

Mit einem Festakt hat das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier seinen langjährigen Chefarzt der Allgemeinen Augenheilkunde, Dr. med. Johannes Luttke, verabschiedet. Mit Dr. Stephan Leers wurde zugleich dessen Nachfolger offiziell in sein Amt eingeführt. Dieser bringe von seinen bisherigen beruflichen Stationen eine große Erfahrung in unterschiedlichen Formen der augenärztlichen Tätigkeit mit, so Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier.
Der Zeitpunkt hätte kaum besser gewählt sein können: Wenige Tage vor dem Start der diesjährigen "Woche des Sehens" vollzog das Brüderkrankenhaus Trier den Stabwechsel an der Spitze seiner Allgemeinen Augenheilkunde. Nach mehr als 17 Jahren ging Dr. med. Johannes Luttke von Bord und übergab das Steuerrad an Dr. med. Stephan Leers. Eine bemerkenswerte zeitliche Parallele in beider Lebensläufe: 2014 wurden Dr. Luttke und Dr. Leers zu Chefärzten berufen. Während ersterer in Trier vom Leitenden Arzt der Sektion Allgemeine Ophthalmologie zum Chefarzt aufstieg und fortan eine Doppelspitze mit dem für die lidplastisch-rekonstruktive Chirurgie zuständigen Chefarzt Dr. med. Uwe Press bildete, übernahm Dr. Leers im selben Jahr die Leitung der Maximilians-Augenklinik in Nürnberg.
Geboren in München, studierte Johannes Luttke zunächst an der Université de Picardie Jules Vernes im französischen Amiens, bevor er 1978 an die Universität Bonn wechselte und hier sein Medizin-Studium fortsetzte. Es folgten Stationen an den Universitäten Tübingen und Münster, bevor Dr. Luttke nach seiner Approbation seine klinische Tätigkeit in Dortmund aufnahm, wo er ab 1993 als Leitender Oberarzt in der Augenklinik des St.-Johannes-Hospitals wirkte. 2006 wechselte er nach Trier. Dr. Luttke habe sich große Verdienste um den Auf- und Ausbau der Allgemeinen Augenheilkunde im Brüderkrankenhaus erworben, würdigte Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier dessen langjähriges Wirken, zu dem auch die Etablierung und Leitung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Trier und Schweich zählte. Weiskopf verwies auf zahlreiche Herausforderungen, denen sich Dr. Luttke und sein Team hätten stellen müssen.
Dr. Johannes Luttke dankte in seiner Abschiedsrede langjährigen Weggefährten und vor allem seinem Team und dem Chefarztkollegen Dr. med. Uwe Press. Man sei zwar sehr unterschiedlich, habe aber gut kooperiert, so Dr. Luttke, und weiter: "Ohne Dr. Press wäre all das, was wir hier aufgebaut haben, nicht möglich gewesen." Wie zuvor schon der Hausobere Markus Leineweber betonte der ehemalige Chefarzt in seiner Rede die Bedeutung der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Augenärzten in der Region. Seinem Nachfolger wünschte Dr. Luttke, der lange im Ruhrpott wirkte, ein "glückliches Händchen und ein herzliches Glückauf".
Nach dem Medizinstudium in Heidelberg und Stationen in Hildesheim, Düsseldorf, Darmstadt, Karlsruhe und Ulm kam Dr. Leers 2008 erstmals nach Sulzbach im Saarland, wo er als leitender Oberarzt arbeitete, bevor er als Chefarzt nach Nürnberg wechselte. Aus privaten Gründen zog es den gebürtigen Niedersachsen wieder zurück an die Saar, wo er zuletzt einen von fünf Standorten einer Gemeinschaftspraxis leitete. "Ihr beruflicher Lebenslauf macht deutlich, dass Sie über eine große Erfahrung in unterschiedlichen Formen der augenärztlichen Tätigkeit verfügen und Ihnen die beiden Versorgungsformen im stationären und ambulanten Bereich vertraut sind", erklärte Regionalleiter Bruder Peter Berg.
Dr. Leers berichtete in seiner Rede, dass er sich Mitte der 1990er Jahre als Assistenzarzt schon einmal im Brüderkrankenhaus beworben hatte, der seinerzeitige Chefarzt aber keine freie Stelle mehr gehabt habe. Mit Blick auf den heutigen Fachkräftemangel auch im ärztlichen Bereich sprachen der neue Chefarzt wie auch der Ärztliche Direktor des Brüderkrankenhauses, Professor Dr. med. Tim Piepho von fundamental veränderten Zeiten. Die zeigten sich allerdings auch darin, dass der medizinische Fortschritt und die heutigen Möglichkeiten der Bildgebung inzwischen Therapien ermöglichten, die noch vor wenigen Jahrzehnten kaum vorstellbar gewesen seien. Er freue sich sehr auf seine neue Aufgabe und wolle eine "Atmosphäre der gegenseitigen Wertschätzung" pflegen, so Dr. Leers, der versprach, gemeinsam mit seinem Team die augenärztliche Versorgung in der Region auf einem verlässlich hohen Niveau halten zu wollen.