Neue Missbrauchsvorwürfe gegen verstorbenen Priester Edmund Dillinger
Im Fall des 2022 verstorbenen Priesters Edmund Dillinger gibt es neue Vorwürfe. Wie die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier mitteilte, hat sich nach der Veröffentlichung eines Abschlussberichts im Mai ein weiteres Opfer gemeldet. Die neuen Erkenntnisse belegen, dass Dillinger mindestens 20 Menschen sexuell missbraucht hat.
Übergriffe in den 1960er Jahren in Bitburg
Der jüngste Bericht betrifft die Jahre 1965 und 1966, als Dillinger als Kaplan in Bitburg tätig war. Das Opfer, damals ein Grundschüler, schilderte, dass Dillinger ihm während des Religionsunterrichts mehrfach in die Hose gegriffen habe. Auch andere Jungen berichteten dem Betroffenen damals von ähnlichen Übergriffen. Einer von ihnen soll gefragt haben, ob Dillinger „ihm auch an den Stab gegangen sei“.
Sonderermittler untersuchen den Fall
Dillinger war im November 2022 im Alter von 87 Jahren gestorben. Nach seinem Tod fand sein Neffe im Haus des Onkels im saarländischen Friedrichsthal umfangreiches Material, Fotos, Filme und Tagebücher.
Die Unabhängige Aufarbeitungskommission des Bistums Trier hat den ehemaligen Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer und den früheren stellvertretenden Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, Ingo Hromada, als Sonderermittler eingesetzt. Sie untersuchen den Fall als Teil der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Bistum Trier.
Dritter Zwischenbericht vorgestellt
Die Untersuchungsergebnisse sind Teil des dritten Zwischenberichts der Kommission, die vor dreieinhalb Jahren ins Leben gerufen wurde. In dem Bericht, der heute vorgestellt wurde, wird die Arbeit des vergangenen Jahres zusammengefasst, um das systematische Versagen bei der Aufdeckung und Prävention solcher Taten weiter aufzuarbeiten.