Arbeitsagentur Trier stellt die Zahlen für die Region vor
2019 war ein positives Jahr für die Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes - das berichteten Heribert Wilhelmi, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Trier sowie Stefanie Adam, operative Geschäftsführerin in einer Pressekonferenz in Trier. Dies zeige sich unter anderem an einem minimalen Anstieg der Arbeitslosenquote um lediglich 0,1 Prozent auf 3,3 Prozent. Durchschnittlich waren 9.524 Menschen ohne Beschäftigung.
Ganz vollständig ist die Statistik allerdings nicht: Personen, die zum Zeitpunkt der Erfassung beispielsweise an einer Maßnahme zur Arbeitsförderung teilnehmen, werden nicht einbezogen. Rechnet man sie hinzu, beläuft sich der Durchschnitt an Arbeitssuchenden auf 13.000 im Jahr 2019.
Nicht nur die Arbeitslosenquote zeichnet ein positives Bild - erfreulich sei auch die wirtschaftliche Stabilität, wie Heribert Wilhelmi erläuterte: "Zu den Positivmeldungen gehört, dass sich die regionale Wirtschaft im vergangenen Jahr wieder äußerst robust zeigte. Auf dem hiesigen Arbeitsmarkt verzeichnen wir deshalb bislang keine konjunkturellen Auswirkungen von Brexit, Handelskrieg und globalen Krisen."
Die Anzahl der Arbeitslosen konnte in allen Landkreisen gesenkt werden. Einzige Ausnahme: die Stadt Trier.
Migranten finden immer besser Arbeit
Die durchschnittliche Anzahl an Arbeitslosen erhöhte sich dort zwischen 2018 und 2019 von 2.655 auf 2.949 Personen (+11,1 Prozent). "Einer der Gründe ist, dass Trier ein Magnet für Migranten ist, die zunächst noch keine Qualifikationen besitzen und erst später den Weg in den Arbeitsmarkt finden.", argumentierte Wilhelmi.Dass die Integration in die Arbeitswelt im Vorjahr aber immer häufiger funktionierte, zeigen die folgenden Zahlen: Die Anzahl sozialversicherter Beschäftigungen von Menschen aus Ländern wie Afghanistan, Eritrea, und dem Irak ist zwischen Juni 2018 auf Juni 2019 um 28 Prozent gestiegen. Zahlen für die zweite Jahreshälfte liegen noch nicht vor.
Viele Menschen ohne Ausbildung
Erfreulich sei zudem der Rückgang der Langzeitarbeitslosen: "Im Schnitt waren 2200 Personen arbeitssuchend gemeldet. Das waren sieben Prozent weniger als 2018", so Heribert Wilhelmi. Das neue Teilhabechancengesetz, welches Anfang 2019 in Kraft trat, habe bei dieser Entwicklung geholfen. Durch einen Zuschuss bei den Lohnkosten konnten 78 Menschen gefördert werden.Reduziert haben sich allerdings auch die Stellenmeldungen bei der Arbeitsagentur. 13.100 waren es 2019, das sind 1.021 weniger als im Vorjahr.
Die meisten der aktuell geschalteten Stellen würden sich insbesondere an Facharbeiter in den Bereichen Leiharbeit, Handel und Gewerbe richten. Kontraproduktiv für diese Lücken: Mehr als die Hälfte der Jobsuchenden konnte 2019 keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen. "Eine unserer größten Herausforderungen ist es, Menschen für die Anforderungen des Arbeitsmarktes zu qualifizieren", unterstreicht Stefanie Adam. Insbesondere die Digitalisierung und die Fachkräftesicherung seien von zentraler Bedeutung.
Um diese Herausforderungen zu meistern, setze die Agentur für Arbeit auf das Qualifizierungschancengesetz, welches vor einem Jahr in Kraft getreten ist und Förderungen von Weiterbildungen ermöglicht. Bisher wurden 1.460 Weiterbildungen, beispielsweise im kaufmännischen Bereich und in der Logistik, umgesetzt. In Zukunft soll insbesondere das EDV-Angebot verbessert und die Zusammenarbeit mit Arbeitgebern gestärkt werden.