Claudia Neumann

Tierheim Trier geht neue Wege

Trier. Auch wenn der Tierschutzverein Trier und Umgebung e.V. weiterhin vor großen Herausforderungen steht, tut sich Einiges rund um das Trierer Tierheim.
Ulrich Antz ist der Vorsitzendes des Vereins Tierschutz Trier und Umgebung e und nicht der Leiter des Tierheims. Die Stelle ist noch vakant.

Ulrich Antz ist der Vorsitzendes des Vereins Tierschutz Trier und Umgebung e und nicht der Leiter des Tierheims. Die Stelle ist noch vakant.

Bild: Matthias Willems

(mw). »Wir haben uns personell verändert und stärker professionalisiert«, erzählt der Vorsitzende Ulrich Antz. Durch die Teilnahme an Seminaren, wurde die Qualifikation der Mitarbeiter erhöht und der administrative Bereich gestärkt. »So etwas ist ja auch für den Außenkontakt wichtig«, betont Antz.

Momentan gibt es zwölf Festangestellte und zwei Auszubildende. Zwei weitere Azubis sollen dieses Jahr noch kommen. Hinzu kommen rund 30 bis 40 Ehrenamtliche, die regelmäßig helfen.

Mit der Kinder- und Jugendgruppe »Kids for Pets«, will man Kindern und Jugendlichen von acht bis zwölf Jahren den richtigen Umgang mit den Tieren beibringen. »Tiere sind eigenständige Lebewesen und keine Kuscheltiere mit dem Steiff-Knopf im Ohr«, sagt Antz. Jungen Menschen soll auch die Natur allgemein und der Artenschutz beigebracht werden. So wurde ein Bienenvolk angesiedelt und ein Gewächshaus soll aufgestellt werden.

Mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Mutterhauses arbeitet man an einem neuen Konzept, um mit den jungen Patienten therapeutisch neue Wege zu gehen und eine Art Beschäftigungstherapie anzubieten. Ulrich Antz nennt ein Beispiel: »Eine junge Autistin kommt regelmäßig zu uns. Das tut dem Mädchen gut und ist ein großer Erfolg«.

Spätestens nächstes Jahr soll dann ein Junior-Hundeführerschein eingeführt werden, in dem Kinder und Jugendliche den Umgang mit dem eigenen Hund, aber auch mit fremden Hunden lernen. »Wir merken, dass da sehr viele Ängste sind und Kinder auch beim eigenen Hund Fehler machen«, erzählt Antz.

Auch die Gassigeher haben sich etabliert. Das neue Konzept mit den Einstufungen nach Schwierigkeit der Hunde und das Angebot an Kursen, werde sehr gut angenommen.

Seit letztem Jahr gibt es eine neue Website und man ist auch bei Facebook und Instagram vertreten. Auch die Spendenbereitschaft, die nach Ausbruch des Ukrainekrieges eingebrochen war, sei wieder gestiegen.

Der Tierschutzverein hat heute 2500 Mitglieder. Die Aufmerksamkeit für das Tierheim und den Tierschutz ist groß in der Region.

Doch trotz der ganzen positiven Entwicklung, gibt es noch einige Herausforderungen, die das Tierheim auch in Zukunft bestehen muss. So gibt es neue Auflagen im Tierschutz, was die Haltung der Tiere angeht. 40.000 Euro muss das Tierheim jedes Jahr dafür in die Hand nehmen, zum Beispiel neue Hundehütten oder eine 15.000 Euro teure Feuerwehrbox. Dabei handelt es sich um eine isolierte und beheizte Hütte, in der Feuerwehr, Polizei oder Ordnungsämter Fundtiere auch außerhalb der Öffnungszeiten abgeben können.

Für dieses Jahr rechnet Antz mit Ausgaben von rund 50.000 Euro, nur für Werterhalt, Erfüllung von Auflagen und Notwendigkeiten. Die stark gestiegenen Tierarztkosten bekommen nicht nur private Tierhalter zu spüren. »Es fehlen noch sehr viele Gelder« sagt der Vorsitzende.

Daher wünscht er sich mehr Unterstützung von der örtlichen Hand. Bei den Verhandlungen mit der Stadt und dem Veterinäramt kommt man nicht weiter. »Da liegen die Einsichten doch sehr weit auseinander«, so Antz.

»Wir haben nicht nur Kosten für Futter, sondern auch Strom, Heizung und Wasser und auch die Mitarbeiter wollen bezahlt werden«. Antz kritisiert die Sparmentalität der Politik und wünscht sich mehr Entgegenkommen. »Wir sind auch dieses Jahr im Minus. Damit bin ich absolut nicht zufrieden. Ich will Verständnis dafür erreichen, dass das Tierheim nicht am Ende einer Reihe von Förderungen oder Unterhaltszahlungen steht, sondern ein Beitrag für das Gemeinwohl ist. Wir sind ein Kompetenzzentrum, wenn es um Fragen der Tierhaltung im Heimtierbereich geht und erste Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt. Aber wir können nicht alles bedienen, weil wir nicht das Geld und auch nicht die Örtlichkeiten dafür haben.«

 

Frühlingsfest der Tiere

  • Am 23. April findet auf dem Gelände des Tierheims in Zewen von 12 bis 18 Uhr ein Frühlingsfest der Tiere statt.
  • Alles rund ums Tierheim und Möglichkeiten zur Unterstützung findet man auf der Website www.tierheim-trier.de
  • Spendenkonto: Sparkasse Trier, BIC TRISDE55, IBAN: DE91 5855 0130 00001552 00

 


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