Völkerverständigung im Steinbruch (Video)
»Wir sehen eine Kerze am Ende des Tunnels. Und diese Kerze lassen wir uns nicht ausblasen«, sagt Christian Schwinn, Mit-Organisator des Steinbruch Open Air, das nach der Corona-Pause nun wieder gefeiert wird. »Das wird die wichtigste Veranstaltung nach 2007«, verspricht VG-Bürgermeister Uwe Weber bei der Pressekonferenz. Pandemie, Hochwasserkatastrophe und nun der Krieg in der Ukraine. Trotz dieser düsteren Zeiten wollen die Macher um Christian Schwinn von der Agentur »welten + wunder » Optimismus verbreiten. »Es gehört ein besonderer Mut dazu, diese Zeiten zu überwinden«, seufzt der Bürgermeister, weist gleichzeitig auf das besondere »Feeling« von Electro Love und dem Klassik-Sommer hin. Und Christian Schwinn strahlt, wenn er das Programm präsentiert. Sechs namhafte DJs geben sich ein Stelldichein im illuminierten Steinbruch Juchem: MBP, 2elements, Pascal Letoublon, Niels van Gogh, die Ostblockschlampen (OBS) sowie Tomcraft. »Wir werden damit eine neue Qualitätsstufe erreichen«, verspricht Schwinn. Die Techno-Jünger pilgern am 1. Juli zum Steinbruch. Einen Tag später genießen die Freunde gepflegter Klassik das Ambiente zwischen den Felsformationen. Dann begeistert einmal mehr die Neue Philharmonie Frankfurt, eines der besten Crossover-Orchester Europas, mit dem Titel »Music united - A Symphonic Rock Celebration of Europe« das Publikum.
Ode an die Freude und ESC-Medley
Die Musiker:innen um Geschäftsführer Dirk Eisermann und Chefdirigent Jörg Tröster haben bereits die Bühnen-Olymps Europas erklommen: Elbphilharmonie, O2-Arena London, Arena di Verona, um nur einige zu nennen. »Das Programm ist aktueller denn je, es hat was von Völkerverständigung, Stücke aus ganz Europa werden gespielt. Und wir haben Musiker aus halb Europa im Ensemble«, verkündet Eisermann. Dirigent Tröster verrät auf WochenSpiegel-Nachfrage schon einige Highlights: »Wir intonieren die Ode an die Freude, eingebettet in Peter Gabriels Solsbury Hill. Außerdem können sich die Gäste freuen auf eine Flashmob-Version von Ravels Bolero, wenn die verschiedenen Instrumente nach und nach zusammenkommen. Ein besonderer Clou wird ein ESC-Medley sein. »Wir haben uns durch die Jahrzehnte gewühlt und werden die besten Songs der Gewinner des European Song Contests - inklusive Kostümierung- darbieten. Dabei wird das Niveau bis zur Grenze ausgelotet, beispielsweise mit Stefan Raabs »Wadde hadde dudde da«, schmunzelt Tröster. Für Gänsehautmomente sorgt sicherlich Tschaikowskis Overtüre 1812 mit der Marseillaise. »Da donnern die Kanonen«, freut sich der Dirigent. Erinnerungen an eine Zeit, in der sich noch ganz Europa in den Haaren lag. Beim letzten Mal tanzten rund 3.000 Partygänger beim Electro-Festival, darauf hoffen die Veranstalter erneut. Beim Klassik-Event streben Schwinn & Co. 2.000 Gäste an. Der bekannte Shuttle-Service wird noch erweitert, für das Festival gibt es wieder Armbändchen. Foodtrucks für alle Geschmacksrichtungen bereichern das bunte Treiben.