Robert Syska

Jubel in Oberwesel: Julia Lambrich ist Deutsche Weinprinzessin

Mittelrhein. Da haben sicher nicht nur Weinfans mitgefiebert: Mit Julia Lambrich, die in Neustadt zur Deutschen Weinprinzessin gekürt wurde, stellt der Mittelrhein erstmals seit fast 20 Jahren wieder eine Deutsche Weinmajestät.

Geschafft: Julia Lambrich aus Oberwesel überzeugte im Finale in Neustadt an der Weinstraße und ist als Prinzessin fürs kommende Jahr Teil der 76. Deutschen Weinmajestäten.

Geschafft: Julia Lambrich aus Oberwesel überzeugte im Finale in Neustadt an der Weinstraße und ist als Prinzessin fürs kommende Jahr Teil der 76. Deutschen Weinmajestäten.

Bild: Deutsches Weininstitut

Der Jubel war groß am Sonntag, beim offiziellen Empfang in Julia Lambrichs Heimatstadt Oberwesel. Spätestens seit klar war, dass die 26-Jährige aus Oberwesel-Dellhofen es in das Finale zur Wahl zur Deutschen Weinkönigin geschafft hatte, war die Spannung in der Stadt der Türme und des Weins groß. Und nicht nur dort: »Es fühlt sich so an, als stünde das ganze Tal hinter mir«, sagte Julia Lambrich, die sich nach ihrer Wahl zur Oberweseler Weinhex und zur Mittelrhein-Weinkönigin nun zum höchsten Repräsentatinnen-Trio des Deutschen Weins zählen darf.

Im mit gut 700 Zuschauern prall gefüllten Saalbau in Neustadt an der Weinstraße war Lambrich am Freitagabend gemeinsam mit »Prinzessinenkollegin«  Katharina Gräff aus dem Nachbarlandkreis Bad Kreuznach und der neuen Weinkönigin Charlotte Weihl aus der Pfalz zu den 76. Deutschen Weinmajestäten gekrönt worden. Gemeinsam ist das Trio nun ein Jahr lang im Auftrag des Deutschen Weininstituts (DWI) auf rund 200 Terminen im Inland und auf internationalen Bühnen unterwegs, um ein möglichst breites Publikum von den Vorzügen der Weine aus deutschen Regionen zu überzeugen.

Ob einzeln oder als Team – jede der drei finalen Kandidatinnen glänzte am Wahlabend  mit Einfallsreichtum, Schlagfertigkeit und einer Bühnenpräsenz bei den Aufgaben, die im großen Wahlfinale zu bewältigen waren. Entsprechend groß fiel auch das Lob von DWI-Marketingchef Steffen Schindler aus: »Mit dem neu gewählten Majestäten-Trio werden drei ausgesprochen fachkundige und souveräne Repräsentantinnen die heimischen Weine weltweit kompetent vertreten.«

Für Julia Lambrich schließt sich mit dem Erfolg in Neustadt auch ein familiengeschichtlicher Kreis: Auch Mutter Ute gehörte bereits zum Trio der Deutschen Weinmajestäten: 1992/1993 war sie ebenfalls Weinprinzessin. Ute Lambrich betonte aber auch, dass Wahl und Amt damals und heute kaum vergleichbar seien: »Das ist heute eine viel größere Sache.«

Es ist ein seltener Erfolg für die Weinregion Mittelrhein, die zumindest bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin bislang eher unterrepräsentiert ist: Lediglich ein Mal stellten die hiesigen Winzer in der 76-jährigen Geschichte des Amts die Deutsche Weinkönigin. Umso größer auch die Freude bei der frisch gekürten Prinzessin selbst: »In unserem kleinen Anbaugebiet wissen viele Winzer, wie es ist, übersehen zu werden«, so die 26-Jährige. Ihr sei es deshalb eine Herzensangelegenheit, in ihrer Amtszeit insbesondere für die vielen kleinen Winzer im ganzen Land Aufmerksamkeit zu schaffen.

Im Rahmen ihres festlichen Empfangs in Oberwesel wurde Julia Lambrich sogleich auch eine weitere große Ehre zuteil: Sie durfte sich ins Goldene Buch ihrer Heimatstadt eintragen. Auch das lässt erahnen, welchen Stellenwert ihr Erfolg für ihre Heimatregion hat. »Die ganze Stadt steht hinter dir«, betonte deshalb auch Bürgermeister Jan Zimmer.


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