

In einer feierlichen Zeremonie am Dienstag, 11. März, ehrte die Polizeipräsidentin des Polizeipräsidiums Trier, Anja Rakowski, zehn Polizeibeamtinnen und -beamte für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Die Geehrten hatten Menschenleben gerettet, sich selbst in große Gefahr begeben oder in anderen Situationen besonderen Mut und Engagement bewiesen. „Für Ihr hohes Engagement, mit dem Sie für viele Kolleginnen und Kollegen Vorbild sind, möchte ich Ihnen allen heute herzlich danken“, betonte Rakowski bei der Ehrung im Polizeipräsidium Trier. Besonders hob die Behördenleiterin hervor, dass die Leistungen der Beamten weit über das übliche Maß und die sogenannte Gefahrentragungspflicht hinausgehen – die Pflicht von Polizeikräften, in lebensbedrohlichen Situationen ihre eigene Gesundheit oder ihr Leben einzusetzen.
Kriminalhauptkommissar André Konz, Polizeikommissar Jan Michael Backes und Polizeikommissar Niklas Lebenstedt wurden für die Rettung einer suizidgefährdeten Frau ausgezeichnet. In der Nacht vom 9. auf den 10. April 2024 entdeckten Backes und Lebenstedt auf der Sauertalbrücke eine 34-jährige Frau, die zuvor ihren Suizid angekündigt hatte. Durch ein langes, empathisches Gespräch und gezielte Gesprächsführung gelang es den Beamten gemeinsam mit dem hinzugezogenen Kriminalhauptkommissar Konz, das Vertrauen der Frau zu gewinnen. Schließlich überzeugten sie die Frau, sich wieder auf die sichere Seite der Brücke zu begeben – und verhinderten so eine Tragödie.
Für ihren lebensgefährlichen Einsatz bei einem Brand in Trier am 9. Juni 2024 ehrte Rakowski Polizeikommissarin Katrin Stieglmeier und Polizeikommissar Viktor Schneiders. Nach der Meldung eines Gebäudebrandes in der Bahnhofstraße waren die beiden als erste vor Ort. Trotz dichter Rauchentwicklung drangen sie in das brennende Haus ein, öffneten gewaltsam eine Tür und retteten zwei Menschen – darunter einen bettlägerigen Bewohner – aus der verrauchten Wohnung. Ihr entschlossenes Handeln verhinderte schwere Verletzungen oder Schlimmeres.
Polizeihauptkommissarin Sina Becker, Polizeikommissar Maximilian Troßen und Polizeikommissar Constantin Backes wurden für die Rettung eines kollabierten Mannes am 30. Juli 2024 geehrt. In der Schleuse der Polizeiinspektion Trier brach ein 61-Jähriger zusammen und zeigte keine Vitalzeichen mehr. Die drei Beamten reagierten sofort, begannen mit Reanimationsmaßnahmen und hielten diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes aufrecht. Dank ihres schnellen und kompetenten Eingreifens konnte das Leben des Mannes gerettet werden.
Außergewöhnliches Engagement zeigte Polizeioberkommissar Johanns Baden – und das sogar in seiner Freizeit. Im November 2024 rettete Baden während seines Urlaubs auf Fuerteventura gleich zwei Menschen das Leben: Zunächst reanimierte er gemeinsam mit einem Flughafenmitarbeiter einen älteren Mann, der auf der Flughafentoilette zusammengebrochen war. Nur wenige Tage später leistete er erneut Erste Hilfe bei einem medizinischen Notfall im Hotel. Beide Male führte Baden lebensrettende Maßnahmen durch, darunter auch den Einsatz eines Defibrillators.
Polizeikommissarin Marie Jostock wurde für ihr schnelles und mutiges Handeln am 9. Dezember 2024 ausgezeichnet. Alleine mit dem Streifenwagen unterwegs, beobachtete Jostock an einer Aral-Tankstelle einen flüchtenden Täter. Geistesgegenwärtig nahm sie die Verfolgung zu Fuß auf und konnte den 17-jährigen Tatverdächtigen in einem nahegelegenen Asia-Markt stellen und bis zum Eintreffen ihrer Kollegen festhalten. Dem Jugendlichen werden mehrere Diebstähle, Sachbeschädigung und versuchter Raub zur Last gelegt.
Anja Rakowski dankte allen Geehrten für ihre besondere Einsatzbereitschaft: „Was Sie geleistet haben, ist nicht selbstverständlich. Sie haben Menschen in höchster Not geholfen und dabei Ihre eigene Sicherheit hintenangestellt.“ Die Auszeichnung dieser Beamtinnen und Beamten zeigt eindrucksvoll, wie wichtig mutige und engagierte Polizeiarbeit für die Gesellschaft ist – oft mit dem Risiko für Leib und Leben.