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Einblick genommen in den Stand der Synoden-Umsetzung

Bistumsleitung, Dechanten und die diözesanen Räte haben auf einer Klausurtagung in Trier über den Stand der Synode und die nächsten Umsetzungsschritte beraten. Im Robert Schuman Haus waren dazu rund 100 Teilnehmende zusammengekommen. In der Frage zur Bildung der Pfarreien in weiten pastoralen Räumen und mit netzwerkartigen Kooperationsformen hat eine Mehrheit der Teilnehmenden ein Modell favorisiert, das eine Kombination aus gesetzten Rahmenbedingungen und der Gestaltung vor Ort vorsieht. Die Einsetzung von missionarischen Teams, die Weiterentwicklung von Gottesdienstformen zusätzlich zur Heiligen Messe und Barrierefreiheit waren einige der möglichen zeitnah umzusetzenden Maßnahmen aus dem Abschlussdokument der Synode, mit denen sich die Räte näher befassten.
Foto: Symbolbild/Archiv

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Das Treffen war nach Worten von Bischof Dr. Stephan Ackermann ein erster Schritt in die größere Öffentlichkeit des Bistums hinein, um über den Stand der Umsetzung der Synodenergebnisse zu informieren und eine erste Beratung einzuholen. Mit diesem Zusammentreffen aller diözesanen Räte und der Dechanten realisierte die Bistumsleitung eine Zusage an die Synodalen: Um das synodale Prinzip zu leben, sollen vor wichtigen Entscheidungen diese Gremien einbezogen werden. 

Einblick nehmen in Unfertiges

Die Steuerungsgruppe des Umsetzungsprozesses unter Leitung von Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg hatte seit Abschluss der Synode intensiv gearbeitet. Der Generalvikar stellte den Räten, von denen rund zwei Drittel nicht Mitglieder der Synode waren, die Grundlinien des Abschlussdokuments vor: "Sein Titel 'heraus gerufen' macht deutlich, dass die Kirche von Trier sich über ihre Grenzen hinaus öffnet auf das andere hin. Das ist der große Auftrag für uns heute, dass wir nicht im Binnenraum der Kirche bleiben, sondern uns heraus rufen lassen." Bischof Ackermann hob bei der Veranstaltung das große Interesse an der Umsetzung der Synodenergebnisse hervor, ihn erreichten aber auch kritische Rückfragen. Zwar lägen noch keine fertigen Konzepte vor, man wolle aber frühzeitig informieren und den Umsetzungsprozess transparent gestalten. "Synodalität heißt auch: Einblick nehmen in Unfertiges." Der Bischof unterstrich: "Ich freue mich auf die Phase, die jetzt ansteht. Das Abschlussdokument ist wichtig, aber jetzt geht es richtig los. Wir wollen miteinander eine neue Praxis gestalten."

Erste mögliche Szenarien präsentiert

Die Steuerungsgruppe präsentierte in Abstimmung mit der Bistumsleitung erste mögliche Szenarien zur Umsetzung des von der Synode beschlossenen Perspektivwechsels "Weite pastorale Räume einrichten und netzwerkartige Kooperationsformen verankern". In den Diskussionen unterstrichen die Räte die Bereitschaft vieler Haupt- und Ehrenamtlicher, die Praxis im Sinne der Synode zu gestalten. In sie müsse investiert und gute Rahmenbedingungen gesetzt werden. Bei der Bildung der Pfarreien sei darauf zu achten, dass es um die Schaffung eines Ermöglichungsraums gehe, in dem lebensnah und ausgehend vom Engagement unterschiedlicher Personen und Gruppen kirchliche Gemeinschaft neue Formen und christlicher Glauben einen zeitgemäßen Ausdruck finden könne. Strukturen und Grenzen bildeten dabei nur den Rahmen, entscheidend sei, was vor Ort wächst.        

Treffen als Erfolg gewertet

Der Vorsitzende des Katholikenrates, Manfred Thesing, wertete das Treffen als einen Erfolg: "Ich habe den Eindruck, hier ist nicht fertig Vorformuliertes vorgelegt worden. Wir werden gefragt und können uns einbringen. Das ist das synodale Prinzip, das nun in die Breite geht." Der Moderator des neu konstituierten Priesterrates, Dechant Thomas Darscheid, sagte: "Ich habe einen guten Eindruck. Es beginnt etwas Neues, und wir haben die Gelegenheit genutzt, Menschen mit ins Boot zu holen, die nicht Synodale waren. Der Ansatz, dass die Räte einbezogen werden, macht Mut." In einer ganztägigen Klausurtagung am Tag nach dem Treffen der Räte wertete die Bistumsleitung die Stellungnahmen vom Vortag aus und beriet über das weitere Vorgehen. Die nächste Befassung der Räte mit dem Fortgang der Synoden-Umsetzung soll am 24. März erfolgen. Informationen zur Umsetzung der Synodenergebnisse sind unter www.herausgerufen.bistum-trier.de zu finden.


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