Nico Lautwein

Stadtforst erhält Förderung für klimaangepasstes Waldmanagement

Trier. Mit 415.000 Euro aus dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ setzt der Stadtforst Trier auf nachhaltige Anpassungsmaßnahmen. Ziel: Der Wald soll fit für den Klimawandel werden.

Ziel des Förderprogramms: Klimaangepasstes Waldmanagement

Natürlich aufwachsende Mischwälder, in denen nicht allein der wirtschaftliche Gedanke dominiert, sondern die so aufgebaut sind, dass sie bestmöglich auf die verschiedenen Herausforderungen des Klimawandels reagieren können: Das ist das Ziel des Förderprogramms „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des Bundesumweltministeriums. Der städtische Forstbetrieb hat sich seit dem Start 2022 an diesem Programm beteiligt und erhält aus diesem Topf nun weitere 160.000 Euro. Damit erhöht sich die Gesamtfördersumme für die Stadt Trier auf 415.000 Euro. Hochgerechnet auf die Programmlaufzeit ergibt sich ein Fördervolumen von rund 1,5 Millionen Euro bis 2032.

Anpassungsmaßnahmen im Stadtforst Trier

Mit diesen Mitteln kann der Stadtforst auf einer Fläche von 2300 Hektar Anpassungsmaßnahmen über die betrieblichen und gesetzlichen Anforderungen hinaus realisieren. Dazu gehört die Aufforstung von Freiflächen mit trockenheitsverträglicheren Laubbäumen wie Traubeneiche, Linde oder Vogelkirsche. Mulden werden entlang von Wegen zur Verbesserung des Wasserrückhalts und zur Abfederung von Starkregen angelegt. Für fünf Prozent der Waldfläche ist ein Nutzungsverzicht auf 20 Jahre realisiert und dokumentiert. Darüber hinaus sind je Hektar fünf Bäume ausgewählt, aus der Nutzung genommen, markiert und dokumentiert.

Dringende Notwendigkeit aufgrund des Klimawandels

Diese Maßnahmen sind umso dringender, da der Klimawandel längst in der Forstwirtschaft angekommen ist. Auf der gesamten Stadtwaldfläche sterben vermehrt Bäume ab. Bei den turnusmäßigen Sicherheitskontrollen ergibt sich seit einigen Jahren ein erheblicher, sehr arbeits- und kostenintensiver Mehrbedarf an Fällungen von abgestorbenen oder stark geschädigten Bäumen.

Herausforderungen durch Schädlinge und höhere Kosten

Insekten wie Borkenkäfer und neue aggressive Schädlinge, wie zum Beispiel der Eichenprachtkäfer in wertvollen Laubholzbeständen, können Schäden im hohen sechsstelligen Bereich zu verursachen. Mit der Förderung kann ein Teil der steigenden Aufwendungen und Auflagen für die vom Trierer Stadtforst verfolgte naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung kompensiert werden. Dennoch werden die kommenden Jahre weiterhin große Herausforderungen an den Wald und damit auch an die Menschen und Institutionen, die sich um ihn kümmern, stellen.

Quelle: Stadt Trier

 


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