Gartengestaltung mit Pool: Tipps für Planung, Aufbau und Pflege

Der nächste Sommer kommt bestimmt und mit ihm heiße Tage und laue Nächte. Wer in der glücklichen Lage ist und einen Garten besitzt hat die Möglichkeit, sich einen eigenen Pool zu bauen. Doch wo ist der beste Standort im Garten? Welcher Pool ist der richtige und welcher Pflegeaufwand kommt auf Poolbesitzer zu? Der Beitrag beantwortet diese und andere Fragen.

Vorbereitung und Planung sind das A und O

Ein Pool im Garten ist etwas ganz Besonderes und ein Eyecatcher für Bewohner und Besucher. Doch bevor mit dem Bau eines Pools begonnen wird ist vorab zu klären, welche Auflagen zu erfüllen sind. Manche Pools können ohne Genehmigung aufgebaut werden, das betrifft zum Beispiel die Pop-up-Pools aus Baumärkten, die schon für unter 100 Euro erhältlich sind. Fest eingebaute Pools hingegen müssen je nach Größe baurechtlich genehmigt werden. Hier geht es unter anderem um die Grenzabstände und unter Umständen auch um statische Anforderungen. 

Auf manchen Grundstücken kann es ein Verbot geben, Pools zu errichten, weil landwirtschaftliche Anforderungen, der Umwelt- oder Denkmalschutz Vorrang haben. Falls ein Pool mit Schwimmbadüberdachung geplant ist, ist es ratsam, das Bauwerk mit in die Glas- oder Gebäudeversicherung aufzunehmen. Andernfalls würden Sturmschäden und Hagelschäden unversichert bleiben. 

Erst, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen einwandfrei für das betreffende Grundstück detailliert geklärt sind, kann die konkrete Planung beginnen.

Die Standortwahl

Die Frage „See oder Freibad?“ stellt sich einem Gartenbesitzer mit eigenem Pool gar nicht mehr. Doch bevor er in das kühle Nass zuhause springen kann, ist viel zu bedenken. Die Standortwahl ist eine zentrale Frage, die gut überlegt werden will.

Am einfachsten ist es, wenn das Schwimmbecken in einem möglichst ebenerdigen Bereich errichtet wird. Das vereinfacht die notwendigen Aushubarbeiten. Liegt der Pool auf der Südseite oder Südwestseite in voller Sonne, bleibt das Wasser lange Zeit angenehm warm. Idealerweise stehen keine laubabwerfen Bäume in direkter Nähe. Das minimiert den Pflegeaufwand, der durch das Abfischen von Laub entsteht. Wie groß und tief das Becken sein darf hängt vom Standort und dem vorhandenen Platz ab. Typische Becken sind 150 cm tief, aber es gibt auch tiefere Ausführungen. Hinsichtlich der Gartenplanung ist zu bedenken, dass ein etwas abgelegene Standort besser ist, weil er die gesamte Gartengestaltung nicht zu sehr beeinträchtigt. In jedem Fall liegt ein Pool besser etwas abseits vom Haus als zentral im Blickfeld, wenn die Gartengröße dieses erlaubt. Andernfalls zieht der Pol rund ums Jahr die Aufmerksamkeit auf sich, also auch im abgedeckten Zustand und in der kühlen Jahreszeit.

Soll der Pool allerdings direkt an das Haus gelegt werden, ist es ratsam ihn direkt an die Terrasse anzuschließen und Sitzbereich und Pool als eine Einheit zu planen. Bei der Planung ist ein ausreichender Sichtschutz mit zu berücksichtigen.

Größe und Kosten verschiedener Pool-Modelle

Welches Poolmodell passt, hängt von der zur Verfügung stehenden Fläche und dem Budget ab, das ausgegeben werden soll. Schwimmbeckenhersteller bieten vielfältige Formen in unterschiedlichen Größen an. 

Besonders günstig sind auf dem Erdreich aufstellbare Pools aus Kunststoff. Sie sind im Handumdrehen aufgebaut und unkompliziert zu transportieren. Aufblasbare Pools sind eine Option für diejenigen, die noch unentschlossen sind und zuerst eine Testphase vorschalten. Mit den Pop-up-Pools lässt sich herausfinden, ob der Pool wirklich so stark genutzt wird, wie gedacht und ob der gewählte Standort passt. Solche Pools sind ab 50 Euro aufwärts zu haben. 

Ins Erdreich eingebaute Schwimmbecken

Ist der Standort klar, sind fest eingebaute Schwimmbecken eine gute Wahl. Sie können vor Ort aus einem Fertigbecken hergestellt oder aus Beton individuell angefertigt werden. 

Für viele Gartensituationen empfiehlt sich ein Stahlwandpool rechteckig. Pools wie diese sind preislich gut zu stemmen. Sie sind ab etwa 3000 Euro erhältlich, hinzu kommen Kosten für die Technik sowie Kosten für den Einbau. Wer hingegen einen Pool aus Beton bauen will, benötigt zusätzlich eine spezielle Oberflächenbeschichtung oder kostenintensive Fliesen. Dieser Variante ist am teuersten und verschlingt leicht mehr als 40.000 Euro inklusive technischer Ausstattung. Hinzu kommen bei jeder Poolvariante Kosten für die Abdeckung. Dies kann eine kostengünstige Plane, ein aufblasbares Modell oder ein fahrbares Dach sein – der Geldbeutel entscheidet.

Es ist ratsam, sich bei der Planung an einen Fachbetrieb zu wenden, der mit seiner Expertise unterstützt. Auch ist es wichtig bereits in der Planungsphase die laufenden Betriebskosten zu berücksichtigen. Diese sind sehr variabel, denn sie sind stark von den Heizkosten abhängig. Die Erfahrung zeigt, dass bei einer Heizperiode von sechs Monaten Kosten von 20-30 Euro pro Kubikmeter Wasser zu kalkulieren sind. Die Heizkosten stellen den größten Teil der laufenden Betriebskosten dar, können aber durch eine Poolabdeckung spürbar vermindert werden.

Reinigen und pflegen

Sobald der Pool aufgebaut wurde, muss Wasser eingefüllt werden. Hierzu ist Leitungswasser die erste Wahl, denn es ist üblicherweise sehr sauber. Wer über einen eigenen Brunnen verfügt sollte dennoch darüber nachdenken, Leitungswasser zu benutzen. Die Schwebstoffe im Brunnenwasser könnten ein Problem für die Reinigungstechnik des Pools sein.

Ein Pool im Garten erfordert regelmäßige Pflege. Damit das Wasser vor Schmutz bewahrt wird, sollte jeden Abend eine Abdeckung über das Wasser gezogen werden. Diese schützt nicht nur vor Schmutz, sondern hält auch die Wärme im Wasser. Für die Reinigung des Polwassers kommt eine leistungsfähige Umwälz- und Filterpumpe zum Einsatz. Auch die Pumpe muss regelmäßig gewartet werden, was weitere laufende Kosten verursacht.

Das Wasser im Schwimmbecken wird in der Regel gechlort. Außerdem braucht es Flockmittel und Anti-Algenmittel, damit das Poolwasser frei von Algen und anderen Verunreingungen bleibt. Die Wasserqualität und der pH-Wert sind regelmäßig zu überprüfen. Ist der pH-Wert zu niedrig, können die Armaturen im Schwimmbecken rasch rosten. Ist der pH-Wert zu hoch, greift das die empfindlichen Schleimhäute an.

Die Filteranlage muss ebenfalls regelmäßig gecheckt und gereinigt werden. Die Filter sind auszutauschen oder durchzuspülen. Das Zubehör gibt es in der Regel in dem Shop, in dem der Pool gekauft wurde. Zur Entfernung von Laub aus dem Wasser ist ein Bodensauger hilfreich. Auch können Skimmer eingesetzt werden, die schwimmende Verschmutzungen aufnehmen. Die Pooltreppe sollte ebenfalls regelmäßig mit einer Handbürste gesäubert werden, damit sie trittsicher bleibt und nicht rutschig wird.

Der Pool im Winter

Zur Vorbereitung auf den Winter ist folgendes zu tun: Alle Zuleitungen inklusive Rohre und Pumpe müssen leerlaufen, damit der Frost keine Schäden anrichten kann. Im Pool selbst bleibt Wasser stehen, damit seine Stabilität erhalten bleibt. Außerdem schützt das Wasser die Wände und das Fundament vor Frost. Zwei Drittel der Wassermenge sollte enthalten bleiben, die Poolabdeckung schützt die Oberfläche.

Das Wasser aus dem Schwimmbad sollte allerdings nicht ohne weiteres in die öffentliche Kanalisation eingeleitet werden. Hier müssen sich Poolbesitzer über die örtlichen Bestimmungen informieren. Die Alternative besteht darin, dass Wasser langsam auf dem eigenen Grundstück versickern zu lassen. Dies ist in der Regel nur akzeptabel, wenn der Chlorgehalt unter 0,1 mg/Liter liegt. Andernfalls werden Bodenleben und Pflanzen geschädigt. 

Abbildung 1: pixabay.com © ClarionHotelPost (CC0 Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay.com © icsilviu (CC0 Creative Commons)

Abbildung 3: pixabay.com © Poolhaus (CC0 Creative Commons)

 

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