Claudia Neumann

Sanierungsstau an der Universität Trier: Rechnungshof kritisiert fehlende Investitionen

Trier. Manche Gebäude so marode, dass Neubau nötig wäre / Instandhaltungs- und Sanierungsbedarf von mehr als 300 Mio Euro 
Symbolfoto

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Bild: Wiki Commons

Die Universität Trier steht vor erheblichen Herausforderungen im Bereich des technischen Gebäudemanagements. Laut dem aktuellen Jahresbericht des Landesrechnungshofes 2025 bleiben die Investitionen in die Instandhaltung der Gebäude um jährlich 16,5 Millionen Euro hinter dem rechnerischen Bedarf zurück. Der Rechnungshof fordert daher eine umfassende Strategie, um den Sanierungsstau abzubauen und die Potenziale regenerativer Energien besser zu nutzen.

Millionenbedarf für Sanierung und Instandhaltung

Besonders gravierend sind die Bau- und Brandschutzmängel an drei Gebäuden, die in den 1970er-Jahren errichtet wurden. Diese können laut Bericht nur noch durch umfassende Generalsanierungen oder gar Neubauten behoben werden. Doch auch die übrigen Gebäude der Universität benötigen dringend eine langfristige Instandhaltungsstrategie. Die hierfür erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen müssen frühzeitig eingeplant werden, um weitere teure Generalsanierungen zu vermeiden. Insgesamt wird der Instandhaltungs- und Sanierungsbedarf in den kommenden Jahren auf über 300 Millionen Euro geschätzt.

Photovoltaik als Einsparpotenzial

Neben der Beseitigung des Sanierungsstaus sieht der Landesrechnungshof großes Potenzial im Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Bericht hebt hervor, dass durch den verstärkten Einsatz von Freiflächenphotovoltaik die Universität binnen eines Jahres mehr als ein Drittel ihres Strombedarfs decken könnte. Dies würde nicht nur zu erheblichen Einsparungen führen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten.

Forderungen des Rechnungshofes

Um den Sanierungsstau zu bewältigen und die Universität zukunftsfähig zu machen, hat der Landesrechnungshof konkrete Maßnahmen vorgeschlagen. Dazu gehören:

  • Eine gemeinsame Strategie von Universität Trier, Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, Finanzministerium sowie Wissenschafts- und Gesundheitsministerium, um die Sanierungen unter Berücksichtigung der Hochschulentwicklung gezielt voranzutreiben.

  • Eine Optimierung des Energiemanagements.

  • Der beschleunigte Ausbau der Freiflächenphotovoltaik auf dem Campusgelände.

Ob und in welchem Umfang die Vorschläge des Rechnungshofes umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Ohne erhebliche Investitionen und eine nachhaltige Strategie wird sich der Sanierungsstau weiter verschärfen.

Auszug aus dem Jahresbericht


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