Glasfaser für 21 000 Haushalte
Rund 21 000 Haushalte und Unternehmen im Rhein-Hunsrück-Kreis werden in den nächsten vier Jahren mit einem Glasfaserkabel direkt am Haus versorgt. Der Landkreis will den Breitbandausbau zum einen mit Fördermitteln des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz, zum anderen durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau durch Vodafone und Westenergie Breitband, vorantreiben.
Die Kreisverwaltung hat hierfür Ende August einen Förderantrag beim Bund mit einem Investitionsvolumen von 67,3 Millionen Euro eingereicht und eine Förderung von 50 Prozent beantragt. Zudem wird in Kürze ein ergänzender Antrag über 40 Prozent beim Land eingereicht. So bleibt für den Landkreis ein Eigenanteil von zehn Prozent. Parallel wird die Ausschreibung vorbereitet, die nach Vorliegen der Förderbescheide veröffentlicht werden soll.
Eine Auswertung hat ergeben, dass unter Berücksichtigung der eigenwirtschaftlichen Aktivitäten in den nächsten Jahren knapp 3 500 Adressen unterversorgt sind und zu den »Grauen Flecken« gehören (Versorgung von derzeit unter 100 Mbit/s). Diese dürfen zunächst beim Ausbau gefördert werden. »Damit wollen wir so schnell wie möglich beginnen«, erklärt Landrat Volker Boch.
Ergänzend dazu könnten weitere rund 370 Adressen mit mehr als 100 mbit/s, aber weniger als gigabitfähig, dann ausgebaut werden, wenn die Förderrichtlinien entsprechend angepasst werden. »Wir hoffen, dass dafür auf Bundesebene bald die Freigabe erfolgt«, so der Landrat. Dies ist wohl frühestens 2023 der Fall.
Zudem werden rund 17 600 Adressen bis 2026 eigenwirtschaftlich durch Vodafone und Westenergie Breitband mit FTTH versorgt. Westenergie sorgt für die Verlegung der Glasfaserkabel bis zum Haus (passive Glasfasernetze); Vodafone übernimmt die Vermarktung und stellt den Anschluss an seine aktive Netzinfrastruktur bereit.
Die Vorvermarktung der Anschüsse ist bereits angelaufen. Alle im Ausbaugebiet liegenden Haushalte und Unternehmen werden nach und nach mit einem persönlichen Anschreiben informiert. Auch Informationsveranstaltungen für Bürger werden nach und nach stattfinden. Vodafone hat die ersten Termine mitgeteilt. Diese sind unter www.vodafone.de/rhk zu finden. Hier gibt's auch Infos zum Glasfaser-Anschluss.
»Wir richten uns zu Beginn nach den Top-Standorten, bei denen der Ausbau relativ unproblematisch vorangeht«, sagt Florian Schmidt von Westenergie. Ein genauer Zeitplan, welche Gemeinde wann zum Zuge kommt, wird aktuell erarbeitet. Starten sollen die Tiefbauarbeiten dann im Frühjahr. Im Rahmen des Ausbaus und der dazugehörigen Vorvermarktung kann man einen Glasfaser-Tarif von Vodafone neu bestellen und erhält den Hausanschluss sowie das Installationspaket kostenlos dazu. Bestandskunden mit bestehendem Glasfaser-Anschluss können ebenfalls auf Gigabit-Geschwindigkeit wechseln.
Landrat Boch ist optimistisch, dass der Kreis einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung machen wird. Nicht zuletzt aufgrund es umfangreichen, eigenwirtschaftlichen Ausbaus, der im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen Vodafone und Westenergie Breitband und dem Landkreis besiegelt wurde. »Das Kooperationsprojekt mit einem Ausbau von 17 600 Adressen sowie das Kreisprojekt mit weiteren rund 3 800 Adressen sind Meilensteine für die Zukunftsfähigkeit unseres Landkreises. Viele Unternehmen und viele Bürgerinnen und Bürger werden von diesen Projekten profitieren«, sagt Boch.