

Musikalisch umrahmt wurde die kurzweilige und unterhaltsame Preisverleihung von zahlreichen "Hochkarätern" der heimischen Musikszene. So gaben neben Tenorsänger Thomas Kiessling, Shirley Winter, Stefan "Steff" Becker, Meike Anlauff & Thomas Schwab auch das Duo "Rükkenwind" zu Beginn im Foyer sowie Daniel Bukowski mit Band Kostproben ihres Könnens ab. Die "Bukowski Band" begleitete zugleich alle Künstler musikalisch bei ihren Auftritten und sorgte mit dem von Daniel Bukowski eigens für diesen Abend komponierten und vom ganzen Saal zum Abschluss intonierten "Move-Song" für den musikalischen Höhepunkt des Abends. Im Vorfeld der Veranstaltung bestand für alle engagierten Mitbürger die Möglichkeit bis zum 31. Juli Vorschläge einzureichen und seinen ganz persönlichen "Beweger" zu nominieren. Ausgewählt wurden die Preisträger von einer Jury, der auch der WochenSpiegel angehörte. Bei der Verleihung im Rahmen des Galaabends in der Europäischen Rechtsakademie wurden die sechs "Move-Awards" Preise, die von der Trierer Künstlerin Elena Villa kreiert wurden, dann vergeben. Die Preisträger und ihr Wirken im Alltag wurde jeweils in einer kurzen Laudatio gewürdigt. In einer kleinen Übersicht stellen wir Ihnen die "bewegenden" Geschichten hinter den Preisträgern vor. Preisträger: "Move-Award 2013" Margret Frankreiter: (Laudatio von Lea Linster, Vorschlag von Karin Kaltenkirchen) "Margret Frankreiter leitet die Filiale der Bäckerei Dietz in Longuich, die sich am Ende des Norma-Marktes befindet. Seit Jahren bewundere ich Margret Frankreiter für ihre tolle und herzliche Art. Egal wann man kommt, ob morgens um 6 oder sonntags, sie hat für jeden ein nettes Wort und versprüht Optimismus und gute Laune. Anfang des Jahres ist ihr Ehemann nach dreijähriger schwerer Krebserkrankung mit Mitte 40 gestorben. Selbst in dieser schweren Phase hat sie nie den Mut verloren und war immer für alle anderen da. Fremde konnten es ihr gar nicht anmerken, wie viel Leid sie selbst zu ertragen hatte. Wenn mir spontan jemand für diesen Preis einfallen würde, dann ist es Margret Frankreiter." Friedhelm Biesdorf (Preisträger des vom Palais Vereins vergebenen Awards, Laudatio von Reinhold Spitzley) "Seit über 25 Jahren hilft die Trierer Nothilfe schnell und unkonventionell. Maßgeblich am Erfolg dieser Einrichtung beteiligt ist der erste Vorsitzende Friedhelm Biesdorf. Auch mit seinen 70 Jahren leitet Friedhelm Biesdorf eine interdisziplinäre Kanzlei von Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern und Rechtsanwälten in Trier und obendrein prägt er mit großem Engagement und einer beeindruckenden Persönlichkeit seit Jahren eine ganz besondere Einrichtung in der Stadt Trier: Die Trierer Nothilfe. Mittelpunkt der Institution ist und bleibt der vereinseigene Laden in der Trierer Thebäerstraße. Hier werden gut erhaltene Kleider, Wäsche, Schuhe, Kleinartikel, Haushaltsgeräte und Möbel entgegengenommen, sortiert und verkauft. Auf 400 Quadratmetern präsentiert der Verein damit vieles, was zum alltäglichen Leben benötigt wird. 50 ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen Tag für Tag dafür, dass im Laden alles fein säuberlich präsentiert wird. Mit dem Verkauf finanziert sich die Nothilfe und kann dadurch viele Projekte zeitnah unterstützen. Friedhelm Biesdorf leitet seit vielen Jahren beispiellos die Geschicke der Nothilfe. Kooperation, Offenheit, Geradlinigkeit und wertschätzendes Aufeinander zugehen sind elementare Persönlichkeitsmerkmale, die Friedhelm Biesdorf vorlebt. Dies spiegeln das kollegiale Miteinander und die stets gute Stimmung unter den vielen ehrenamtlichen Helfern wider. Im Laden der Trierer Nothilfe wird zudem immer wieder Menschen eine berufliche Chance geboten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht die besten Perspektiven haben. Rückhalt geben, Werte vermitteln, Integration in eine Gruppe Gleichgesinnter bieten, das sind Ziele, die für Friedhelm Biesdorf und die Trierer Nothilfe dabei im Mittelpunkt stehen. Mit dem move-award wollen wir Herrn Biesdorf unseren Respekt und unseren Dank dafür aussprechen, dass er täglich Menschen in der Region und darüber hinaus im besten Sinne bewegt. Roswitha Kilb-Schmidt (Laudatio von Monika Lutz, Vorschlag von Jana Schollmeier) "Roswitha Kilb-Schmidt betreut die Postfiliale in der Passage 'Im Treff'. Sie ist ein Ausbund an Lebensfreude und behandelt jeden Kunden jeden Tag freundlich, respektvoll und äußerst zuvorkommend. Siehat für alle ein Lachen übrig und nimmt sich für jeden die nötig Zeit. Insbesondere wenn es sich um ältere oder behinderte Menschen handelt, übernimmt sie auch Leistungen, die eigentlich nicht zu den von der Post angebotenen gehören. So beklebt sie zum Beispiel einem Mann mit Armprothese die Briefe mit Briefmarken, auch wenn das mal fünfzig Stück sind. Roswitha Kilb-Schmidt ist für mich ein großes Vorbild im Umgang mit Menschen und zeigt, dass tagtäglich ein freundlicher, respektvoller Umgang miteinander möglich ist- und sei es noch so stressig." Christina Breit (Kategorie Schülerpreis, Laudatio von Marco Hontheim von Jupiter Jones, Vorschlag von Schulsozialarbeiterin Andrea Stablo "Christina Breit ist Schülerin der Burg-Landshut-Schule (Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen) in Bernkastel-Kues. Christina zeigt ein unaufdringliches und doch stets zuvorkommendes Verhalten. Sie wirkt im Stillen und übernimmt selbständig Aufgaben (auch unangenehme) für die Klassen- und Schulgemeinschaft. Obwohl sie selbst sehr schüchtern ist, unterstützt sie ihre Mitschüler. Bei Problemen in der Klasse versucht sie ausgleichend zu wirken.Sie nimmt stets Rücksicht auf die Eigenheiten ihrer Mitmenschen und steckt eigene Bedürfnisse zum Wohl der Allgemeinheit zurück." Alexander Rollinger, Preisträger des von der Nestwärme vergebenen Awards, Laudatio: Petra Moske und Elisabeth Schuh) "Wenn es einen Menschen gibt, der Grenzen abbauen und der Gemeinschaft aufbauen kann, dann ist das Alexander Rollinger. Er hat in Trier echte Pionierarbeit geleistet, indem er vor 15 Jahren das schwul-lesbische Zentrum SCHMIT-Z gegründet hat. Er hat viel dazu beigetragen, dass die Trierer offener geworden sind für homosexuelle Menschen, dass alle Menschen heute selbstbewusst ihren Platz in einer toleranten Gesellschaft einnehmen können. Sein Mut zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben - seine Courage, sich für Menschen einzusetzen. Das SCHMIT-Z hat Alexander Rollinger zum Raum für Begegnung, für Beratung, für Gemeinschaft gemacht, für couragiertes Coming-out, für beherzte Aktionen mit Überzeugungskraft wie den Christopher Street Day. Im Gründungsjahr 1998 war es noch Ziel und Zweck, eine Institution zu schaffen, die in Trier als Anlaufstelle für Homosexuelle existieren kann. Das war damals schon eine große Leistung. Der Begeisterungsfähigkeit von Alexander Rollinger ist es zu verdanken, dass heute mit den legendären, 'Rosa Sitzungen' und den mitreißenden Theaterstücken eine humoristische Plattform geschaffen wurde, in der 'herz-haftes' Lachen die Menschen miteinander verbindet. 'Komödie mit Botschaft' statt erhobenem Zeigefinger ?das Konzept ist ebenso weise wie überzeugend. Themen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaft und Selbstbewusstsein, Coming-out, Emanzipation bewegen uns, weil Alexander Rollinger nimmermüde darauf aufmerksam machst. Alexander Rollinger steht konsequent für eine lebenswerte Gemeinschaft, in der jeder die Freiheit hat, sich selbst treu zu sein und authentisch zu leben. Er verbindet dieses innere und dieses äußere Profil, das Elena Villa so phantasievoll in unseren 'Move Award' eingewoben hat. Alexander Rollinger ist der äußere Beweger, der mit Achtsamkeit, Wertschätzung und Respekt den Menschen begegnet, die im Inneren gefangen nicht für sich selbst sprechen können. Er ist authentisch und glaubwürdig. Er schafft ein schützendes Netz des Vertrauens, ein Nest für Geborgenheit und bedingungslose Liebe. Richard Beauvais würde sagen: 'In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein, sondern lebendig als Mensch unter Menschen.' Aufgrund seiner intelligenten, feinsinnigen und einfallsreichen Art und Weise unsere Stadt in ihrer Lebensqualität zukunftsfähig mitzugestalten und für seine bewegende Herzenskultur ist es uns eine große Ehre, ihm den Move Award zu überreichen. Wie gut, dass unsere Stadt Menschen wie ihn hat." Detlef Sibernik (Laudatio von Evelin Maus, Vorschlag von Marcus Stölb und Jana Schollmeier Jana Schollmeier: "Wenn ich sehe, dass er 'mein' Busfahrer ist, bekomme ich stets gute Laune. Detlef Sibernik ist nämlich ein wunderbares Beispiel für respektvollen und freundlichen Umgang miteinander im Alltag. Obwohl viele Fahrgäste die Busfahrerinnen und Busfahrer ihrerseits mit wenig Respekt behandeln und weder grüßen noch beim Fahrkartenkauf ein ?Bitte' oder ?Danke' zustande bekommen, grüßt Detlef Sibernik jeden Fahrgast und gibt ihm vor der Universität oder der Stadt noch gute Wünsche per Durchsage mit auf dem Weg. Auch hat er einen Blick für Menschen mit Handicap und lässt diesen die Zeit und Unterstützung zu teil werden, die sie brauchen. Detlef Sibernik ist für mich ein leuchtendes Vorbild in einer Gesellschaft, in der die Menschen leider immer mehr dazu übergehen sich mit Gleichgültigkeit und fehlendem Respekt zu behandeln. So stelle ich mir unsere Gesellschaft idealerweise vor: voller Menschen wie Detlef Sibernik." "Move Award" 2014: Auch im nächsten Jahr wird wieder ein "Move-Award" verliehen. Bewerbungen können ab sofort an mover@tw-verlag.de geschickt werden. Fotos: Finkenberg