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Pick-a-back: Amsterdam und Deutschlands älteste Girlgroup

Pick-a-back, das heißt auf Deutsch Huckepack. Für Daniel Bukowski (31) und Marco Dühr (25) ist es die Idee, Musiker der Region sprichwörtlich auf die Schultern zu nehmen. Mit Pick-a-back will das Zweiergespann einheimische Interpreten und Bands mit Veranstaltern, Gastronomen und Privatleuten vernetzen. Gemeinsam betreiben die beiden außerdem das gleichnamige Studio mit hauseigenem Label in Konz-Niedermennig, wo Multitalent Bukowski seit zehn Jahren Musik produziert, schreibt und arrangiert. Mit seiner langjährigen Bühnenerfahrung als Gitarrist bildet Marketingexperte Dühr die passende Schnittstelle zwischen Veranstalter und Künstler. WochenSpiegel-Mitarbeiterin Daniela Wiesner hat mit den beiden über ihre aktuellen Projekte gesprochen.

Inwiefern unterscheidet ihr zwischen Pick-a-back Records und Pick-a-back Live? Daniel Bukowski: Als Label Pick-a-back Records vermarkten wir Künstler, deren Musik wir in unserem Studio produzieren und transportieren sie in die Medien. Der Live-Bereich umfasst auch Coverbands, die für Veranstalter, Gastronomen oder Privatpersonen interessant sein könnten. Marco Dühr: Pick-a-back Live ist als Plattform zu verstehen, mit der wir sowohl Veranstaltern als auch Musikern einen Mehrwert bieten wollen. Dabei kümmern wir uns zum einen um alles Geschäftliche sowie um die Darstellung und Präsentation der Künstler, zum anderen bündeln wir alle wichtigen Infomationen für den Veranstalter. Seid ihr musikalisch für alles offen? Daniel Bukowski: Natürlich gibt es Musikrichtungen, wie etwa Metal, die wir beide nicht so gut vertreten können. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass für den Live-Bereich nur populäre Musik infrage kommt, die den durchschnittlichen Musikhörer beziehungsweise Veranstalter anspricht. Wie stellt ihr sicher, dass eure Künstler das Publikum optimal unterhalten? Marco Dühr: Wenn ich einen Song höre, dann mache ich mir automatisch Gedanken darüber, wie das auf der Bühne aussehen könnte. Die Suredreams zum Beispiel haben mit dem Trierer Tanzlehrer Helder Rodriguez ein intensives Tanztraining absolviert und verschiedene Choreografien eingeübt. Würden sie einfach nur auf der Bühne stehen und Musik machen ohne das Drumherum, die Glitzerkleider und das Motown-Gefühl, wäre es wahrscheinlich halb so interessant. Nicht umsonst sind The Suredreams, das Frauenquartett um Galasängerin Shirley Winter, das ungewöhnlichste und optisch markanteste eurer Projekte. Daniel Bukowski: ...und das wahrscheinlich lustigste. Man stelle sich vor: Selbst Starköchin Léa Linster hat schon mit den Suredreams getanzt – auf dem Tisch und im goldenen Kleid - und Rainer Calmund hat dazu geklatscht. Es macht wirklich Spaß, ist aber auch mit viel Arbeit verbunden. Schließlich handelt es sich um vier Alphafrauen, die gleichzeitig erfolgreiche Unternehmerinnen sind und sehr fordernd sein können. Ihr bezeichnet die Suredreams als "älteste Girlgroup Deutschlands". Das klingt nicht sehr charmant... Marco Dühr: Die Suredreams verkörpern Lebensfreude und Spaß. Sie stellen sich in Glitzerkleidern auf die Bühne, obwohl sie keine 90-60-90 haben, und fühlen sich sichtlich wohl dabei. Natürlich polarisiert das, aber das soll es auch. Wie geht es mit den Suredreams weiter? Daniel Bukowski: Nach der Debütsingle "Only nur für Dick" arbeiten wir bereits an mehreren neuen Songs, die alle im nächsten Jahr erscheinen werden. Was gibt es Neues von dem Trierer Singer/Songwriter Nico Mono? Daniel Bukowski: Seine aktuelle Single "Amsterdam" ist im Sommer erschienen und auf sehr gute Resonanz gestoßen. Sie läuft mittlerweile deutschlandweit im Radio, was wir als großen Erfolg ansehen. Zwei weitere Veröffentlichungen sind bis Februar 2016 geplant. Bis dahin soll auch das erste Album fertig sein. In welche musikalische Richtung soll es gehen? Daniel Bukowski: Ich finde, Nico braucht sich als Songwriter keinesfalls vor Deutschpop-Größen wie Tim Bendzko oder anderen verstecken. Entscheidend ist der Beat: Mit "Amsterdam" haben wir gleichzeitig den Startschuss für eine etwas andere Richtung gegeben - weg vom "normalen" Singer/Songwriter, hin zu mehr Elektronik, denn die Mischung aus Elektro und Akustik passt gut zu ihm. Mit seiner Trier-Hymne hat sich auch Liedermacher Achim Weinzen jüngst in die Herzen vieler Moselstädter gesungen. Worauf können sich seine Fans als Nächstes freuen? Daniel Bukowski: Dieser Tage erscheint Achims neue Single, die passenderweise den Titel "Herbststürme" trägt. Ein zweiter, etwas ruhigerer Song, soll dann Ende des Jahres veröffentlicht werden. Wie es im kommenden Jahr weitergeht, bleibt abzuwarten.


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