Robert Syska

Bremsen will gelernt sein: FTA startet in die neue Trainingssaison

Wüschheim. Die Fahrtechnikanlage (FTA) ist in die neue Saison gestartet. Seit 30 Jahren sorgt die Verkehrswacht hier für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

Senioren? Fahranfänger? Berufskraftfahrer? Wer profitiert von einem Fahrsicherheitstraining? Für Gerd Lenhard von der Verkehrswacht Rhein-Hunsrück ist die Antwort klar: "Einfach jeder!"

Senioren? Fahranfänger? Berufskraftfahrer? Wer profitiert von einem Fahrsicherheitstraining? Für Gerd Lenhard von der Verkehrswacht Rhein-Hunsrück ist die Antwort klar: "Einfach jeder!"

Bild: Verkehrswacht Rhein-Hunsrück

Der Seminarraum der Fahrtechnikanlage (FTA) auf dem ehemaligen US-Munitionsdepot bei Wüschheim ist gut gefüllt. 20 Autofahrerinnen und -fahrer haben sich an diesem Freitagmorgen hier versammelt. Es ist das erste Seniorentraining, das die Verkehrswacht Rhein-Hunsrück in dieser Saison anbietet. Der Termin ist ausgebucht. "Nach dem Dämpfer der Corona-Jahre sind wir bei den Teilnehmerzahlen mittlerweile schon wieder auf Vor-Pandemie-Niveau. Tendenz weiter steigend", sagt Gerd Lenhard. Er hat die Fahrtechnikanlage vor rund 30 Jahren mit aus der Taufe gehoben - ursprünglich um Polizeikräfte in Sachen Fahrsicherheit, Technik und Einsatztaktik zu schulen. "Von Anfang an war aber angedacht, das Fahrsicherheitstraining auch auf die breite Öffentlichkeit auszudehnen", betont Lenhard.

Während also weiterhin Polizistinnen und Polizisten aus ganz Rheinland-Pfalz auf dem 40 Hektar großen Gelände für den Einsatz-Ernstfall hinterm Steuer proben, trainieren hier gleichzeitig pro Jahr auch rund 1 500 Privatpersonen den richtigen Umgang mit Gefahrensituationen im Straßenverkehr. Für die Gruppe, die sich zum ersten Seniorentraining der Saison auf dem FTA-Gelände traf, geht's nach einer kurzen theoretischen Einführung in die gängigen Sicherheitssysteme raus auf die Piste. Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten Kreisgebiet, einige auch aus den Nachbarregionen. Manche von ihnen haben den Gutschein für das Sicherheitstraining von ihren Lieben geschenkt bekommen, manche wollen aus eigenem Antrieb überprüfen, wie es um ihr Reaktionsvermögen in Gefahrensituationen bestellt ist. "Das Bremsen und Ausweichen lässt sich im Alltag ja schlecht ausprobieren", sagt ein Teilnehmer, "hier in der geschützten Umgebung der Anlage hingegen schon."

Mit dem richtigen Bremsen fängt auf dem Übungsgelände dann auch alles an. Erst von 40 Stundenkilometern, dann 60, dann 80. Im nächsten Schritt kommen Ausweichmanöver hinzu. "Die meisten haben große Hemmungen vor einer Vollbremsung", sagt Fahrsicherheitstrainer Lenhard. Oft, so erläutert er, geht es beim richtigen Bremsen und Gegenlenken auch darum, gegen die eigenen Instinkte zu handeln - und das, so der Fahrsicherheitstrainer, erreicht man nur durch Training. Deshalb empfiehlt er das Fahrsicherheitstraining nicht nur für Senioren: "Ganz gleich ob Fahranfänger oder Berufsfahrer", sagt Lenhard, "das Training ist für jeden sinnvoll, um zu lernen, Gefahrensituationen rechtzeitig zu erkennen und sicher zu reagieren." Die Verkehrswacht bietet deshalb auch nicht nur mehrere Pkw-Kurse für alle Alterstufen an, sondern auch Wohnmobil- und Transporter-Training und spezielle Motorrad-Kurse. Die Termine für die aktuelle Saison finden Sie auf der Homepage der Verkehrswacht.

Zuschüsse fürs Fahrsicherheitstraining

  • Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat Simmern-Rheinböllen bietet die Verkehrswacht ermäßigte Kurse (60 Euro) für Senioren an.
  • Junge Fahrer (18 bis 25) erhalten über das Landesprogramm "Ich mach mit" einen Zuschuss von 30 Euro.
  • Auch einige Gemeinden im Kreis bezuschussen das Training für ihre Bürger oder übernehmen die Kosten sogar ganz.
  • Mehr Info gibt's bei der Verkehrswacht Rhein-Hunsrück, Tel. 0 67 64 / 90 82 80, www.verkehrswacht-rhein-hunsrueck.de

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