A61: Arbeiten verlängern sich bis 2028
Doch was sind die Gründe für die Verzögerungen? "Insgesamt haben sich in den vergangenen Jahren erhebliche Verzögerungen bei der baulichen Umsetzung ergeben, deren Gründe vielfältig sind", erklärt Dr. Stephanie Kühr-Gilles von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation der Autobahn GmbH, Niederlassung West. "Diese reichen von zusätzlichen Leistungen durch neue technische Erkenntnisse bis hin zu erforderlichen Nacharbeiten zur Erreichung der vertraglich vereinbarten Qualitäten."
So werden beispielsweise aktuell Optimierungen am Asphalt auf den Fahrbahnen durchgeführt. Regelmäßige Streckenkontrollen haben gezeigt, dass unter der gegebenen Verkehrsbelastung in den Sommermonaten eine Spurrinnenbildung auftreten wird. "In der Folge wäre die Sanierung des Streckenabschnitts unumgänglich, die zudem nur unter Vollsperrung einer Richtungsfahrbahn ausführbar wäre", sagt Kühr-Gilles. "Um die Verfügbarkeit der A 61 für vier Jahre bis zur Fertigstellung der südlichen Bauwerke beider Großtalbrücken aufrecht zu halten, werden die Nacharbeiten jetzt und in der Folgezeit ausgeführt, sodass wir als nächsten Meilenstein den Verkehr in diesem Sommer auf die nördliche Richtungsfahrbahn umlegen können."
Ein weiterer Grund für die Verzögerung sind die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg verursachten Lieferengpässe, die in den letzten Jahren zahlreiche Projekte aus der Bahn geworfen haben. Mit Blick auf die aktuelle Bauablaufplanung rechnet man damit, dass die Baumaßnahmen voraussichtlich Ende 2028 vollständig abgeschlossen sein werden
Trotz der Verzögerungen muss man sich aktuell noch nicht mit einer Kostensteigerung befassen. Die Berechnung für das Gesamtprojekt beläuft sich aktuell auf weiterhin rund 151 Millionen Euro. Der derzeitige Ausgabenstand wird mit rund 91 Millionen Euro beziffert.
Die Erneuerung der Großtalbrücken Pfädchensgraben und Tiefenbach ist notwendig. Die alten Brücken sind in die Jahre gekommen und nicht für die prognostizierte Verkehrsbelastung ausgelegt. Waren es 2015 noch 57 102 Fahrzeuge pro Tag, mit einem Schwerverkehrsanteil (LKW) von rund 19 Prozent, zeigt die Prognose für 2025 deutlich nach oben: 67 000 Fahrzeuge pro Tag und ein Schwerverkehrsanteil von rund 28 Prozent. Zudem wird der Autobahnabschnitt sechsstreifig ausgebaut. "Dieser Querschnitt ist für eine Verkehrsbelastung von bis zu 100 000 Fahrzeugen pro Tag und einem hohen LKW-Aufkommen ausgelegt", sagt Dr. Stephanie Kühr-Gilles. So sorge man dafür, dass der besonders stauanfällige Autobahnabschnitt bedarfsgerecht ausgebaut wird.