Krankheit eines Arbeitnehmers wirklich überprüfen

Das deutsche Sozialsystem und die innerbetrieblichen Regelungen sind im weltweiten Vergleich stark, was die Versorgung von Arbeitskräften bei Krankheit betrifft. Während der allergrößte Teil auf die Lohnfortzahlung angewiesen ist und diese ausschließlich an Krankentagen nutzt, gibt es immer wieder schwarze Schafe unter den Arbeitnehmern. Das sprichwörtliche Krankfeiern ist für einen Arbeitgeber schwer festzustellen und gerade in Zeiten der Fußball-WM und anderen Events nicht selten. 

Probleme von der Lohnfortzahlung bis zum Betrugsversuch

Bei der Überprüfung, ob tatsächlich eine Erkrankung des Arbeitnehmers vorliegt, geht es nicht alleine um Vertrauen oder Misstrauen. Die häufige Krankmeldung hat neben der fehlenden Arbeitskraft im Betrieb in mehrfacher Hinsicht einen finanziellen Einfluss. So sind Unternehmen und Krankenkassen mit der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall befasst, die Sozialleistung soll alleine wirklich erkrankten Arbeitskräften offenstehen. 

Hierneben kann das Krankschreiben bis zum Betrugsdelikt reichen. Vom Einreichen falscher Gesundheitszeugnisse bis zu diskreten Absprachen mit einem Arzt des Vertrauens reicht das Spektrum, wie aus einem gesunden Arbeitnehmer plötzlich ein Erkrankter wird. Mit einem Generalverdacht ab dem ersten Krankheitstag ist niemandem geholfen und das Betriebsklima leidet. Eine genaue Überprüfung der jeweiligen Krankheitsumstände ist trotzdem anzuraten. 

Als Arbeitgeber im richtigen Moment reagieren

Arbeitgeber entwickeln mit der Zeit ein sehr gutes Gespür, bei welchen Mitarbeitern vielleicht doch keine echte Erkrankung vorliegt. Dies kann durch die Häufigkeit der Krankmeldungen erfolgen, genauso wie ein vermeintlich günstiger Zeitpunkt an langen Wochenenden und mehr. Bei den Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ist die Zahl der Krankentage über die letzten beiden Jahrzehnte in Deutschland zwar erkennbar gesunken. Dies wird im Einzelfall Arbeitnehmer jedoch nicht abhalten, sich um eine Krankschreibung trotz bester Gesundheit zu bemühen. Bevor ein Arbeitgeber den entsprechenden Mitarbeiter mit seinem Verdacht konfrontiert, ist eine sensible Herangehensweise ans Thema wichtig. 

Bei einem Verdacht zu angemessenen Mitteln greifen

Der Nachweis einer nur vorgetäuschten Erkrankung für freie Tage im Büro ist nicht einfach. Eine denkbare Option ist die Beauftragung einer Detektei, was sich vor allem bei einer Häufung von Verdachtsfällen gegenüber einem einzelnen Mitarbeiter ergibt. Zu bedenken ist, dass ein erkrankter Arbeitnehmer nicht permanent im Bett liegen und seine Wohnung hüten muss. 

Der Gang zum Supermarkt oder Arzt ist ihm natürlich erlaubt, das Feiern in einer Kneipe während der Krankschreibung dürfte hingegen zum eindeutigen Indiz werden. Die Zusammenarbeit mit einer Detektei sollte der Arbeitgeberseite vor allem Sicherheit über den Zustand seiner Mitarbeiter geben. Ob und wie diese Informationen betriebsintern behandelt werden, ist der nächste Schritt und sollte in einem diskreten und adäquaten Rahmen erfolgen. 

Bild: unsplash.com ©rawpixel

 

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