Andreas Bender

Beller Markt: Kosten um 30 Prozent gestiegen  

Bell. Am Mittwoch, 19. Juli, will der Beller Markt wieder durchstarten. Nachwirkungen der Pandemie und Inflation haben auch hier ihre Spuren hinterlassen.

Der Beller Markt hofft neben gutem Wetter wieder auf zahlreiche Gäste, wie in den Jahren vor der Pandemie. Hier ein Schnappschuss von 2018.

Der Beller Markt hofft neben gutem Wetter wieder auf zahlreiche Gäste, wie in den Jahren vor der Pandemie. Hier ein Schnappschuss von 2018.

Bild: Bender / Archiv

Nächste Woche will das traditionsreiche Volksfest wieder durchstarten, nach drei mageren Jahren. 2020 und 2021 ist das Fest ausgefallen und "im letzten Jahr war wesentlich weniger los", sagt Marktleiter Andreas Bauer. "Wir hatten weniger Stände und auch weniger Besucher. Vermutlich war bei vielen noch die Pandemie in den Köpfen und die Preissteigerungen haben auch nicht geholfen." Andreas Bauer und Manfred Kochems, Bürgermeister von Bell, sagen klar: "2022 war der schlechteste Markt, den wir hier hatten!" Umso wichtiger, dass es dieses Jahr besser wird. "Wir sind auf jeden Fall optimistisch gestimmt, dass der Beller Markt zu alter Stärke zurückfindet und rechnen wieder mit rund 15 000 Besuchern", sagen die beiden.

 

Da die letzten drei Jahre nicht spurlos am Volksfest vorbeigegangen sind, gibt es dieses Mal einige Änderungen, die aber "den Besuchern kaum auffallen werden", sagt Bauer. Zum einen wird der Markt etwas kleiner. "Wir rechnen mit 350 bis 400 Ständen", so der Marktleiter. Vor der Pandemie waren es immer gut 450. Damit fällt eine Marktstraße weg. "Wir haben weniger Nachfrage nach Standplätzen. Die Situation ist nicht besorgniserregend, aber macht uns natürlich aufmerksam", sagt Bauer. Ein Hauptgrund ist, dass einige Marktkaufleute die Pandemie als Anlass genommen haben, sich in den Ruhestand zu verabschieden.

 

Eine große Herausforderung sind die Preissteigerungen. Von "extremen Preissteigerungen" sprechen Bauer und Kochems: "Im Schnitt sind die Preise in allen Bereichen um 30 Prozent gestiegen. Alleine die Umsetzung des Verkehrskonzeptes mit Parkplatz und Umleitungen kostet rund 3 000 Euro." Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die immer umfassenderen Auflagen für Veranstaltungen. So musste auch ein neues Sicherheitskonzept erstellt und von der Verbandsgemeine abgesegnet werden. Mit mehr Auflagen sind auch immer mehr Kosten verbunden.

 

Dies ist mit ein Grund, dass man für die Organisation in diesem Jahr einen Verein gegründet hat, den "Verein zur Förderung des bürgerlichen Engagements in Bell e.V." Manfred Kochems erklärt: "Für die Gemeinde war das nicht mehr machbar. Es ist nicht nur eine Kostenfrage - so gibt es für Vereine mitunter Freibeträge - wir können so auch pauschal die rund 70 Helfer versteuren."

 

"Ebenfalls ist die Abrechnung jetzt einfacher. Bisher musste die VG alles über eine zusätzliche Kasse abrechnen. Der Verein erleichtert das Ausrichten des Beller Marktes ungemein", so Kochems weiter. Jeder kann Mitglied werden. Zudem soll der Verein künftig auch für andere Veranstaltungen in der Gemeinde zuständig sein, die bisher von der Gemeinde organisiert wurden.

 

Man will die diesjährige Auflage auch nutzen, um zu schauen, welche Änderungen und Anpassungen zukünftig nötig sind. So hat man trotz höherer Kosten dieses Jahr die Stand- sowie Parkgebühren für Besucher nicht angehoben. "Nun schauen wir, wie es nächste Woche läuft und überlegen, wie es weitergeht." Denn der Beller Markt ist gleichzeitig auch die Kirmes der Gemeinde. Auf diese Tradition will hier niemand verzichten.

 


Meistgelesen