Klaus Desinger

WochenSpiegel-Nachhaltigkeitswettbewerb: Erster Platz fürs Tierheim Oberstmuhl (Video)

Idar-Oberstein. Riesenfreude beim Tierheim Oberstmuhl: Beim WochenSpiegel-Nachhaltigkeitswettbewerb räumte der Hort für Hund und Katz‘ die meisten Stimmen ab.
Die Mitarbeiterinnen des Tierheims Oberstmuhl sind happy: Sie haben beim Nachhaltigkeitswetbewerb des WochenSpiegel den ersten Preis gewonnen.

Die Mitarbeiterinnen des Tierheims Oberstmuhl sind happy: Sie haben beim Nachhaltigkeitswetbewerb des WochenSpiegel den ersten Preis gewonnen.

Bild: Klaus Desinger

»Wir sind vor Freude in die Luft gesprungen«, als wir von unserem Sieg erfuhren, erinnert sich Kassiererin Sabrina Zakel. Und Tierheimleiterin Ulrike Kronauer ergänzt: »Der Gewinn ist einfach nur schön. Das Geld verwenden wir für eine große Kastrationsaktion in der Stadt und den umliegenden Gemeinden«. In den vergangenen Wochen hat der WochenSpiegel die Bewerbungen der privaten Einzelpersonen und Gruppen, Vereine, sozialen Einrichtungen und Institutionen auf seinen Social-Media-Kanälen mit Fotos und Videos präsentiert. Die Beiträge, die dort die meisten »Likes« einsammelten, gelangten in die Endabstimmung. Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Kandidaten waren so vielfältig, wie die Bewerber selbst und reichten von der privaten Müllsammelaktion bis zur Produktion von nachhaltigem Verpackungsmaterial. Eindeutiger Sieger bei der Abstimmung unserer Leser/innen wurde das Tierheim Oberstmuhl in Idar-Oberstein mit 391 Likes für die Organisation für des Tierheimflohmarkts. So kann sich die »tierische« Auffangstation auf eine dringend notwendige Finanzspritze von 1.000 Euro vom WochenSpiegel freuen. Wie entstand die Flohmarkt-Idee? »Im Sommer 2020 kam eine schwerverletzte Katze zu uns ins Tierheim. Die anstehenden OP-Kosten konnten wir nicht ohne Weiteres stemmen, weil durch Corona Einnahmen, etwa aus Tierheimfesten, fehlten. So wurde der Tierheimflohmarkt auf Facebook geboren«, erinnert sich Kronauer. »Tierliebe Personen schicken uns Fotos ihrer Dinge, die sie nicht mehr brauchen. Wir stellen sie dann im Flohmarkt ein und geben sie dann gegen eine entsprechende Spende ab. Binnen kürzester Zeit kam so das Geld für die OP zusammen. Wir machten wegen der positiven Resonanz daher weiter und konnten mittlerweile auch in extra angekündigten Aktionen andere Tierschutzvereine oder Flutgeschädigte an der Ahr unterstützen. Angeboten wird alles vom Teller und Topf bis hin zu Gartenmöbeln oder Armbanduhr. Alles, was tierliebe Menschen entbehren können oder was eigentlich auf den Sperrmüll soll, wird gespendet.

"Es gibt viele Menschen, die können sich nichts Neues leisten"

Auch im Tierheim Oberstmuhl spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. »Durch den Flohmarkt konnten wir den Menschen die Nachhaltigkeit nahe bringen«, freut sich Sabrina Zakel. Denn die dort angebotenen Dinge landen eben nicht auf den Sperrmüll, sondern werden von den Käufern weiter benutzt. »Es gibt Menschen, die können sich einfach nichts Neues leisten«, gibt Ulrike Kronauer zu bedenken. Positiver Nebeneffekt: Durch den Flohmarkt und die dadurch bedingten Tierheimbesuche der Käufer konnte schon so mancher Vierbeiner vermittelt werden. »Ein tierisches Dankeschön an alle, die für uns abgestimmt haben«, lässt Kronauer ausrichten. Das Engagement ist allerdings auch andernorts groß: Insgesamt hatten sich stolze 29 Projekte von Hunsrück, Rhein und Nahe für den ersten WochenSpiegel-Nachhaltigkeitswettbewerb beworben. Neben dem Tierheim Oberstmuhl schafften es am Ende die Kindertagesstätte Bi(e)berburg und der Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück aus Sohrschied auf das Siegerpodest. In der Kindertagesstätte in Biebern ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung seit vielen Jahren wichtiger Bestandteil der täglichen pädagogischen Arbeit. Mit 333 Stimmen landete die Bi(e)berburg beim Nachhaltigkeitswettbewerb auf Platz zwei. Platz drei - mit 127 Stimmen - geht an den Verein Berufliches und Soziales Lernen. Der Verein ist Träger der Jugendhilfe und betreibt seit fast als 40 Jahren eine gemeinnützige Ausbildungsstätte im Tischlerhandwerk und ein Tagungshaus. Dabei sind die Sohrschieder echte Pioniere der Nachhaltigkeit: Umweltschutz und ein verantwortungsvolles Verhältnis zwischen Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz in der Möbelherstellung sind seit 1984 in der Vereinssatzung verankert.


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