Marcus Heintel erhält den WochenSpiegel Ehrenorden in der Kategorie "Brauchtum"
Stellvertretend für den noch jungen "Förderverein für Ehrenamt und Kultur der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach" haben wir den Vorsitzenden, Herrn Marcus Heintel, heute mit dem Wochenspiegel-Ehrenorden in der Kategorie "Brauchtum" ausgezeichnet: als Beispiel, wie bürgerschaftliches Engagement, Kunst und Kultur und Völkerverständigung gefördert werden können.
Laudatio
Sehr geehrte Damen und Herren…
Sehr geehrter Herr Heintel,
Traben-Trarbach hat wirklich einiges zu bieten - nicht nur durch die einzigartige Kombination von Eifel, Mosel und Hunsrück in einer Verbandsgemeinde, sondern auch durch das beeindruckende Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger. Heute sind wir hier, um einen ganz besonderen Verein zu würdigen: den Förderverein für Ehrenamt & Kultur der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach.Die Vereins-Geschichte begann im März 2018. Die Intention: Die Unterstützung von bürgerschaftlichem Engagement, Kunst und Kultur und der Völkerverständigung. "Wir fangen einfach mal an!", hat man sich gesagt. Mit sehr viel Herzblut haben sich rund 40 Frauen und Männer in den letzten Jahren diesem Vorhaben verschrieben. Ganz bewusst fokussiert sich der Förderverein dabei gerne auf "Nischenveranstaltungen". Damit es keine Konkurrenz gibt und man anderen Vereinen oder Initiativen nicht in die Quere kommt.
Im Gegenteil: Viele Synergien haben sich so in den letzten Jahren entwickelt. Alle tragen dem Gedanken Rechnung, dass wir in Zeiten wie diesen näher zusammenrücken müssen und dass es sich bei dem Wort "gemeinsam" nicht nur um eine Vokabel, sondern um ein Zukunftskonzept handelt.Da versteht es sich von selbst, dass es von Anfang an eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit anderen Ehrenamtsinitiativen der Verbandsgemeinde gab. Ein ausdrückliches Ziel, das sich auch in der Vereinssatzung dokumentiert. Und die legt fest, dass der Bürgermeister zur Vereinsunterstützung automatisch den Vorsitz führt.
Lieber Herr Heintel
Wir finden: Mit ihrem tiefen Engagement für Heimat, Kultur, Musik und Ehrenamt sind Sie wie gemacht für diesen Posten. Und das zeigt sich nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis - und zwar über die Grenzen der Verbandsgemeinde hinaus.
Hervorheben möchten wir das Ukrainische Nationaltrachtenfest "Vyshyvanka", das Sie im Mai vergangenen Jahres an die Mosel geholt haben und das bei allen Beteiligten großen Anklang fand. Vyshyvankas sind bunte, traditionelle Trachten aus Leinen oder Baumwolle mit ostslawischen Stickmustern. Sie sind besonders in ukrainischen Regionen verbreitet, als nationales Kulturgut angesehen und mittlerweile sicher auch ein Symbol für den Widerstand gegen den brutalen russischen Angriffskrieg. Während des Festes in Traben-Trarbach waren die Trachten Zeichen der Solidarität und der Freundschaft! Viele internationale Gäste haben Sie begrüßt und darüber hinaus beachtliche Spendengelder für humanitäre Projekte einer ukrainischen Gastsängerin gesammelt. Von der Mosel aus wurden sie in Form von Hilfsgütern mit Kleintransportern vor Ort ins Kriegsgebiet gebracht.
Lieber Herr Heintel,
Ihre Antwort auf unsere Frage, wie man auf die Idee zu so einem Fest kommt, war bestechend einfach: "In unserer Verbandsgemeinde leben etwa 200 ukrainische Bürger, eine Gemeinschaft, die eine bemerkenswerte Eigeninitiative zeigt. Nachdem wir bereits eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des russischen Überfalls organisiert hatten, war es mir ein Anliegen, auch eine fröhliche Feier zu veranstalten, die über die Themen Trauer und Krieg hinausgeht." Das ist Ihnen mehr als gelungen!
Und dann wäre da noch die Mundart, die dem Förderverein sehr wichtig ist und die nicht verloren gehen darf. Aber immer weniger Menschen sprechen in Dialekt. Wie also könnte man dieses kulturelle Erbe bewahren, weitertragen und fördern? Eine Frage, die der Verein zum Beispiel mit der Veranstaltungsidee einer Mundart-Weinprobe beantwortet hat. Ein Format, das Menschen zusammenbringt und das sich mittlerweile zu "multikulturellen" Abenden entwickelt hat - mit Texten und Liedern aus ganz unterschiedlichen Dialekten.
Ein ganz aktuelles Projekt ist der Bau einer Schulküche in einer Grundschule in Giti, im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda.
Lieber Herr Heintel,
vor kurzem waren Sie bereits persönlich eine Woche vor Ort und Sie waren sehr beeindruckt. Sie haben uns darüber berichtet, dass Ruanda eine erstaunlich junge Bevölkerung hat - Menschen, die man fördern müsse. Die Räume dort seien überall zu klein und nur ungenügend ausgestattet. Rund 28.000 Euro werden benötigt. 80 Prozent der Kosten will das Land Rheinland-Pfalz übernehmen. Zur restlichen Summe wird der Förderverein beitragen, u.a. mit der tatkräftigen Unterstützung der Traben-Trarbacher Kaffeerösterei "3 & 5" und mit dem Jugendparlament. Das Spendenprojekt wird in diesen Tagen angeschoben.
Daneben wird auch der von Ihnen im April 2017 ins Leben gerufene "Runde Tisch Musik & Chöre Bernkastel-Wittlich" künftig vom Förderverein betreut. Dazu wird es in diesem Sommer im Kröver Rathaus noch ein Treffen mit den Vereinen, Musik- und Gesangsgruppen sowie den Verbandsvertretern geben, um über gemeinsame Aktionen zu beratschlagen. Besonders schön und kreativ: auf ihren Vorschlag hin hat der Förderverein für Ehrenamt und Kultur angeregt, ein Verbandsgemeinde-Liederbuch aufzulegen.
So viele tolle Projekte…
Lieber Marcus Heintel,
heute verleihen wir den WochenSpiegel-Ehrenorden in der Kategorie Brauchtum. Dies ist eine Anerkennung für Ihr aktives Engagement im Förderverein und Ihre Leidenschaft, Kunst und Kultur, Brauchtum und Völkerverständigung über Grenzen hinweg zu fördern - gemeinsam mit den vielen Menschen, die heute Abend zwar nicht hier sein können, ohne die so ein Vorhaben aber unmöglich in die Tat umgesetzt werden könnte. Bitte richten Sie dem gesamten Verein unsere herzlichen Glückwünsche aus!
Lassen Sie es mich zum Schluss mit einem Zitat ausdrücken, dass Winston Churchill zugeschrieben wird: "Wir machen eine lebende Kultur aus dem Besten der Vergangenheit." Sie lieber Herr Heintel und Ihr Förderverein sind Gestalter dieser lebendigen Kultur!
Wir danken Ihnen für dieses wichtige Engagement und freuen uns, dass Sie unsere Einladung heute Abend angenommen haben.
Von Herzen alles Gute für die Zukunft!
Herzlichen Glückwunsch!
Laudatorin: Stephanie Baumann