Eine Kindheit wie früher: 7 Tipps für Familien

Beim Durchblättern alter Fotoalben wird es vielen Eltern nicht nur warm ums Herz. Auch etwas Wehmut schwingt mit, wenn die eigene Kindheit mit dem heutigen Alltag von Jungen und Mädchen verglichen wird. Smartphones, TV-Serien, Bewegungsmangel und vergessene Traditionen jedoch müssen nicht sein. Auch in der Region können Eltern viel dafür tun, dass etwas mehr Ursprünglichkeit Einzug in das Leben ihrer Kinder hält. 

1. Lesen statt TV

Laut einer Umfrage wissen Eltern sehr genau, warum Kinder gerne vorgelesen bekommen. Die Zeit mit den Eltern, Spaß an der Sache, Kuscheln und die einkehrende Ruhe sind entscheidende Faktoren, die früher wie heute gelten. Dennoch kommt es vor, dass Eltern ihren Kinder immer seltener vorlesen. Zeitmangel oder auch beruflicher Stress sorgen dafür, dass diese Form gemeinsamer Beschäftigung gegen eine Pause vor dem Fernseher eingetauscht wird. 

Der Verlust dabei ist groß. So verliert sich nicht nur die Tradition des Vorlesens, denn auch der Wortschatz vieler Kinder, deren Rechtschreibung und Rhetorik sowie die Bindung zu den eigenen Eltern leiden, wenn nicht regelmäßig zum Buch gegriffen wird. Daher sollten Eltern, einer glücklichen Kindheit zu liebe, wieder häufiger mit ihren Kindern in Märchen, Geschichten und Abenteuerstorys eintauchen. 

2. Selbstgenähtes schenken

Eltern von heute erinnern sich in einigen Fällen noch ganz genau an ihre Lieblingskleidung aus Kindheitstagen. Nur selten handelt es sich hierbei um Hosen oder Shirts bestimmter Marken, sondern vielmehr um Kleidung, die auch einen emotionalen Wert hatte. Der selbstgestrickte Pullover von Oma, die Pluderhose von Mama oder auch die kunterbunte Mütze, die die Großtante an Weihnachten mitgebracht hat, transportieren ein Gefühl von Liebe. 

Dieses Gefühl wollen Eltern ihren Kindern selbstverständlich nicht vorenthalten. Wer sich selbst mit der Nähmaschine auskennt, kann direkt loslegen, sich Schnittmuster besorgen und dem eigenen Kind tolle Kleidung schneidern. Auch die Auswahl an kindgerechten, schönen Stoffen gemeinsam mit Sohn oder Tochter macht viel Spaß. Und fällt das Nähen schwer, könnte auch der Besuch eines speziellen Kurses für Kinderkleidung eine tolle Idee sein. So finden Mama oder Papa ganz nebenbei ein neues Hobby. 

3. Naturausflüge erleben 

Ganz besonders in größeren Städten scheint die echte Natur so fern wie nie. Dabei liegen nur wenige Kilometer abseits des Stadtzentrums traumhafte Naturregionen wie die Eifel oder auch Weinberge am Moselufer, die sich mit Kindern hervorragend erkunden lassen. Enger Kontakt zur Natur nämlich gehört ebenfalls zu den Kindheitserinnerungen mit besonderem Wert. 

Bäume anhand ihrer Blätter bestimmen zu können, einen Bogen aus Weidenholz mit Papa selbst schnitzen, Beeren pflücken und Tiere beobachten: Eltern und Kinder können in der Natur viel erleben. Etwas Inspiration bietet eifel.info mit verschiedenen Familienwanderwegen. Warum also nicht den Kinobesuch gegen eine Naturwanderung eintauschen und statt Spaßbad im Bach toben? So bekommen Kinder genügend Bewegung an der frischen Luft, was für Ausgleich sorgt und sogar den Schlaf verbessern kann. 

4. Gemeinsam gärtnern 

Manche Eltern erinnern sich heute gerne zurück an die Zeit, in der es hinter dem Haus einen großen Obst- und Gemüsegarten gab. Mit den Großeltern oder auch mit Mama und Papa wurde dort gesät, geerntet und genascht. Zu erleben, wie sich Obst und Gemüse im eigenen Garten entwickeln, welche Pflege verschiedene Gewächse brauchen und später selbst zu probieren, was im Beet gewachsen ist, schafft einen engen Bezug zur Natürlichkeit. 

Wer nicht genügend Platz für die Anlage eines eigenen Gemüsegartens hat, findet in der Region Möglichkeiten, einen Schrebergarten zu mieten. Und ist auch das keine Option, könnte das Ziehen von Gemüse auf der Fensterbank oder dem Balkon eine sinnvolle Alternative sein. Hier vergessen Kinder ihre bisherigen Lieblingsbegleiter Smartphone sowie TV – und haben zeitgleich Spaß daran, sich ganz ohne Tadel die Hände schmutzig zu machen. 

5. Das Auto stehen lassen 

Viele Strecken legten Eltern von heute in ihrer eigenen Kindheit noch mit dem Rad zurück. Inzwischen jedoch hat das Zweirad vielerorts an Attraktivität verloren. Landesverkehrswachten sprechen sogar davon, dass viele Kinder heute nicht mehr sicher Radfahren können. Hier ist es vor allem an den Eltern, eine sinnvolle Änderung herbeizuführen. Mit dem Fahrrad unterwegs zu sein, verschafft Kindern Bewegung, fördert motorische Fähigkeiten und macht Spaß. Radtouren mit der ganzen Familie sind eine willkommene Abwechslung zum gewöhnlichen Alltag und auch alltägliche Wege lassen sich per Rad leicht bewältigen. 

Selbstverständlich sollte hier stets auf die Sicherheit der Kinder geachtet werden. Unsichere Radfahrer üben am besten erst in einem geschützten Umfeld, bevor sie auf städtischen Radwegen oder gar an der Straße in die Pedale treten. Ein Fahrradhelm gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm. Und sobald die eigenen Kinder gerne und sicher mit dem Rad unterwegs sind, hat das Auto immer häufiger Pause. Dann kehrt ein Stück vermisste Kindheit zurück. 

6. Spieleabende planen 

Wie die Abendgestaltung in vielen Familien aussieht, entspricht nicht den Vorstellungen von Pädagogen und Erziehungsexperten. Gemeinsames Sitzen vor dem TV und Computerspielen vor dem Zähneputzen sind üblich, jedoch nicht empfehlenswert. Schließlich verschlechtert die Beschäftigung mit elektronischen Medien auch die Schlafqualität und hat selten einen Bildungseffekt. 

Viel besser beraten sind Familien mit regelmäßigen Spieleabenden. Echte Klassiker wie „Mau Mau“, „Mensch ärgere dich nicht“, „Stadt Land Fluss“ oder auch „Vier gewinnt“ bringen Spaß an den Familientisch und haben einen positiven Effekt auf die kindliche Entwicklung. Hier nämlich lernen schon die Kleinsten, mit Frust umzugehen, Regeln zu befolgen und sich über den Erfolg anderer zu freuen. Erinnerungen an frühere Spieleabende mit Freunden und Eltern bleiben dann auch im späteren Leben erhalten und werden sehr wahrscheinlich an die nächste Generation weitergegeben. 

7. Kreativität fördern 

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer denken gerne an die Bastelstunden ihrer Kindheit zurück. Mit Pappe, Moosgummi, Perlen und Farbe ließ sich so einiges herstellen, das dann die Familienwohnung verschönerte.

Heute gilt Basteln oft nicht mehr als „cool“ und muss daher aktiv gefördert werden. Immerhin verbessert regelmäßiges Beschäftigen damit sowohl die Feinmotorik als auch die Kreativität. Ideen für Bastelaktionen mit Kindern finden Eltern unter besserbasteln.de. Nicht nur zu Festen wie Weihnachten oder Ostern greifen Mädchen und Jungen dann gerne zu Schere und Kleber, sondern schlicht, weil es ihnen Freude bereitet. 

 

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