

Die Biebelhausener Mühle GmbH & Co. KG aus Ayl-Biebelhausen mit 550 Mitarbeitern und 60 Filialen ist insolvent. Gestern, 11. Oktober, hat sie einen entsprechenden Insolvenzantrag vor dem Amtsgericht Trier gestellt.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Jakob Joeres bestellt worden.
Einer der Gründe für die Insolvenz liege in einem sich stetig verändernden Kundenverhalten, teilte das Traditionsunternehmen mit. So verlagere sich der Verkauf von Backwaren bereits seit Jahren von der klassischen Bäckereifiliale über die so genannte Vorkassenzone großer Einzelhändler hin zu SBBackstationen, die unmittelbar vom Einzelhändler betrieben werden.
Die aktuell hohe Inflation verstärke bzw. beschleunige diesen Trend, da sich viele Verbraucher zu einem günstigeren Einkaufsverhalten gezwungen sehen.
Die Einkaufsmacht des filialisierenden Lebensmitteleinzelhandels und der damit einhergehenden Druck auf die Verkaufspreise würden durch erhebliche Kostensteigerungen weiter verstärkt.
So sehen sich nicht nur Handwerksbäcker beim Rohstoffeinkauf sondern insbesondere auch bei Energie- und Personalkosten von teils erheblich steigenden Preisen konfrontiert.
Hinzu komme, dass es immer schwerer falle, qualifiziertes Personal für die Besetzung der eigenen Verkaufsfilialen zu gewinnen.
Wie auch viele andere Bäckereien konnte auch die Biebelhausener Mühle diesem Druck nicht mehr standhalten, so dass nun mit Hilfe des Insolvenzrechts eine Aufspaltung des operativen Geschäfts in die beiden Leistungsbereiche Filialgeschäft und Tiefkühlproduktion für gewerbliche Kunden angestrebt werde.
Nun sollen Gespräche mit Marktbegleitern und potenziellen Investoren in den nächsten Wochen und Monaten mit Hilfe des gerichtlich bestellten Insolvenzverwalters fortgesetzt werden, um die Arbeitsplätze möglichst vieler Mitarbeiter erhalten zu können.