Forstämter haben Waldbrandgefährdung im Fokus
Rekordhitzewellen und Trockenheit werden immer wieder als Auswirkungen des Klimawandels identifiziert. Was in vielen Ländern auf dem Globus mit steigender Dramatik zu sehen und in direktem Zusammenhang mit dem Klimawandel zu werten ist, immer mehr Waldbrände entstehen, die immer größere Flächen betreffen. Damit einhergehend befürchten Forstleute auch in Deutschland eine mögliche Zunahme von Waldbränden. Bislang ist Rheinland-Pfalz davon im Großen und Ganzen verschont geblieben. Die Forstämter der Region wollen aber nicht warten, bis sich das möglicherweise ändert. Daher gab es jüngst eine gemeinsame Besprechung zum Thema Waldbrandbekämpfung mit den Brand- und Katastrophenschutzinspekteuren der Landkreise Rhein-Hunsrück und Bad Kreuznach im Forstamt Soonwald.
"Wir wollen um Himmels Willen keine Panik schüren und das Thema Waldbrandgefahr nicht dramatisieren", sagt Bernhard Frauenberger, Forstamtsleiter des Forstamts Soonwald. "Auch wenn wir in Rheinland-Pfalz flächenmäßig lediglich sehr kleine Brandereignisse hatten, müssen wir das Thema Waldbrandgefährdung bzw. Waldbrandbekämpfung im Fokus haben", so Frauenberger weiter.
Aus den neuen Bundesländern sind wir es ja leider schon fast gewohnt, dass auch in Deutschland mal "der Busch" brennt. Die jüngsten Ereignisse in der Südpfalz haben aber gezeigt, dass auch in unserem Bundesland eine reale Waldbrandgefahr nicht ausgeschlossen werden kann. So brannte vor einer Woche zwischen Pirmasens und Rodalben eine Waldfläche von insgesamt 12-14 Hektar. Dank der guten Zusammenarbeit der Feuerwehren sowie sonstiger Rettungskräften und der Forstleute vor Ort, konnte dieser Waldbrand letztlich doch gelöscht werden, bevor noch größere Waldflächen betroffen waren.
Zusammenarbeit zwischen Forst und Feuerwehr
"Die heute oftmals schon laubbaumreichen Mischwälder sind der beste Waldbrandschutz für unsere Waldökosysteme. Ganz vermeiden lassen sich Waldbrände aber nicht. Oftmals nehmen wir Menschen die Gefährdung nicht war. So kann schon eine achtlos weggeworfene Zigarette ein Feuer auslösen. Daher sind wir auf die professionelle Kompetenz der Feuerwehren angewiesen", betont Frauenberger ausdrücklich. Bei der Besprechung herrschte auch schnell Einigkeit darüber, sich mit den für den Brand- und Katastrophenschutz der Landkreise Rhein-Hunsrück sowie Bad Kreuznach zuständigen Fachleuten an einen Tisch zu setzen. Die Besprechung fand in diesen Tagen im Forstamt Soonwald statt. Neben Vertretern der Forstämter Bad Sobernheim, Simmern und Soonwald, nahmen vom Brand- und Katastrophenschutz Stefan Bohnenberger , Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Landkreis Rhein-Hunsrück, Lothar Tressel, stellvertretender BKI Landkreis Bad Kreuznach sowie weitere Vertreter der Feuerwehren teil.
Besondere Inhalte dieser Besprechung waren u.a. die grundsätzliche Alarmierung der jeweiligen Revierleitungen im Brandfall, die Frage nach der Verfügbarkeit von Löschwasser vor Ort, bzw. wie geeignete Löschmittel an den jeweiligen Brandherd gelangen können. Die Forstämter hatten in der Vergangenheit Kartenmaterial erstellt, in dem z.B. potenzielle Löschwasserentnahmestellen sowie Stellflächen für temporäre Löschwasserbehälter vermerkt und Bestände mit einer besonders signifikanten Brandgefährdung eingezeichnet sind.
Einig war man sich, dass die Beherrschung möglicher Waldbrandszenarien auch regelmäßige Übungen zwischen Feuerwehr und Forst nötig machen. Das Fahren mit großen Feuerwehrfahrzeugen auf Waldwegen mit teilweise engen Kurvenradien erfordert besonderes Geschick, das man auch nur durch regelmäßiges Fahrtraining im Wald erlangen kann. In dem Zusammenhang wurde auch wieder darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass die Waldwege nicht von Waldbesuchenden zugeparkt werden. Zudem bitten Forstleute und Feuerwehr gleichermaßen darum, das ganzjährige Verbot von Rauchen und offenem Feuer im Wald sehr zu beherzigen. - Letztlich geht es um unser aller Lebensgrundlage Wald.
Die gemeinsame Besprechung verlief in einem zwar entspannten, dennoch aber konzentrierten und konstruktiven Rahmen ab. Ein Nachfolgetermin wurde vereinbart. "Stand heute haben wir keine offenen Baustellen", fasste ein mit dem Verlauf des Treffens sichtlich zufriedener Stefan Bohnenberger zum Schluss zusammen.