

Was genau ist das? Nach Erstkontakt mit dem zuständigen Projektkoordinator und positivem Antragsverfahren lädt die junge Mutter sich eine zugehörige Applikation auf das eigene Endgerät, beispielsweise das Mobiltelefon oder den Computer, herunter. Mittels eines postalisch erhaltenen Zugangscodes kann sie anschließend über eine gesicherte WLAN-Verbindung per Video-Dialog mit einer Hebamme in der Hunsrück Klinik kommunizieren. Hierdurch ist eine sofortige und professionelle Hilfe, beispielsweise bei Stillproblemen oder der Säuglingspflege, durch eine qualifizierte Ansprechpartnerin gegeben. Dieser Service steht für Notfälle an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung. In allen anderen Fällen zu festen Sprechzeiten. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Projekt jederzeit die Versorgung und Betreuung junger Mütter durch eine Hebamme, auch nach der Entlassung aus der Klinik, sicherstellen können“, betont Dr. Kay Goerke, Projektleiter und Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe an der Hunsrück Klinik. „Durch den Fachkräftemangel hat sich die Situation in der jüngeren Vergangenheit drastisch verschärft, die Zahl der Familien ohne heimische Hebammen-Nachsorge steigt.“ Alle regionalen Hebammenverbände werden über diese neue Serviceleistung der Hunsrück Klinik informiert. Sie können anfragenden und in Betracht kommenden Schwangeren gezielt die Kontaktdaten des Projektkoordinators weitergeben. Parallel findet das Projekt im Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach statt, es wird wissenschaftlich umfassend begleitet und evaluiert. Angelegt ist das Vorhaben auf insgesamt drei Jahre. Jede Frau hat nach der Geburt zwölf Wochen lang einen Anspruch auf nachgeburtliche Hebammenunterstützung, bei Bedarf bis zum Ende der Stillzeit.