dunleath aus Nordirland, deren Familie auch Wurzeln in Trier hat, hat zwei Gemälde sowie Teile eines historischen Tee-Services in die Obhut des Stadtmuseums Trier übergeben – sie haben einen langen Weg hinter sich und sind vor allem wegen ihrer Geschichte interessant.

Kunstwerke mit tiefer Verbundenheit zur Moselstadt

Die Schenkung umfasst ein Ölgemälde des Trierer Künstlers Anton Schneider-Postrum (1869–1943), das eine Ansicht des Kylltals zeigt, sowie ein Aquarell seiner Schülerin Anne-Marie Dorph (1900–1991), Lady Dunleaths Großtante. Das Aquarell gewährt einen Einblick in das Wohnzimmer der Villa Solbakken in Trier-Pallien, das frühere Zuhause von Anne-Marie. Die Villa steht symbolisch für das bürgerliche Leben in Trier Anfang des 20. Jahrhunderts, und die Kunstwerke spiegeln die starke Verbindung der Familie Dorph zur Region wider.

„Die Stiftungen sind wunderbare Ergänzungen unserer Kunstbestände“, betonte Kulturdezernent Markus Nöhl. „Das Stadtmuseum Simeonstift hat eine lange Tradition von Schenkungen aus der Stadtgesellschaft und darüber hinaus. Dieses bürgerliche Engagement ist die Grundlage unserer Sammlung.“

Eine Familiengeschichte über Kontinente hinweg

Die Geschichte der Familie Dorph ist international: Anne-Marie Dorphs Vater, Bøje Dorph, wurde in Dänemark geboren, wanderte jedoch nach Trier aus, wo er ein Geschäft für Farben und Tapeten eröffnete. Trotz der Rückkehr der Familie nach Dänemark in der Zwischenkriegszeit blieb Trier stets in der Erinnerung. Lady Dunleath, die heute in Nordirland lebt, hat die Erbstücke ihrer Großtante 1991 übernommen – und nun sind sie nach über 100 Jahren wieder in ihre ursprüngliche Heimat zurückgekehrt.

„Meine Großtante hat Trier nie vergessen“, sagte Lady Dunleath bei der Übergabe der Kunstwerke. Sie wäre sicherlich froh, dass ihre Bilder nun im Stadtmuseum Simeonstift einen würdigen Platz gefunden haben.

 


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