PayPal und Co. – wie digitale Zahlungsanbieter Banken den Rang ablaufen
Wie wird heute eigentlich noch gezahlt? Für viele Bürger ist die Zahlung längst keine Angelegenheit mehr, die mit einer Überweisung, gar einem Überweisungsträger, bei der Hausbank endet. Die meisten klicken zumindest in ihren gewohnten Onlineshops recht munter auf »bestätigen« und die gesamte Kaufabwicklung nimmt ihren Lauf. Andere haben gleich eine ganze Reihe an Anbietern im Portfolio: der Amazon-Account, PayPal, ein E-Wallet, Google/Apple Pay, nebenbei die Kreditkarte oder eine Prepaidvariante davon. Online-basierte Zahlungen werden immer beliebter, sie sind unkompliziert und bieten häufig mehr Schutz, als die bloße Überweisung bieten kann. Aber welche Zahlungsanbieter sind besonders bekannt und beliebt? Dieser Artikel schaut sich die Platzhirsche einmal an.
PayPal – der große Online-Zahlungsanbieter
Zugegeben, ganz ohne ein Bankkonto funktioniert auch PayPal nicht, doch gilt dies für alle Zahlungsanbieter. Das PayPal-Konto muss mit dem eigenen Bankkonto oder einer Kreditkarte verknüpft werden, denn anders können zwar Zahlungen empfangen, nicht jedoch versandt werden. Dieser Schritt ist aber denkbar einfach, denn wird das Konto hinterlegt, überweist PayPal einen Centbetrag mit einem Code im Verwendungszweck. Dieser wird nun im PayPal-Konto eingetragen und schon ist das Bankkonto verknüpft. Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile:
- Simpel – die Nutzung von PayPal ist kinderleicht. Der gesamte Vorgang erklärt sich praktisch von allein und Fehler können nicht gemacht werden.
- Sicher – der Vorteil von PayPal ist, dass das Gegenüber keine Bankdaten erhält. PayPal funktioniert über das Versenden von Geldern zu einer mit PayPal verknüpften E-Mailadresse.
- Verbreitet – PayPal ist der Zahlungsanbieter mit der größten Verbreitung. Es gibt kaum einen Shop, der keine Zahlung via PayPal anbietet, auch Dienstleister akzeptieren die Zahlung auf diesem Wege.
- Schutz – PayPal bietet den sogenannten Käuferschutz an. Bei bestellten Waren wird die Zahlung zwar ausgeführt, doch wird das Geld erst für einen gewissen Zeitraum von PayPal zurückgehalten, damit sichergestellt wird, dass die Ware auch beim Kunden ankommt. Zudem lassen sich Fälle eröffnen, wenn es Probleme mit gekauften Produkten gibt.
Nachteile:
- Ausschlüsse – PayPal schließt öfter Shops oder Dienstleister aus, wenn es Schwierigkeiten gab. Das kann aber auch Shops treffen, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Zudem arbeitet PayPal nicht länger mit Anbietern aus dem Glücksspielbereich zusammen, sofern diese nicht ausschließlich Sportwetten anbieten. Zuvor war schon der Käuferschutz bei Glücksspielen eingestellt worden, was jedoch an dem Verhalten einiger Spieler lag. Welche Zahlungsanbieter nun für Spieler zu empfehlen sind, lässt sich entsprechenden Testportalen erfahren. So wurde hier zum Beispiel das 888 Casino ausführlich getestet.
- Gebühren – wer beim Shoppen mit PayPal bezahlt, zahlt zwar keine Gebühren, dafür jedoch Shopbetreiber.
- Zahlungsdauer – auch dieser Punkt ist wieder für Verkäufer gedacht. Durch die Rückstellung der gezahlten Summe muss der Verkäufer einige Tage warten, bis dieses Geld vorhanden ist. Der Käufer hat zwar direkt bezahlt und der Verkäufer erhält die Bestätigung, doch kann er erst später über das Geld verfügen.
Trotzdem ist PayPal gerade für Kunden bei internationalen Einkäufen absolut praktisch. Die Umrechnung erfolgt automatisch und es ist spielend leicht, das Geld zu überweisen.
E-Wallets
Das sind praktisch elektronische Geldbörsen. Sie sind in anderen Ländern, allen voran Schweden, in allen Bevölkerungsschichten verbreitet, doch viele Deutsche betrachten sie immer noch skeptisch. Das liegt vor allem an ihrer Unbekanntheit und dem daraus resultierenden Unwissen. Einige bespiele vorgestellt:
- Skrill - bei Skrill wird online ein Konto eröffnet und eine virtuelle Kreditkarte erstellt. Das E-Wallet wird dabei wieder mit dem Bankkonto oder der Kreditkarte verknüpft. Hier gibt es die Unterschiede, dass Geld vom Konto auf Skrill gesendet wird, anstatt dass Skrill abgehende Gelder vom Konto abbucht. Mit der virtuellen Kreditkarte kann nun ganz normal gezahlt werden – sofern Geld auf dem Konto ist.
- Neteller – der Anbieter ist eigentlich für seine Prepaid-Kreditkarten bekannt und genau dieses Prinzip wird nun auch auf das E-Wallet ausgeweitet. Wieder erstellt der Kunde ein Konto und erhält eine virtuelle Kreditkarte. Um diese zu nutzen, wird ein selbst festzulegender Betrag auf die virtuelle Karte gebucht und kann somit ganz normal online genutzt werden.
E-Wallets, die es mittlerweile auch schon in gewisser Weise von Sparkassen und Hausbanken gibt, sind praktische Online-Zahlungsmittel. Sinnvoll ist es, wenn diese wirklich als Prepaid-Variante genutzt werden können, denn so hat der Kunde die größtmögliche Sicherheit.
Amazon Pay, Apple Pay, Google Pay – die Zukunft?
Es gibt längst Scherze, die besagen, XYZ sei das Internet. In gewisser Weise stimmt das sogar und gerade die obigen drei Unternehmen bieten auch Zahlsysteme an:
- Amazon Pay – wie einfach es ist, bei Amazon zu zahlen, weiß jeder. Und die meisten wissen auch, wie schnell sich Amazon einschaltet, wenn es mit einem Produkt Probleme gibt. Amazon bietet jedoch auch einen Service für externe Shops an, nämlich das Amazon Pay. Kunden kaufen ganz normal in dem Shop ein, klicken auf diese Zahlungsart – und alles andere wird nun über Amazon abgewickelt. Dieser Weg ist gerade für Käufer bei komplett unbekannten Shops nützlich, denn über diese Zahlungsart wird wieder der amazoneigene Käuferschutz hergestellt.
- Apple Pay/Google Pay – beide Zahlungsdienste wurden zuletzt mit dem Smartphone-Bezahlen in Verbindung gebracht. Diese Zahlungsart ist nicht von der Hand zu weisen, denn die Dienste sind genau dafür geschaffen. Doch lassen sich beide Pay-Dienste auch für die Zahlung im Internet nutzen. Auch hier wird wieder die virtuelle Karte verwendet.
Es gibt noch weitere Pay-Dienste, die das Bezahlen mit dem Smartphone und das Bezahlen im Internet verknüpfen. Nicht selten stammen die von der Hausbank oder der Sparkasse, doch sind sie längst nicht so verbreitet, wie die oben genannten. Zudem haben Banken-Dienste den Nachteil, dass sie meist nur auf dem Gerät verwendet werden können, auf dem auch die Bankingapp installiert ist.
Fazit – viele Möglichkeiten, viel Schutz
Ein besonderes Credo bei den Online-Anbietern ist, dass der Schutz des Käufers im Mittelpunkt steht. Der Käuferschutz von PayPal ist bekannt, auch Amazons Umgang mit Reklamationen oder Rücküberweisungen ist zumeist tadellos. Die E-Wallets gehen ebenfalls einen sehr angenehmen Weg, da sie häufig in der Prepaid-Variante genutzt werden, sodass das eigene Bankkonto gar nicht mit ihnen verknüpft ist. Gehen die Daten also einmal verloren, kann nur das Prepaidkonto betroffen sein, niemals das Bankkonto.
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