Angst an Karneval? "Trier ist eine sichere Stadt"
"Wir wissen, dass die Menschen nach diesen Ereignissen Angst haben", sagt der Trierer Polizeipräsident Lothar Schömann und meint damit Köln und Paris. Man werde deshalb alles tun, um den Schutz der Bevölkerung bei den großen Karnevalsveranstaltungen an Weiberdonnerstag und Rosenmontag zu gewährleisten. Die Karnevalsbesucher sollen unbeschwert feiern können. Deshalb habe man ein neues Sicherheitskonzept entwickelt, erklärt Schömann. Er weist in diesem Zusammenhang aber auch daraufhin, dass es für die Region Trier keine Erkenntnisse für eine konkrete Gefahr gibt – weder im Kontext von Anschlägen, noch im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen. Ähnlich sieht es auch der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe. "Trier ist kein Kriminalitätsschwerpunkt. Wir sollten uns deshalb nicht abschrecken lassen und unser normales Leben weiterleben."
Mehr Polizei im Einsatz
In Trier werden an Weiberfastnacht über 1.000 Besucher erwartet. An Rosenmontag rechnet man mit mehreren 10.000. An beiden Tagen sollen jeweils 200 Polizisten im Einsatz sein. Im Vergleich: Rosenmontag 2015 waren es knapp 100 Beamte. "Wir möchten, dass die Brauchtums-Veranstaltungen stattfinden und die Menschen sorglos feiern können", so Polizeidirektor Franz Dieter Ankner. "Das Schlimmste ist, wenn die Menschen aus einem mangelnden Sicherheitsgefühl daheim bleiben." Genau das möchten Polizei, Stadt und Landkreis verhindern. Das neue Sicherheitskonzept sieht außerdem den Einsatz uniformierter, mobiler und ziviler Polizisten vor. Die mobile Eingreifkräfte sollen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet sich anbahnende Streitigkeiten direkt lösen. Die zivilen Kräfte wiederum sollen die Augen offen halten und auffällige Gruppen direkt ansprechen.Videoüberwachung bei Veranstaltungen
Erstmals sind zudem 20 Polizisten mit Bodycams bereit. Mit den Bodycams wolle man zum einen Gewalt gegen Polizisten vorbeugen und zum anderen das Geschehen dokumentieren und Beweise sichern, erklärte Ankner. Am Hauptmarkt, in der Treverispassage, auf dem Bahnhofsvorplatz und vor der Arena sollen die Veranstaltungen zudem mit Videokameras überwacht werden. Auf dem Kornmarkt und im Bereich der Berufsbildenden Schulen ist der Einsatz von mobilen Kameras geplant. Entsprechende Schilder werden laut Ankner darauf hinweisen. An beiden Tagen wird die Polizei außerdem zusammen mit dem Jugendamt und dem Rettungsdienst die Einhaltung des Jugendschutzes überwachen. So soll vor allem der Alkoholkonsum von Jugendlichen verhindert werden.Flüchtlinge erhalten Flyer
In den Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfA)wird die Polizei Flyer verteilen, in denen Flüchtlinge in verschiedenen Sprachen über die deutschen Fastnachtsbräuche und die Konsequenzen bei Rechtsverstößen informiert werden. An den Veranstaltungstagen selber werden Dolmetscher mit der Polizei unterwegs sein, um Gruppen, die sich auffällig verhalten, direkt ansprechen zu können. "In der AfA in Trier leben derzeit 3.200 Flüchtlinge. Wir erwarten keine Übergriffe von dort. Aber wegen den Vorfällen in Köln müssen wir Vorsorgte treffen", erklärte Ankner. OB Leibe wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass die Vorfälle in Köln vorwiegend von Asylanten aus den Maghreb-Staaten begangen worden seien. "In Trier haben wir keine Flüchtlinge aus diesen Ländern. Ein Großteil der Flüchtlinge hier sind Syrer."Kriminalität kann nicht ganz verhindert werden
Via Facebook und Twitter sollen Karnevalsbesucher die Polizei an beiden Tagen direkt kontaktieren können und so auf Probleme hinweisen. Die Polizei wiederum wird über die beiden Kanäle das Publikum über mögliche Vorkommnisse informieren. "Wir werden Kriminalität an Fastnacht nicht völlig verhindern können", sagte Polizeipräsident Schömann und meinte damit die für Karneval typischen Straftaten, wie Schlägereien oder Beleidigungen, deren Ursache in der Regel zu hoher Alkholkonsum ist. Die Polizei appelliert daher – wie in jedem Jahr – an die Bevölkerung es nicht zu übertreiben mit dem Alkohol.Hier wird gefeiert
Den Auftakt macht am 4. Februar die Weiberfastnacht. Nach der Erstürmung des Rathauses ziehen die Narren vom Augustinerhof zum Hauptmarkt. Dort übergibt OB Leibe um 11.11 Uhr den Stadtschlüssel an das Prinzenpaar. Nach der Verkündung der närrischen Gesetze durch Prinz Elmar I. und Prinzessin Semra I. können alle Narren bei Livemusik mit Bier und Wein feiern. Den nächsten Höhepunkt erlebt Trier mit dem Rosenmontagsumzug am 8. Februar. Das Motto lautet "Alles e bissi spack". Beginn ist um 12.11 Uhr in der Medardstraße. Ab 12 Uhr findet auf dem Hauptmarkt eine Karnevalsparty statt. "Klimaschock" und "Kamelle Kapelle" sorgen für Stimmung. Der Zug wird aus Richtung Grabenstraße zwischen Zuschauer- und VIP-Tribüne quer über den Hauptmarkt geleitet. Zugstrecke: Medard-/Matthias-/Saar-/Neu-/Brot-/Grabenstraße/Hauptmarkt/Simeon-/Paulin-/Herzogenbuscher Straße.Foto: Symbolbild/Archiv

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