

Vor 70 Jahren kam der Krieg zu uns in den Hochwald. Die Amerikaner rückten Ende Februar 1945 von der Saar kommend vor und besetzten die westlichen Ruwerdörfer. Das geschah hier zunächst ohne große Gegenwehr. Die Deutschen hatten sich hinter die Ruwer zurück gezogen. Die Strategie war militärisch aussichtslos und menschlich katastrophal Die 94. Division der Amerikaner war durch die Gefechte am Westwall und bei der Überquerung der Saar erschöpft. Zudem waren in der Gefechtslinie Oberzerf bis Ollmuth große Löcher entstanden. Der Nachschub lies auf sich warten. Auf persönlichem Befehl von Adolf Hitler haben die deutschen Truppen der 6. SS-Gebirgsjäger Division "Nord" am 6. März diese Löcher für den großen Gegenangriff genutzt. Doch die Strategie der Deutschen war militärisch aussichtslos und menschlich katastrophal. Hunderte von toten Soldaten auf beiden Seiten Die Kämpfe bis zum 8. März forderten Hunderte von toten Soldaten auf beiden Seiten des Schlachtfeldes des "Lampaden Ridge", wie die Amerikaner das Kampfgebiet nannten. Anlässlich dieser kriegerischen Ereignisse zwischen Einheiten der Deutschen und Amerikaner ist im Gemeindehaus in Lampaden vom 1. bis 8. März eine Ausstellung zu sehen. Bevor diese Ausstellung am kommenden Sonntag gegen 11 Uhr eröffnet wird, findet in der Pfarrkirche ein Friedensgottesdienst statt. Daran anschließend wird am Denkmal neben der Kirche der Toten und Vermissten der Weltkriege gedacht. Die Schicksale dieser Menschen werden in Erinnerung gerufen.In der Ausstellung werden Originalbilder, Videos, Tonaufnahmen und Dokumente aus dieser Zeit und den Jahren des Nationalsozialismus beginnend mit den frühen dreißiger Jahren gezeigt. Sehenswerte archäologische Funde aus der Region Zu der Sammlung gehören ebenfalls archäologische Bodenfunde aus der Region sowie völlig ausgerüstete Soldaten und Waffen beider Kriegsparteien aus der Kriegszeit. An zwei Abenden findet eine Multimediapräsentation statt. Die erste behandelt Ereignisse im Dorf Lampaden und den politischen Wandel des Dorfes in der Zeit von 1933-44. Zeitzeugen berichten von den damaligen Geschehen in der Region In der zweiten Präsentation werden die Kriegsgeschehnisse in der Umgebung im Februar und März 1945, sowie der Wiederaufbau des Dorfes beschrieben. Eingebettet in diese Informationen sind Zeitzeugenberichte der Menschen, die das Geschehen miterlebt haben. Zum Abschluss der Woche finden Führungen zu den Orten der Geschehen statt. Vor Ort wird veranschaulicht, wie Vorstöße, Gegenstöße und Kampfhandlungen verlaufen sind. Hier wird um Anmeldung unter lampadia-team@gmx.de gebeten. Während der Ausstellungswoche kann man sich dazu auch in Listen eintragen.In dieser Veranstaltungswoche kommen Menschen zu Wort, die Krieg erlebt haben. Ehemalige deutsche und amerikanische Soldaten schildern in Videos ihre Sicht im Rückblick auf den Krieg im Hochwald und an der Saar. Lampadener Bürger beleuchten ihre Erlebnisse und Erinnerungen in Zeitzeugenvideos. Der Kriegsverlauf wird visuell dargestellt. Die Menschen im Hochwald sind herzlich eingeladen, nach Lampaden zu kommen und sich diesen bedrückenden Teil unserer Geschichte anzusehen und zu erspüren. Das ausrichtende LampaDIA-Team hält die Lampadener Geschichte seit vielen Jahren in Form von Fotos und Video-Erzählungen fest. Ergänzt wird das Team von zwei niederländischen Archäologiestudenten, welche seit sieben Jahren zu den Kriegshandlungen des 2. Weltkrieges in der Region Saar-Hochwald Forschung betreiben. Die Veranstalter möchten klarstellen, dass die Darstellung von Kriegshandlungen und die Präsentation von Waffen in der Ausstellung nicht als Begeisterung für Krieg oder die Nazizeit missverstanden werden darf. Die Macher dieser Ausstellung distanzieren sich ausdrücklich von Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art.Wer diese Ausstellung besucht, wird feststellen, dass Krieg alles andere als begeisternd ist. Foto: FF