

Rosa Schmitt, eigentlich geborene Therese Elisabetha Görgen, kam in Köln zur Welt. Mit 18 Jahren machte sie ihren Kunstfliegerschein. Dass sie es als Frau schwieriger hatte als ihre männlichen Kollegen, beeinträchtigte die energiegeladene Dame wenig. Ende der 20er Jahre stieg generell der Andrang junger Frauen im Flugsport. Man denke nur an Hanna Reitsch, Elly Beinhorn und Liesel Bach. Womöglich begeistert von der Nordatlantiküberquerung durch Charles Lindbergh 1927 und der ersten Atlantiküberquerung von Ost nach West durch Hermann Köhl 1928 und dem Aufschwung der Luftfahrt, etwa durch die flugsportliche Veranstaltung "Deutscher Rundflug" 1925, die Gründung der Deutschen Luft Hansa 1926 oder der Deutschen Luftfahrt GmbH 1927 fanden jungen Frauen ein abenteuerliches neues Tätigkeitsfeld. Die Luftfahrt wurde nach und nach publik und beliebt - zum Sportmachen oder der Unterhaltung. Und zum Transport über längere Strecken. Kurzer aber großer Erfolg Mit ihrer "Klemm-Hirth Sportmaschine" gewann Röschen viele Urkunden und Trophäen. Ein Höhepunkt war der zweite Platz bei Sternflug nach Berlin 1933. Eigentlich gehörte ihr der Sieg, doch sie ließ dem Deutschen Serienmeister Gerhard Fieseler den Vortritt. Dazu habe sie einfach eine Extra-Runde über den Flugplatz gedreht. Als Deutschland beflogen war, trieb es die junge Frau nun auch weiter weg. Ihr Können stellte sie an einigen Flugtagen im Ausland unter Beweis, so auch in Spanien. Doch auf Dauer war es schwierig, als Frau zu fliegen. Sie konnten damit kein Geld verdienen. Ab 1924 wurde sogar festgesetzt, dass nur Männer in der Passagierbeförderung, der einzig möglichen Einnahmequelle, tätig sein dürfen. Außerdem waren die Ausbildungsgebühren für Frauen oftmals höher als für Männer. Den Damen blieb lediglich der Sport- oder Kunstflug als Hobby.