Die Sternsinger sind in der Region unterwegs
Eigentlicher Termin ist der 6. Januar, der kirchliche Feiertag der hl. drei Könige oder Dreikönigstag. Das Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) an diesem Tag ist aber nur in wenigen Bundesländern ein Feiertag und in den letzten Jahren waren die Weihnachtsferien verkürzt. So hat sich ergeben, dass die Sternsinger an den ersten beiden Januarwochenenden unterwegs sind.
Die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder hat eine langjährige Tradition und Erfolgsgeschichte. Auch wenn es immer schwieriger wird, Eltern zu finden, die eine Teilnahme unterstützen. Eine Teilnahme ist noch kurzfristig möglich. Auch Jugendliche sind willkommen. Jedes Jahr hat die Sternsingeraktion ein anderes Schwerpunktthema und bestimmte Länder im Blick. In den Vorbereitungstreffen im Dezember setzen sich die Kinder inhaltlich mit diesen Ländern und den Lebensbedingungen der Kinder aber auch dem Thema auseinander.
Dieses Jahr dreht sich alles um Kinderrechte und den Norden Kenias und Kolumbien. In der Turkana im Norden Kenias haben Kinder kaum Zugang zu Schulen oder medizinischer Versorgung. Wetterextreme sorgen dafür, dass der Teller häufig leer bleibt. Die Partnerorganisation der Sternsingerkation macht sich für die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung stark und betreibt u.a. Schulen. In Kolumbien setzt sich der Sternsinger-Projektpartner für die Rechte von Kindern auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung ein. Denn viel zu oft müssen Kinder Gewalt und Vernachlässigung erleben. Programme zur Friedenserziehung und Partizipation, aber auch konkrete Therapien stärken Kinder wieder.
Schutz, Förderung, Beteiligung – auf diesen drei Säulen beruht die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Seit 35 Jahren sagt sie: Kinder haben Grundrechte, die weltweit gelten. Dafür setzt sich die Aktion Dreikönigssingen 2025 ein: „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“ lautet das Motto. Die Not von Millionen von Kindern ist groß: arbeiten statt Schulbesuch, auch unter ausbeuterischen Bedingungen, Unterernährung und Flucht bestimmen ihr Leben.
Die Haupt- und Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wollen Kinder und Jugendliche ermutigen, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und die Umsetzung ihrer aller Rechte einzusetzen. Sternsinger und Sternsingerinnen erfahren ganz konkret, wie sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, Kinderrechte weltweit zu stärken.
Im Jahr 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention. Die verpflichtenden Grundrechte gelten für alle Kinder weltweit. Alle Unterzeichnerstaaten sind dazu verpflichtet, diese Grundrechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung zu achten, zu schützen und einzuhalten. In den vergangenen 35 Jahren hat sich weltweit schon viel getan: Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren ist um etwa die Hälfte zurückgegangen, ebenso der Anteil unterernährter Kinder. Mehr Kinder als je zuvor gehen in die Schule. Die Kinderarbeit verringerte sich um etwa ein Drittel. Dennoch ist die Not von Millionen Kindern weiterhin groß: 250 Millionen Kinder, vor allem Mädchen, gehen nicht zur Schule. 160 Millionen Kinder müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen. Jedes vierte Kind weltweit ist unterernährt. Mehr als 43 Millionen Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht. Die Rechte von Kindern müssen also weiterhin gestärkt und ihre Umsetzung muss weiter vorangetrieben werden. Denn „jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben und sich voll zu entwickeln, und kein Land kann dieses Grundrecht verweigern“ (Papst Franziskus in der Enzyklika „Fratelli tutti“). So stehen das Wohl und die Würde jedes Kindes als Ebenbild Gottes auch im Mittelpunkt der Bildungs- und Projektarbeit der Aktion Dreikönigssingen.
Einsatz der Sternsinger-Partner
Weltweit setzen sich die Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass besonders benachteiligte Kinder sich gut entwickeln, ihre Bedürfnisse ausdrücken und ihre Rechte umsetzen können. So kümmert sich die Gemeinschaft Sankt Paul der Apostel in der von Wetterextremen geprägten Region Turkana im Norden Kenias um die Gesundheitsversorgung von Kindern und schwangeren Frauen, organisiert Projekte zur Ernährungssicherheit und betreibt Vor- und Grundschulen. Diese Arbeit trägt entscheidend dazu bei, die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung zu gewährleisten. In Kolumbien, einem von Konflikten gezeichneten Land, unterstützt der Sternsinger-Projektpartner Benposta Kinder und Jugendliche, die Gewalt oder Vernachlässigung erleben mussten. Neben Schutz, Therapie, Bildung und Friedenserziehung legt die sogenannte Kinderrepublik Benposta großen Wert auf Partizipation: Die jungen Menschen gestalten ihren Alltag weitgehend mit und wählen sogar alle zwei Jahre einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Benposta stärkt somit u.a. die Kinderrechte auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung.
Die Aktion Dreikönigsaktion 2025 vermittelt den Sternsingerinnen und Sternsingern, wie wichtig die Kinderrechte sind.Sie zeigt auf, dass alle Menschen geliebte Kinder Gottes sind und ein Recht auf ein Leben in Würde haben. Die Aktion ermutigt die Kinder und Jugendlichen, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und Umsetzung ihrer Rechte einzusetzen. Gleichzeitig erfahren Sternsingerinnen und Sternsinger, wie sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, Kinderrechte weltweit ganz konkret zu stärken. Jedes Jahr stehen ein Thema und Beispielprojekte exemplarisch im Mittelpunkt der Aktion Dreikönigssingen. Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen in Hilfsprojekte für Kinder in rund hundert Ländern weltweit.
Die Rechte der Kinder sollen im Alltag sichtbar werden. Das ist die Idee der Mitmachaktion „Platz für Kinderrechte“. Sowohl eine Sternsingergruppe als auch eine Schulklasse oder Kita-Gruppe können einen „Platz für Kinderrechte“ gestalten. So soll das Thema ,Kinderrechte' in die Öffentlichkeit getragen werden. Auch können die „Ergebnisse“ und „Kunstwerke“ gemeinsam ausgestellt werden. So wirkt das Thema über die Sternsingeraktion hinaus nach und das Bewusstwerden der eigenen Lebensbedingungen und der Kinder auf anderen Kontinenten bleibt im Bewusstsein.
Den Segen erhalten
Es gibt zwei Möglichkeiten, wenn ich sicherstellen möchte, dass die Sternsinger kommen: Mich im zuständigen Pfarrbüro melden oder beim Ortsbürgermeister nachfragen und mein Anliegen vorbringen.
In der Nachbarschaft Kinder und Jugendliche fragen, ob sie von der Aktion gehört haben und sie begeistern, mitzumachen. Dass sich Kinder und Jugendliche einbringen, hängt von Erwachsenen ab, die sie informieren und unterstützen. Gerade auch ältere Kinder und Jugendliche werden als Begleitung gebraucht oder um die Altenheime, Krankenhäuser und Behörden zu besuchen. Eine Spende ist auch direkt an die Sternsingeraktion möglich.