Andreas Bender

Fünf Jahre Imagekampagne "Gelobtes Land" des Rhein-Hunsrück-Kreises

Rhein-Hunsrück. Seit fünf Jahren wirbt die Imagekampagne "Gelobtes Land" um Fachkräfte für den Rhein-Hunsrück-Kreis. Man zählt 100 Partner aus der Wirtschaft.
Hannah Wagner und Achim Kistner blicken zufrieden auf die ersten fünf Jahre der Imagekampagne "Gelobtes Land" zurück und freuen sich auf die nächsten Jahre.

Hannah Wagner und Achim Kistner blicken zufrieden auf die ersten fünf Jahre der Imagekampagne "Gelobtes Land" zurück und freuen sich auf die nächsten Jahre.

Bild: Andreas Bender

Die ersten Überlegungen für die reichweitenstarke Kampagne gab es bereits vor über zehn Jahren. "Schon zu der Zeit hatten Unternehmen in der Region Probleme Azubis und Fachpersonal zu finden", sagt Achim Kistner, Geschäftsführer des Regionalrat Wirtschaft (ReWi) Rhein-Hunsrück e.V. "Da unsere Aufgabe beim ReWi die Stärkung und Vermarktung des regionalen Wirtschaftsstandorts ist, schien eine Imagekampagne ein guter Ansatz, um so Menschen für die Region zu begeistern." Das scheint bisher geglückt. "Wir haben alleine durch die Servicestelle mehr als 50 Arbeitsplätze direkt vermitteln können", sagt Projektleiterin Hannah Wagner. Dazu kommen ungezählte Bewerbungen, die dank der Kampagne direkt an Firmen gingen. Die Servicestelle hat seit Start rund 820 direkte Anfragen bearbeitet. Bei gut der Hälfte ging es konkret um das Thema Jobs, aber auch Bauen und Wohnen sowie Kitas oder Vereine waren Aspekte. Derzeit geht durchschnittlich mindestens eine Anfrage pro Tag ein.

 

Gleichzeitig wissen beide auch, dass sich der Erfolg einer Imagekampagne nicht alleine an Zahlen ablesen lässt. Die lokale Wirtschaft und die Menschen in der Region müssen den Erfolg ebenfalls spüren. "Menschen zu begeistern, nicht nur für einen neuen Arbeitsplatz, die Region, sondern auch für die Kultur und die Menschen hier im Rhein-Hunsrück-Kreis, das ist der Initiative ‚Gelobtes Land' besonders gut gelungen", sagt Katja Hahn, Leiterin Personal bei der BOMAG GmbH. "Wir erleben es sehr häufig in Vorstellungsgesprächen, dass Bewerberinnen und Bewerber, bei denen mit dem neuen Job auch ein Wohnortwechsel im Raum steht, von der besonderen Hilfestellung der Servicestelle beeindruckt sind." Das Unternehmen ist von Anfang an Premium-Partner der Imagekampagne. "Wir freuen uns darauf, ‚Gelobtes Land' weiter zu unterstützen und auf die weitere Zusammenarbeit."

 

Dass sich immer noch der eine oder andere an der Kampagne oder ihrem Namen stört, findet Achim Kistner unproblematisch. "Man kann nie alle zufriedenstellen. Der Name wurde bewusst gewählt, um aufzufallen. Die breite Unterstützung von Unternehmen, den Verbandsgemeinden sowie der Stadt Boppard und dem Landkreis zeigen, dass wir den richtigen Weg beschreiten", sagt er. "Zudem muss ich die Region auch nicht unter Wert verkaufen. Sie hat sich sehr gut entwickelt. Der Kreis ist klimaneutral, hat wenig Schulden sowie die höchste Arbeitsplatzdichte aller Landkreise in Rheinland-Pfalz und bietet vielfältige Jobmöglichkeiten. Nebenbei bietet er einen tollen Lebensraum."

 

Das sieht offenbar auch die Goldbeck GmbH so, die im Herbst mit dem Bau eines Betonfertigteil-Werks im neuen Gewerbegebiet in Kirchberg startet (wir berichteten). 150 bis 200 neue Arbeitsplätzte sollen so entstehen. Bereits vor Baustart hat sich das Unternehmen entschieden, ebenfalls Premiumpartner zu werden. "Für uns bei Goldbeck ist die Teilnahme an der Kampagne ‚Gelobtes Land' unheimlich wertvoll", sagt Marco Molitor, Werkleiter in Kirchberg. "Wir haben hier die Möglichkeit, auf unseren neuen Produktionsstandort aufmerksam zu machen und den Bau zu begleiten. Mit potenziellen neuen Kolleginnen und Kollegen kommen wir in der Region und darüber hinaus so direkt in Kontakt."

 

Ganz wichtig ist Wagner und Kistner, dass die Menschen in der Region mit abgeholt werden. Sie dienen nicht nur als Multiplikatoren, sondern sollen selbst mit eingebunden werden. "Wir wollen eine Strahlkraft nach innen. Vielen Menschen in der Region ist gar nicht bewusst, welche Vielfalt an Unternehmen und Berufen in unserem Landkreis bestehen und was hier möglich ist", betonen die beiden. So liegt ein Fokus nicht nur auf neuen Bürgern oder Rückkehrern, sondern auch auf Hiergebliebenen. Dazu gibt es seit diesem Jahr auch einen Gründerstammtisch, zu dem Hannah Wagner regelmäßig einlädt.

 

Mit dem Kampagnenstart im Jahr 2018 hatte die Region fast schon eine Vorreiterrolle. Das war und ist ein Vorteil im Wettbewerb mit anderen Landkreisen, sagt Hannah Wagner. "Der ReWi war früh dran und gehörte damals mit zu den ersten. So konnte sich die Marke etablieren", sagt Wagner. "Das haben wir besonders in der Corona-Zeit gemerkt. Mittlerweile haben fast alle Regionen eine Imagekampagne." Gerade in Zeiten des Fachkräfte- und Personalmangels ist das extrem wichtig. "Seit fünf Jahren ist die Hahn Automation Group stolzer Premiumpartner der Imagekampagne Gelobtes Land. Als einer der größten Arbeitgeber des Rhein-Hunsrück-Kreises ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass die Region florieren kann. Ihr Erfolg spiegelt sich unmittelbar in unserem eigenen Wachstum wider", unterstreicht Frank Konrad, Co-CEO der Hahn Automation Group, die Bedeutung der Kampagne.

 

Diese ist flexibel und immer im Wandel. Sie ist vor fünf Jahren von Null gestartet. "Wir lernen immer wieder dazu und passen uns auch den Zeiten an", sagt Wagner. "In der Pandemie haben wir vieles digitalisiert." Gleichzeitig hat diese Zeit auch dazu geführt, dass mehr Menschen ihren Fokus auf ländliche Regionen legten. Der neue Internetauftritt ist im September online gegangen. Es lässt sich festhalten: Nicht nur die Imagekampagne selbst, auch zahlreiche Unternehmen im Landkreis ziehen eine positive Bilanz der ersten fünf Jahre. Der Landkreis hat bereits bis Ende 2025 weitere Fördermittel zugesagt und sendet, zusammen mit den unterstützenden Firmen und Institutionen, ein deutliches Signal für die Zukunft der Marke "Gelobtes Land".

 

www.gelobtesland.de


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