Tipps für den Skiurlaub mit der Schnüffelnase

In der kälteren Jahreszeit und zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit geht es oft mit der ganzen Familie zum Skifahren. Teil der Familie ist mittlerweile nicht selten auch ein Vierbeiner, der ungerne Zuhause gelassen wird. Doch was gilt es zu beachten, damit sich der Hund im Schnee und abseits der Piste wohlfühlt?

 

An- und Einreise planen

Wer mit dem Hund in den Urlaub möchte, egal ob nun im Sommer oder im Winter, sollte sich vorab Informationen über bestimmte Einreisebestimmungen einholen. Sonst kann es passieren, dass die Freude über den anstehenden Skiurlaub schnell vergeht, wenn der Hund nicht mit ins Land kann. Vorab ist zu überprüfen, ob es zum Beispiel Einreisebestimmungen gibt.
Oftmals müssen für den Hund, bevor er über eine Grenze kann, bestimmte Impfungen nachgewiesen werden. Zudem wird für Reisen innerhalb der EU ein Heimtierausweis benötigt. Für die Einreise in die Schweiz muss im Heimtierausweis zum Beispiel noch eine Impfung gegen Tollwut nachgewiesen werden. In einigen Ländern gelten außerdem bestimmte Sonderregelungen, die sich unter anderem auf die Behandlung von Zecken oder Bandwürmern beziehen. Gehört der Vierbeiner zu einer der Rassen, die zu den Kampfhunden gehören, sind oft noch weitere Bestimmungen zu beachten.

Hundefreundliche Schlafstätte

Ist die Einreise geplant, sollte sich gerade - wenn ein Vierbeiner mit an Bord ist - frühzeitig um eine Unterkunft bemüht werden. Denn es gibt zwar mittlerweile immer mehr Unterkünfte, die hundefreundlich ausgerichtet sind, aber dennoch ist die Mitnahme vom Vierbeiner nicht zwangsläufig erlaubt.
Unter anderem ist darauf zu achten, dass der Hund mit den Zweibeinern zusammen auf einem Zimmer schlafen kann und nicht vielleicht in einem Zwinger untergebracht wird. Es gibt zwar Hunde, die daran gewöhnt sind, eine gewisse Zeit von ihren Menschen getrennt zu sein, jedoch kann gerade eine fremde Umgebung zunächst Stress bedeuten und so sollte der Hund bei seinem Rudel bleiben können. Hundefreundliche Hotels sind meist mit einem „Hundesymbol“ gekennzeichnet. Für diese Unterkünfte gilt generell folgendes:

  • In den Zimmern ist ausreichend Platz für einen Korb, damit dem Hund ein eigener Platz eingerichtet werden kann.
  • Ein spezieller Essbereich für Besucher mit Hund.
  • Eine gewisse Verpflegung steht zur Verfügung. Zum Beispiel Wassernäpfe und Leckerlis. Es gibt auch Hotels, die spezielle Menüs für den Hund anbieten.
  • Verschiedene Auslauf- und Spaziermöglichkeiten in der Umgebung.
  • Informationen zu regionalen Bestimmungen für Hundehalter.
  • Informationen über Tierärzte vor Ort.

Als Alternative zum Hotelzimmer bieten sich für den Urlaub mit Hund in den Bergen auch Ferienhäuser oder Berghütten an. Allein in Österreich gibt es naturnahe Schlafmöglichkeiten verschiedener Berghüttenbetreiber.
Bei den Übernachtungen in einer Berghütte ist meist mehr Geld einzuplanen, denn oft besteht nicht die Möglichkeit, in Mehrbettzimmern oder Lagern unterzukommen. Für Familie und Vierbeiner ist in der Regel ein komplettes Zimmer auf der Hütte zu mieten oder es kann im Winterraum geschlafen werden. Jedoch sollte der Hund dennoch nicht auf den Betten oder den hütteneigenen Decken schlafen. Es sind vorsichtshalber immer das Körbchen und die eigene wärmende Kuscheldecke mitzubringen.

Wohin mit dem Hund, wenn es auf die Piste geht?

Ab von Berghütte oder Hotel auf die Piste!? Das gehört zum Skiurlaub einfach dazu. Doch was ist mit dem Hund? Darf dieser einfach mitgenommen werden? Generell gilt auf den Skipisten ein Hundeverbot. Denn besonders durch freilaufende Hunde kann es schnell zu einem Unfall kommen. Aber den Vierbeiner alleine im Hotel zurück zu lassen? Das bringen die meisten Hundehalter nicht über das Herz. Verständlich, denn ein Aufenthalt auf der Piste kann schon einmal mehrere Stunden dauern. Einige Hotels erlauben häufig auch nicht, dass der Hund alleine auf dem Zimmer verweilt.
Es gibt jedoch einige Einrichtungen, die sogar ein spezielles Programm für den Vierbeiner anbieten. Dann sind oft Hundetrainer oder Hundesitter für die Unterkunft tätig, die den Hund Gassi führen, ihn mit Spielen bespaßen oder ihm eine Hundemassage geben. Unterkünfte bieten zudem oft spezielle Hundekindergärten oder eine Tagespension zur Versorgung an, während sich die Besitzer ohne schlechtes Gewissen auf die Piste begeben können.

Wintersport mit dem Vierbeiner: Langlauf auf der Hundeloipe

 

Jedoch kann der Hund häufig bereits auf einigen Loipen mitgenommen werden. Oftmals finden sich Hundeloipen in der Nähe von hundefreundlichen Hotels. Hundeloipen gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

  • Hundeloipen Deutschland:
    Allgäu – Oberstaufen/Kaltzhofen/Allgäu (1,5 Kilometer) oder Isny/Buchenberg/Allgäu (8 Kilometer).
  • Hundeloipen Österreich:
    Leutasch (1,5 Kilometer), Pertisau/Achenkirch (1,7 Kilometer), Saalfelden (10 Kilometer) oder Vorarlberg, Bludenz, „Rona Panorama-Loipe“ (15 Kilometer).
  • Hundeloipen Schweiz:
    Alt St. Johann (2 Kilometer), Davos (11 Kilometer), Gstaad/Saanenland/Lauenen (2 Kilometer), Jaunpass/Boltigen (10 Kilometer) oder Schönried (5 Kilometer).

Dort kann dann mit dem Vierbeiner durch den Schnee ohne Probleme Schlitten gefahren, ein Spaziergang oder eine Langlauf-Tour unternommen werden. Vor allem das Skilanglaufen ist zu planen. Die Langlauftour sollte, wenn möglich, auf frühmorgendliche oder spätnachmittägliche Stunden verlegt und auf die Wetterverhältnisse abgestimmt werden.

Wenn es über Nacht geschneit oder genieselt hat und sich eine dünne, harschige Fläche über dem Schnee gebildet hat, sinken Hunde im Schnee ein und können sich an den Wolfskrallen oder der fünften Zehe am Vorderlauf verletzen. Zum Schutz der Pfoten bieten sich spezielle Schneeschuhe an, die sich während der Tour jedoch lockern können. Die Schuhe sind aber auch nicht zu fest zu schnüren, denn das kann die Durchblutung einschränken. Zudem gibt es noch weitere Tipps für die sichere und gesundheitsbewusste Langlaufrunde mit dem Hund:

  • Der Vierbeiner sollte bei Fuß gehen können und abrufbar sein. Eine gute Mensch-Hund-Beziehung setzt ein effizientes Lernprogramm vom Welpenalter an voraus.
  • Den Hund möglichst auf der rechten Seite führen, damit entgegenkommende Läufer nicht gestört werden.
  • Besonders bei längeren Skilanglauftouren immer Wasser für den Hund mitführen, damit der Vierbeiner keinen Schnee frisst. Denn der Schnee ist nicht nur kalt, sondern enthält oft Bakterien, Streusalz oder Schadstoffe. Dies kann die Schleimhäute des Hundes reizen und zur so genannten Schneegastritis mit Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder Fieber führen. Der Schnee kann zudem eine Mandelentzündung oder eine Rachenentzündung hervorrufen.
  • Hunde immer an der Leine führen, denn sonst kann es passieren, dass Wildtiere in Gefahr geraten. Diese fahren im Winter ihren Stoffwechsel herunter und wenn sie diesen für die Flucht vor dem Hund hochfahren müssen, bedeutet dies für sie nur Stress und sie haben wenige Möglichkeiten zu entweichen.

Schneespaziergang mit dem Hund

 

Entlang der Loipen oder aber von der Berghütte aus, die meist naturnah gelegen ist, kann auch einfach ein lockerer Spaziergang unternommen werden, auf dem sich der Hund austobt. Denn für viele Hunde ist es schon etwas anderes durch den Schnee als über die Wiese zu tollen.

Ebenso wie beim Skilanglauf mit dem Hund, sind die Pfoten vor Streusalz und Kälte zu schützen. Dies kann entweder mit einem Schuh passieren oder aber indem sie zum Beispiel mit Vaseline eingefettet werden und so eine Schutzschicht entsteht. Wichtig sind im Winter in jedem Fall schützende und pflegende Maßnahmen, die auf die beanspruchten Pfoten unter anderem schmerzlindernd wirken.

Bei langhaarigen Hunden ist zudem darauf zu achten, dass sich im Fell keine Eisklumpen bilden. Denn diese können relativ schnell groß und dem Hund lästig werden. Zudem ist darauf zu achten, dass der Vierbeiner die Klumpen nicht eigenständig entfernt, denn diese können ihm ebenso wie der übermäßige Genuss von Schnee schaden.

Auch wenn Hundemäntel oft als modische Accessoires für den Vierbeiner gelten, besonders kleine, kälteempfindliche Hunde mit einem dünnen Fell sollten im Winter – vor allem wenn es durch den Schnee geht – einen wärmenden Hundemantel tragen. Ebenso wie Hunde, die nur über wenig Unterwolle verfügen, oder ältere Hunde, die zum Beispiel unter Nierenschäden oder Rücken- und Gelenksproblemen leiden.

Kommt es dennoch dazu, dass der Hund sich beim Spaziergang unterkühlt, kann ihm Zuhause mit einer Wärmflasche geholfen werden. Diese wird am besten in ein Handtuch gewickelt und damit über kühle Körperregionen gestrichen.

Beim Spaziergang sollte dem Hund das Baden und Trinken aus kalten Seen nicht erlaubt werden. Passiert es, dass der Hund über einen zugefrorenen See tobt und einsinkt, sind einige, lebensrettende Handlungsweisen vom Halter durchzuführen.

Bilder:
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