Am 9. Juni haben Sie die Wahl!
Alle fünf Jahre votieren die Bürger für ihre politischen Vertreter in den kommunalen Gremien - entweder an der Wahlurne oder per Briefwahl. Im Rhein-Hunsrück-Kreis sind rund 85 000 wahlberechtigte Personen aufgerufen, ihre Verbandsgemeinde-, Stadt- und Gemeinderäte sowie die ehrenamtlichen Stadt- und Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher zu wählen, ebenso die 42 Vertreter des Kreistags. "Hier ist die Anzahl der eingereichten Wahlvorschläge historisch", betont Landrat und Kreiswahlleiter Volker Boch.
Insgesamt zehn Parteien beziehungsweise Wählergruppen füllen den Stimmzettel zur Kreistagswahl im Rhein-Hunsrück-Kreis. Dies sind: SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, AfD, FDP, Freie Wähler, FW Rhein-Hunsrück e.V., Die Linke, ÖDP sowie Volt.
Die ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei), Volt und die Freien Wähler haben erstmalig einen Wahlvorschlag eingereicht. Letzteres führt dazu, dass es nun zwei Listen mit Freien Wählern gibt. Grund ist die Gründung eines Kreisverbandes, die von der Landespartei im letzten Jahr abgesegnet wurde (Liste 6). Die Gründungsversammlung erfolgte laut Medienberichten fast ohne Vertreter der lokalen Freien Wähler-Gruppen (alle e.V.), die sich seit Jahren politisch im Kreis engagieren (über die Gründe streiten sich beide Gruppen). Diese stehen als FW Rhein-Hunsrück e.V. auf dem Wahlzettel (Liste 7). Alle Listen zur Kreistagswahl kann man online einsehen unter: www.kreis-sim.de/Aktuelles/Bekanntmachungen.
Während in Kastellaun (Christian Keimer, CDU), Kirchberg (Werner Wöllstein, FDP) und Rheinböllen (Bernadette Jourdant, überparteilich) die Amtsinhaber ohne Gegenkandidaten antreten, wird es in den anderen Städten spannender. In Emmelshausen bewerben sich Volker Bernd (CDU) und Tim Spettmann (FW) ums Amt. In St. Goar hat neben Amtsinhaber Falko Hönisch (SPD) auch Dieter Langenbach (CDU) seinen Hut in den Ring geworfen.
Gleich drei Kandidaten wollen jeweils in Oberwesel und Simmern ins Rathaus einziehen. In der Stadt am Rhein bewerben sich Christian Büning (Grüne), Erik Zeuner (Einzelkandidat) und Jan Zimmer (CDU); in der Kreisstadt stehen Astrid Bach (SPD), Daniela Lukas-von Nievenheim (Grüne) und Amtsinhaber Dr. Andreas Nikolay (überparteilich) zur Wahl. Hier könnte die Entscheidung erst in einer Stichwahl fallen.
Die Kommunalwahl findet auch in diesem Jahr erneut zusammen mit der Europawahl statt. Sollten hier in einem Wahlbezirk weniger als 30 Stimmzettel in der Urne landen, muss die Auszählung in einem anderen Wahllokal erfolgen. Dieses wird im Vorfeld durch das zuständige Wahlamt festgelegt (gilt nur für die Europawahl).
Die Briefwahl ist auch bei der Kommunalwahl wieder ein großes Thema. In der VG Kastellaun sind beispielsweise knapp 5 000 Briefwahlanträge eingegangen, berichtet Anita Reuther von der VG-Verwaltung. Bei der letzten Landtagswahl gab es hier rund 3 700 Briefwähler. Wahlberechtigt sind in der VG rund 12 700 Personen. Wer noch die Briefwahl beantragen möchte, kann dies bis Freitag, 7. Juni, um 18 Uhr beim zuständigen Wahlamt tun.