Neue Wege zum Wohlbefinden: So hilft die Natur

Lerne von der Geschwindigkeit der Natur: Ihr Geheimnis ist Geduld (Ralph Waldo Emerson). Entschleunigung ist in der heutigen, schnelllebigen Zeit gar nicht immer so leicht wie gedacht. Ständige Präsenz durch Smartphone/Tablet tun ihr Übriges, dass unser inneres Gleichgewicht manchmal gar nicht so einfach in Balance zu bringen ist. Häufige Folgen sind Schlafstörungen, Rastlosigkeit oder innere Unruhe. Um das eigene Wohlbefinden zu stärken, muss es nicht immer der Gang zum Medikamentenschrank sein. Auch die Natur hilft, einen Gang zurückzuschalten.

In der Ruhe liegt die Kraft: Entspannungsmethoden für jedermann

Seelische, geistige und körperliche Entspannung sind wichtig, damit wir unser Immunsystem stärken und leistungsfähig sein können. Doch was geschieht, wenn sich die innere Ruhe gar nicht einstellen will? Stress am Arbeitsplatz, Erfolgsdruck, Unsicherheit oder private Konflikte – diese Herausforderungen des Lebens können unseren Wohlfühl-Kompass aus dem Gleichgewicht bringen.

Um Ruhe und Gelassenheit zu etablieren, helfen Entspannungstechniken. Yoga, Tai-Chi, Qi-Gong, Autogenes Training, progressive Muskelentspannung und Co. sind ideal, um wieder zur eigenen Mitte zu finden. Yoga hat in Fernost eine lange Tradition und dient dem Einklang von Körper und Geist. Die philosophische Entspannungslehre ist auch in der westlichen Welt zunehmend präsent, denn die Zahl der Yoga-Studios steigt. Mittlerweile lassen sich Kurse sogar komfortabel online belegen, um den eigenen Wohlfühlmoment überall genießen zu können. Unterstützt werden kann das Wohlbefinden zusätzlich durch natürliche Wirkstoffe wie CBD-Extrakte. Der Effekt der verschiedenen CBD-Produkte ist äußerst vielfältig. Aufgrund von ersten Studienergebnissen, wird Cannabidiol  schmerzstillende, entzündungshemmende, beruhigende und entkrampfendende Eigenschaften nachgesagt.

Waldbaden als Geheimtipp

Waldbaden ist im Trend, denn das Eintauchen in das Grün heimischer Bäume, die Ruhe und Klänge der Natur helfen beim Entspannen. Es geht um bewusste Atmung, das Ausschalten von alltäglichen Geräuschen und das bewusste Wahrnehmen der Natur. Japan ist das Waldbaden längst lange Tradition und wird dort unter „Shinrin Yoku“ als etabliertes Entspannungsritual zelebriert.

Bäumen wird nicht nur in der japanischen Heilkunde eine besondere Kraft zugeschrieben, sondern sie symbolisieren auch das Leben. Evaluationen der Ludwig-Maximilians-Universität München oder anderer Universitäten zeigen, dass ein längerer Aufenthalt im Wald tatsächlich Positives für das eigene Wohlbefinden bewirkt. Blutdruck und Puls sinken, Cortisol ebenfalls. Damit das Baden im Wald zum echten Erfolg wird, gilt es einiges zu beachten: das Smartphone bloß nicht mitnehmen, langsam und mit Bedacht auf die Bäume zubewegen, die Umgebung mit allen Sinnen wahrnehmen. Es geht vor allem darum, sich auf den Moment der Stille einzulassen und dabei anzufassen, zu hören, zu riechen und mit Ruhe zu betrachten.

Die Atmung spielt beim Waldbaden und den Entspannungsfaktor eine wesentliche Rolle. Tief einatmen und die Luft im Körper zirkulieren lassen. Langsam ausatmen und den Moment der Stille genießen. Schon bald wird sich der Atem an die ruhige Umgebung anpassen und sodann setzt die Entschleunigung im Körper ein. Der Blick in die Ferne oder in die Baumkronen kann zusätzlich bei der Entspannung helfen. Wichtig ist zusätzlich das Schweigen.

Das macht Schweigen mit unserem Körper

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ – das Sprichwort hat recht, trifft auch auf die Wohlfühlthematik zu. Wer richtig entspannen will, sollte auch bei seinen Worten sparen. Schweigen hat positive Auswirkungen auf den Körper, abhängig von der Dauer der Schweigephase. Zunächst ist der wortlose Lebensstil mit Sicherheit herausfordernd, denn wir wollen unseren Gedanken im Kopf durch Sprache Ausdruck verleihen. Dadurch lenken wir die Aufmerksamkeit unseres Geistes allerdings auf alles Mögliche, nur nicht das eigene Wohlbefinden.

Wer schweigt, kann seinen Körper und seinen Geist erleichtern. Forscher haben herausgefunden, dass unser Gehirn sogar wächst, wenn wir uns dem Schweigen hingeben. Durch Schweigen werden im Hippocampus (der Bereich im Gehirn, welcher für die Gedächtnisleistung zuständig ist) neue Zellen ausgebildet.

Stille wird immer häufiger zum Luxus und am besten lässt sie sich beim Aufenthalt in der Natur finden. Es gibt viele Gründe, warum sich Schweigephasen im Alltag lohnen können.

Wer nicht spricht, erhöht seine Sensibilität und den Fokus auf die Wahrnehmung. Körperliche Anspannung durch zu viele (negative) Gedanken tritt dabei in den Hintergrund und wir können uns auf eine unbeschwerte Gedankenreise begeben. Auch Gefühle oder Gedanken, welche vielleicht verborgen waren, haben nun Platz, in den Fokus zu treten. Optimal für alle, die an ihrer Selbstreflexion arbeiten wollen.

Die Stille hilft auch dabei, dass Stresslevel im Körper zu reduzieren. Stresshormone wie beispielsweise Cortisol oder Noradrenalin werden in einer stillen Umgebung abgebaut, was zu einem gesteigerten Wohlbefinden führt. Sind im Körper zu viele Stresshormone, kann das beispielsweise Kreislauf- oder Schlafprobleme verursachen.

Schweigen kann auch eine Kreativitätssteigerung bewirken. Zahlreiche Experimente zeigt, dass dadurch der sogenannte Inkubationseffekt eintritt. Die Psychologie dahinter ist ganz einfach: Haben wir einen Moment Ruhe, um uns auf eine Problemlösung zu konzentrieren, fallen kreative Lösungsansätze deutlich leichter als unter Stress.

Entspannung durch Klänge: So hilft der Alpha-Zustand

Der sogenannte Alpha-Zustand ist ideal, um loszulassen und die Gedanken ins Nichts abschweifen zu lassen. Dieser Entspannungszustand tritt unmittelbar vor dem Einschlafen, aber auch bei Träumereien am Tag oder beim Hören von Musik und bestimmten Tonfrequenzen auf.

Jeder kann mit ein paar einfachen Tipps in diesen Zustand gelangen und sich ein wenig geistiges Wohlbefinden im Alltag verschaffen. Hilfreich ist es, Musik mit einer besonderen Frequenz (13 Hz) zu hören. Klangschalen können dabei helfen, allerdings sind sie im alltäglichen Gebrauch nicht immer ganz praktikabel. Mantras sind eine bessere Lösung, denn die eigenen Wiederholungen gleicher Worte oder Sätze hilft dabei, in den Alpha-Zustand zu gelangen. Ideal, um beispielsweise in der Mittagspause zu entspannen und die Konzentration zu schärfen.

Aktive Tagträume sind ebenfalls geeignet, um die Seele und den Geist baumeln zu lassen. Am besten entspannt auf den Rücken legen, in den Himmel oder die Baumkronen schauen und an nichts denken. Leichter gesagt als getan, aber das Verfolgen von Wolken oder das Hinterherschauen von vorbeiziehenden Vögeln können dabei helfen. Mit Musik auf den Ohren klappt es noch besser, vor allem bei ruhigen Melodien. Das Hören einer Entspannungsgeschichte kann ebenfalls dazu beitragen, denn damit lassen sich ganz wunderbar mentale Reisen ins Meer, in den Wald oder an andere Entspannungsorte machen, ohne dabei ins Flugzeug oder Auto steigen zu müssen.


Bilder
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