Claudia Neumann

Forschung, Ehrungen und Musik: So startet die Uni Trier ins Wintersemester

Trier. Von Corona-Verschwörungstheorien bis zu SimCity für die Wissenschaft: Der Semesterauftakt der Universität Trier zeigt, wie junge Forschung Stadt und Gesellschaft prägt.

Kunstprojekt der Universität Trier: Der ""medienkunstcontainer kann auf der Forumsplatte der Universität besichtigt werden - bei Dunkelheit.

Kunstprojekt der Universität Trier: Der ""medienkunstcontainer kann auf der Forumsplatte der Universität besichtigt werden - bei Dunkelheit.

Bild: Christopher Heine

Mit einem feierlichen Festakt hat die Universität Trier das Wintersemester eingeläutet. Im Zentrum standen die junge Wissenschaft, Kunst und technologische Innovationen. Traditionell wurden bei der Veranstaltung herausragende Leistungen von Wissenschaftlern und Studierenden gewürdigt.

Preisgekrönt: Doktorarbeit zu Corona-Verschwörungstheorien

Dr. Katharina Christ eröffnete die Redebeiträge mit einem packenden Rückblick: „Stellen Sie sich vor, es ist der 19. November 2019 und ich entscheide mich dafür, Verschwörungstheorien in sozialen Medien zu analysieren.“ Ihre Arbeit zu Corona-Verschwörungstheorien auf YouTube wurde mit dem Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs des Freundeskreises Trierer Universität e. V. ausgezeichnet. Ein Timing, das kaum relevanter hätte sein können.

Wissenschaft in drei Minuten: Eine Herausforderung für Nachwuchsforschende

Acht junge Forschende wurden für ihre Dissertationen geehrt, darunter auch Dr. Simon Schmaus. Die Besonderheit: Alle Preisträger mussten ihre komplexen Themen in nur drei Minuten verständlich und spannend präsentieren. Schmaus sorgte mit einem humorvollen Vergleich für Erheiterung: „Mikrosimulationen sind wie SimCity, nur weniger spaßig, dafür viel nützlicher.“

SimCity für die Wissenschaft: Lösungen für die Stadt von morgen

Dr. Schmaus hat Methoden entwickelt, die Mikrosimulationen für regionale Anwendungen optimieren. Mit Unterstützung der Nikolaus Koch Stiftung konnte die Universität Trier bereits eine solche Simulation für die Stadt Trier erstellen. Diese bietet Prognosen zu drängenden Themen wie Ärztemangel, Pflegenotstand und Wohnraumknappheit – ein Meilenstein für datengestützte Stadtplanung.

KI im Einsatz: Festvortrag zur Zukunft der Prävention

Höhepunkt des Abends war der Festvortrag von Prof. Stefan Pickl von der Universität der Bundeswehr München. Unter dem Titel „Von der Künstlichen Intelligenz zu Digitalen Zwillingen“ zeigte er, wie KI helfen kann, Unfälle, Massenpaniken oder Anschläge vorherzusagen und zu verhindern. Seine visionären Ausführungen fesselten das Publikum und gaben Einblicke in die zukünftige Rolle der Digitalisierung in der Prävention.

Kunst und Musik: Ein gelungener Ausklang

Den krönenden Abschluss bildeten die Einweihung des »medienkunstcontainer trier« und ein mitreißendes Konzert des Philharmonischen Orchesters der Stadt Trier. Unter der Leitung von Gocha Mosiashvili bot das Ensemble Auszüge aus „Carmen“ und Tschaikowskys „Schwanensee“ dar – ein perfekter Ausklang eines Abends, der Wissenschaft und Kultur in Einklang brachte.


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