Augen auf beim Druckerkauf: Worauf bei Multifunktionsdruckern zu achten ist
Der Markt an Multifunktionsdruckern ist gerade für den Laien unübersichtlich geworden, viele Varianten und Ausführungen verstellen oftmals den Blick aufs Wesentliche. Dabei gibt es einige Aspekte, die bei einer Kaufentscheidung zu berücksichtigen sind, um das Optimale für sich zu einem bestmöglichen Preis herauszuholen. Ob Tintenstrahl- oder Laser-Multifunktionsdrucker – letztlich geht es allein darum, welche Druckgewohnheiten der Kaufinteressent hat. Hat der Betreffende diesbezüglich klare Vorstellungen, fällt es ihm erheblich leichter, sich im Angebotsdschungel zurecht zu finden. Worauf kommt es beim Kauf eines Multifunktionsdruckers an, was ist in jedem Fall zu berücksichtigen?
Multifunktionsgeräte
Die Allrounder par excellence vereinen mehrere Geräte in sich: Drucker, Scanner und Kopierer in einem, sind einige Modelle zusätzlich noch als Faxgerät nutzbar.
Multifunktionsgeräte arbeiten entweder als Tintenstrahldrucker oder Laserdrucker. Unter den Multifunktionsgeräten gibt es Modelle, die ausschließlich Schwarzweiß drucken sowie Farbgeräte.
Ihr Vorteil schlägt sich in einem günstigeren Endpreis gegenüber einer Summe der einzelnen Gerätepreise nieder, wodurch auch eine Stromreduktion erzielt werden kann.
Darüber hinaus bestechen Multifunktionsgeräte durch ihre
• Vielseitigkeit, mit einem Gerät kann gleichzeitig gedruckt, gescannt, kopiert und eventuell gefaxt werden
• Flexibilität, viele Arbeitsabläufe im Büro können technisch nahezu in einem Arbeitsgang verrichtet werden
• Kompaktheit, die sich einem geringeren Platzbedarf niederschlägt
• Praktikabilität, die sich in deutlich verringertem Installationsaufwand und Kabelaufkommen äußert.
Ein florierender Markt
Viele Hersteller und Vertreiber verdienen gerade an dem Zubehör wie Tintenpatronen und Tonern, die vergleichsweise teuer ausfallen. Das lukrative Geschäft hat gerade in Zeiten von Internet und Online-Handel eine Fülle an Online-Händlern auf den Plan gerufen, die ihre Produkte weltweit vertreiben. Zu den gängigsten Druckerherstellern zählen Canon, Brother, HP, Epson, Lexmark und Ricoh.
Das Geschäft verlagert sich zunehmend auf moderne Drucker, die in ein Netzwerk eingebunden und über WLAN, Bluetooth, Ethernet oder AirPrint bedient werden können. So kann auch per WLAN und mit Hilfe von Apps oder AirPrint per Smartphone gedruckt werden.
So spricht eine Prognose hinsichtlich des Umsatzes im Online-Handel in Europa eine deutliche Sprache, nach der im kommenden Jahr eine erneute Steigerung um mehr als zehn Prozent im E-Commerce-Bereich zu erwarten ist. Einer weiteren Erhebung zufolge erwirtschafteten die Top 100 E-Commerce-Händler in Deutschland 2013 einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro - eine Steigerung von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (18,2 Milliarden Euro). Mittlerweile hat mehr als ein Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung Zugang zu einem Tintenstrahldrucker im Haushalt, die Geräte werden überwiegend im Online-Handel vertrieben.
So steht Prindo - einer der größten Online-Händler Europas im Printbereich - dabei exemplarisch für einen Trend hin zu Marktkonzentrationen im E-Commerce-Sektor. Nach eigenen Angaben beschäftigt das seit zwölf Jahren tätige Handelsunternehmen über 100 Mitarbeiter mit einem Kundenstamm von rund 1,2 Millionen.
Das zur Verfügung stehende Online-Kauf-Tool eines sogenannten „Steuerungscockpits“ soll dabei maßgeblich zur Vereinfachung und Transparenz der Kaufabwicklung beitragen: Über ein Konfigurations-Suchformular können Drucker ausgewählt und dabei nur die speziellen Geräte angezeigt werden, die jeweils zu dem gewählten Artikel passen. Drucker können beliebig hinzugefügt, gelöscht oder auch umbenannt werden.
Hinzu kommen Hintergrundinformationen, die zusätzlich angeboten werden, um dem Nutzer wichtige Information an die Hand zu geben, die ihm die Kaufentscheidung erleichtern sollen. Im Fokus steht dabei die oft gestellte Grundsatzfrage, ob für den jeweiligen Einsatzzweck ein Laser- oder Tintenstrahldrucker favorisiert werden soll.
Tintenstrahldrucker versus Laserdrucker
Die Unterschiede technischer Art liegen in der Art und Weise begründet, wie die Farbe aufs Papier gelangt: Der Tintenstrahl-Drucker trägt die Farbe tröpfchenweise aufs Papier auf, während beim Laserdrucker eine unterschiedlich geladene Walze den Toner im sogenannten „Xerox-Verfahren“ aufs Papier überträgt. Im ersteren Verfahren kommt dementsprechend Tinte zum Einsatz, im zweiten Toner.
Zur Gruppe von fotoelektrischen Druckern, die wie Kopierer mit dem Elektrofotografie-Verfahren arbeiten, gehören Laser- und Farblaserdrucker gleichermaßen. Dabei wird ein Fotoleiter mit dem zu druckenden Abbild belichtet, wodurch elektrische Ladungen an den farbigen Stellen des Abbildes entstehen. An den elektrisch aufgeladenen Stellen bleibt die Tonerfarbe haften. Sie wird anschließend als Kopie des Abbildes auf das Trägermedium gedruckt. (Quelle: winboard.org)
Im Vergleich der Druckerzeugnisse der beiden Systeme schneiden Laserdrucker bei Textseiten besser, bei Fotos schlechter ab. Tintenstrahler haben die Nase in punkto Bildqualität klar vorne, was besonders beim Bedrucken von Hochglanz-Papieren, Folien und Textilien zum Ausdruck kommt.
Obwohl sich die Preise pro gedruckte Seite in etwa die Waage halten, drucken Laserdrucker erstens schneller, zweitens fällt der Toner-Verbrauch im Vergleich zu Tintenpatronen moderat aus.
Denn: Tintenstrahldrucker benötigen nicht nur den Betriebsstoff Tinte für den Ausdruck selbst, sondern auch zusätzlich zur Reinigung der Spritzdüsen, und sind daher bezüglich Betriebskosten teurer als Laserdrucker.
Ist ein Tintenstrahldrucker länger nicht in Gebrauch, besteht außerdem die Gefahr des Eintrocknens der Düsen.
Den Vorteilen von präziseren und schnelleren Druckergebnissen stehen jedoch auch Nachteile von Laserdruckern gegenüber, ein Computer-Ratgeber führt folgende Aspekte ins Feld:
• höhere Anschaffungskosten der Geräte, besonders bei Farb-Laserdruckern
• längere Vorbereitungsphase durch Erwärmen des Toners vor dem Druck
• höhere Anschaffungskosten der Toner-Kartuschen im Verhältnis zu Tintenpatronen
• höherer Stromverbrauch
• Feinstaubbelastung
• Gerätegröße
Die aufgezählten Punkte sollten vor einer Kaufentscheidung vom Endverbraucher sorgsam abgewogen werden, um das passende Multifunktionsgerät zu kaufen, das auf die jeweiligen Ansprüche zugeschnitten ist.
Alle Faktoren zusammen genommen ergibt folgendes Bild: Danach lohnt sich der Kauf eines durchschnittlich preiswerteren Tintenstrahldruckers, wenn
• Fotos, Bilder oder ähnliche, farblich hochwertige Erzeugnisse gedruckt werden sollen
• gesteigerter Wert auf Druckqualität gelegt wird
• die Druckgeschwindigkeit weniger relevant ist
• der Anschaffungspreis wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung spielt
• das Druckgerät häufiger und regelmäßiger beansprucht wird
• der Käufer seine Kaufentscheidung eher von ökologischen Faktoren abhängig macht
• der Nutzer keine häufigen Wartungs- und Pflegeintervalle scheut (häufigerer Wechsel der Tintenpatronen durch schnelleres Austrocknen und stärkeren Verbrauch)
Ein Fazit
Laserdrucker sind eher für Büros geeignet, in denen mehrere Leute ständig und viel drucken müssen - Auftragsbestätigungen, Lieferscheine, Rechnungen, Gutachten, Jahresabschlüsse… - und auf scharfe Druckergebnisse Wert gelegt wird. Vorzugsweise sollte das Gerät in einem separaten, ausreichend gelüfteten Druckerraum installiert werden, wo auch ausreichendes Platzangebot für das vergleichsweise schwerere und größere Gerät zur Verfügung steht.
Ein weiterer Vorteil von Laserdruckern: Selbst kleine Tonerkartuschen reichen im Gegensatz zu Tintenpatronen für Tausend Seiten, große sogar für 10.000 -20.000 Seiten und mehr. Sie müssen deswegen nicht so oft gewechselt werden.
Für Laserdrucker sind reine Monochromdrucker erhältlich, die nur über eine schwarze Kartusche verfügen und somit auch nur schwarz drucken. Dementsprechend fallen die Kosten pro gedruckter Seite deutlich geringer als bei Tintenstrahldruckern aus, da keine Farbpatronen ausgetauscht werden müssen.
Bilder:
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