Bitcoin Automaten: Immer mehr tauchen in Deutschland auf

Nun gibt es auch in der Essener Innenstadt einen Bitcoin-ATM. Gideon Gallaschan, der Betreiber des Automaten, hat diesen im Unperfekthaus, das man auch als "Blockchain-Hotel" bezeichnet und das gerne als Tagungs- wie Treffpunkt für Krypto-Fans gesehen wird, aufgestellt. Wirft man einen Blick auf das Coin ATM Radar, so gibt es zum aktuellen Zeitpunkt 31 Anlaufstellen für Interessierte, die dann vor Ort Bitcoins erwerben können.

Der Kauf ist unkompliziert: Zu Beginn wird der QR-Code der Wallet gescannt, dann wird das Bargeld eingezahlt und es folgt sodann die Bitcoin-Gutschrift - bis 2.500 Euro ist auch keine Legitimationsprüfung erforderlich. Die Gebühr liegt derzeit bei 4,5 Prozent des Kaufpreises. Aktuell können nur Bitcoins gekauft werden, jedoch soll sich das demnächst ändern - Gallaschan will demnächst auch anbieten, dass man seine Coins über den Automaten verkaufen kann. 

Österreich und Schweiz befinden sich auf der Überholspur

In Deutschland hat es durchaus noch einen Seltenheitswert, wenn man Bitcoin am Automaten kaufen möchte. In den USA ist das längst schon zur Tagesordnung geworden: Im Mai ist die Zahl der Automaten um 172 gestiegen - aktuell gibt es über 3.000 Bitcoin-Automaten. 

Befasst man sich mit der Region rund um Deutschland, Österreich und der Schweiz, so gibt es insgesamt 330 Bitcoin-Automaten. Österreich ist ganz vorne dabei - hier gibt es 271 Stück. Doch dabei handelt es sich nur um Standorte, die vom Coin ATM Radar erfasst werden können. In der Schweiz kann man nämlich seit Ende des Jahres 2018 auch Bitcoins an den Fahrkartenautomaten der Schweizer Bundesbahn kaufen. Auch wenn das Tageslimit nur 500 Schweizer Franken beträgt (rund 440 Euro), sodass größere Beträge nicht getauscht werden können, so bedeutet die Bitcoin-Adaption durch die Bahn, dass es in der Schweiz über 2.300 Automaten gibt, um Bitcoin kaufen zu können. 

Man kann aber auch Bitcoin mit PayPal kaufen - etwa über Online-Plattformen. An dieser Stelle muss jedoch erwähnt werden, dass es durchaus riskant ist, wenn man sein Geld in den Kryptomarkt steckt. Auch wenn die aktuellen Prognosen vielversprechend sind, so heißt das nicht, dass der Krypto-Winter, der im letzten Jahr beobachtet werden konnte, schon ganz vorbei ist.

Deutschland: Rechtslage ist ausgesprochen kompliziert

Mit 31 Automaten ist Deutschland derzeit das Schlusslicht in der D-A-CH-Region. Das liegt auch an den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (kurz: BaFin). In Deutschland ist es nämlich wesentlich schwieriger, wenn man ein lizenziertes Geschäft mit den Automaten betreiben möchte. 

Noch gibt es nämlich keine endgültige Entscheidung darüber, ob man Bitcoin-Automaten nur mit einer entsprechenden Genehmigung aufstellen darf oder nicht. Am Ende ist es wohl noch immer die Unklarheit, mit welchen Augen die Kryptowährungen von Seiten des Gesetzgebers gesehen werden, warum man zaghaft bleibt, wenn es um das Aufstellen von Automaten geht. 

2013 hat die BaFin den Bitcoin zwar als Rechnungseinheit nach dem Kreditwirtschaftsgesetz eingestuft, sodass der Bitcoin, so die Bundesanstalt, weder Geld, noch E-Geld und auch kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Der Bitcoin wäre nach Ansicht der BaFin also eine "nicht auf gesetzliche Zahlungsmittel lautende Werteinheit", die man in weiterer Folge mit "Devisen vergleichen" könnte. Das würde auch bedeuten, dass der bloße Einsatz der Kryptowährung als Ersatzwährung auch erlaubnisfrei wäre - der gewerbliche Handel aber nicht. Das war bislang auch der Grund, warum die Bitcoin-Händler immer eine Lizenz von der BaFin benötigten.

Ende 2018 entschied das Berliner Kammergericht jedoch gegen die im Jahr 2013 getroffene Einschätzung der BaFin. Das heißt, der Bitcoin ist - so das Urteil des Kammergerichts - kein Finanzinstrument im Sinne des Kreditwirtschaftsgesetzes. Ein Grund, warum die Zahl der Bitcoin-Automaten wohl in naher Zukunft auch in Deutschland steigen könnte.

Bitcoin kratzte bereits an der 9.000 US Dollar-Marke

Der Bitcoin scheint sich zudem auch wieder auf der Überholspur zu befinden - lag die Mutter aller Kryptowährungen noch zu Beginn des Jahres bei 3.500 US Dollar, so bewegte sich die digitale Währung im Mai schon an der 9.000 US Dollar-Grenze. 

Die weitere Kursentwicklung wird mit Sicherheit auch einen Einfluss darauf haben, wie viele Bitcoin-Automaten demnächst in Deutschland aufgestellt werden. 

Bildquellen: 

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