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Mehr Respekt, bitte!

Sie sind rund um die Uhr für das Wohl Anderer im Einsatz und riskieren dabei nicht selten ihr eigenes Leben. Trotzdem schrumpft der Respekt gegenüber Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr. Ein Problem, das auch Straßenarbeiter nur zu gut kennen...

Sie werden beschimpft, beleidigt, bespuckt. Gewalt und fehlende Wertschätzung gehören für Einsatz- und Rettungskräfte häufig zum Berufsalltag. Mit den Aktionstagen "Repekt.Bitte!" wollte die rheinland-pfälzischen Landesregierung Ende März für mehr Respekt gegenüber Mitarbeitern im öffentlichen Dienst werben.

Gewaltfreies und friedliches Miteinander

"Wenn ein Angehöriger einen Schlaganfall erleidet, es in der Wohnung des Nachbarn brennt oder bei Auseinandersetzungen Gewalt droht, wählen die Bürger den Notruf, immer in der Gewissheit, dass am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der sofort Hilfe schickt, egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Dieses Gefühl der Sicherheit kann nicht genug Wert geschätzt werden", so Innenminister Roger Lewentz bei der Vorstellung der Kampagne #IMMERDA, die an die Aktiontage "Respekt.Bitte!" anknüpfte. Teil dieser Kampagne ist auch ein von der Filmakademie Ludwigsburg produziertes Video, das die zentralen Botschaften vermittelt: Rettungs- und Einsatzkräfte bieten stets Hilfe, weil sie immer da sind. "Gerade mit dem Video möchten wir möglichst viele Menschen erreichen und sie für Hilfeleistung und gegenseitigen Respekt sensibilisieren. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam für ein gewaltfreies und friedliches Miteinander einstehen und unsere Werte wie beispielsweise die gegenseitige Achtung verteidigen", so Lewentz. Das Video sowie ein der sichtbarer Schriftzug #IMMERDA auf den Einsatzfahrzeugen soll Bürgern bewusst machen: Gewalt gegen Einsatz- und Rettungskräfte ist nicht akzeptabel.

Mangelnder Respekt auf der Straße

Mit mangelndem Respekt sehen sich auch Straßenwärter und Bauaufseher zunehmend konfrontiert. Unangemessene Reaktionen von Autofahrern wie Beschimpfungen, Beleidigungen oder absichtlich dichtes Vorbeifahren kommen immer häufiger vor. "Immer mehr Menschen lassen ihren Ärger vor Ort an Beschäftigten aus – und vergessen dabei, dass sie damit Menschen treffen, die nur ihre Arbeit machen. Die Mitarbeiter des Landesbetriebes Mobilität (LBM) arbeiten im öffentlichen Auftrag, sie arbeiten für uns, damit wir alle in Zukunft schneller und sicher ans Ziel kommen", sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing im Rahmen der Aktionstage. "Ob Tempo 40 im Baustellenbereich oder gesperrte Fahrspuren für Mäharbeiten am Straßenrand – diese Maßnahmen sind nicht willkürlich, sie dienen dem Schutz der Mitarbeiter oder sorgen für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer", so Bernd Winkler, Leiter des Geschäftsbereichs Planung/Bau im LBM Rheinland-Pfalz. Ein größeres Verständnis der LKW- und Autofahrer für die notwendigen Arbeiten auf der Straße und die damit einhergehenden Beeinträchtigungen wäre wünschenswert. Wissing warb für mehr gegenseitigen Respekt und Verständnis. "Unsere Mitarbeiten arbeiten für Sie, damit Sie schnell und sicher an ihr Ziel kommen."

Schreiben Sie uns!

Mangelnde Wertschätzung ist heute häufig an der Tagesordnung. Welche Berufsgruppe hat Ihrer Meinung nach ganz besonders damit zu kämpfen? Schreiben Sie uns (maximal 500 Zeichen mit Leerzeichen) an: red-trier@tw-verlag.de. RED/SP


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