Claudia Neumann

Millionensumme für innovative Forschung zur Implantat-Technologie

Trier. Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt ATKIO an der Hochschule Trier mit 1,2 Millionen Euro
Prof. Dr. Klaus Peter Koch, Prodekan des Fachbereichs Technik und Leiter des Studiengangs Medizintechnik an der Hochschule Trier

Prof. Dr. Klaus Peter Koch, Prodekan des Fachbereichs Technik und Leiter des Studiengangs Medizintechnik an der Hochschule Trier

Bild: Hochschule Trier

Die Carl-Zeiss-Stiftung unterstützt ein neues Forschungsprojekt an der Hochschule Trier, das die Steuerung von Implantatoberflächen untersucht, um deren Integration ins Nervensystem zu verbessern. Unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Peter Koch und mit Beteiligung von Experten der Hochschule Kaiserslautern will das Projekt ATKIO die Heilung und Funktionsfähigkeit medizinischer Implantate durch gezielte Steuerung der Oberflächenstruktur fördern.

Oberflächenbeschaffenheit als Schlüssel zum Heilerfolg

Implantate, die mit dem Nervensystem interagieren, erfordern eine optimierte Oberfläche, um eine bestmögliche Integration in das Gewebe zu gewährleisten. Die Forscher untersuchen die Anpassung der Oberflächeneigenschaften von Implantaten an verschiedene Phasen der Wundheilung. Ziel ist es, durch ein tieferes Verständnis dieser Interaktion den Heilungsprozess zu verbessern und so die Chancen für eine erfolgreiche Einheilung zu erhöhen.

Gezielte Steuerung der Implantat-Oberflächen zur Förderung der Zellregeneration

Im Zentrum des Projekts steht die gezielte Optimierung der Implantatoberflächen, um die Wechselwirkungen mit den Nervenzellen aktiv zu steuern. „Im Projekt ATKIO möchten wir die Oberflächen so gestalten, dass wir je nach Phase der Wundheilung eine spezifische Steuerung der Oberflächeneigenschaften ermöglichen können“, erläutert Prof. Koch. Dazu werden Parameter wie Oberflächenstruktur, mechanische und chemische Eigenschaften sowie Oberflächenladung angepasst, um eine kontrollierte Zellanlagerung zu erreichen.

Elektrisch steuerbare Oberflächen als Innovation in der Implantattechnologie

Das Team arbeitet mit elektrisch steuerbaren Makromolekülen, die auf die Implantatoberflächen aufgebracht werden und durch elektrische Felder in ihrer Beschaffenheit verändert werden können. Diese Herangehensweise erlaubt eine dynamische Anpassung der Implantatoberfläche während des gesamten Heilungsprozesses und fördert die gezielte Anlagerung von Nervenzellen.

Neue Perspektiven für die Neuroimplantat-Technologie

Das ATKIO-Projekt bringt die Qualität und Anpassungsfähigkeit medizinischer Implantate auf ein neues Niveau. Die Forschungsergebnisse könnten neue Möglichkeiten für die Funktionalität und Lebensdauer von Neuroimplantaten eröffnen, die für Patienten mit Nervenschäden und -erkrankungen besonders relevant sind.

Finanzielle Unterstützung durch die Carl-Zeiss-Stiftung

Das ambitionierte Projekt wird von der Carl-Zeiss-Stiftung mit einer Fördersumme von 1,2 Millionen Euro unterstützt. Prof. Dr. Klaus Peter Koch, Prodekan des Fachbereichs Technik und Leiter des Studiengangs Medizintechnik an der Hochschule Trier, sieht darin einen bedeutenden Schritt, um die Medizintechnik durch innovative Forschung weiter voranzubringen.


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