Klaus Desinger

Fäkale Verunreinigung: Trinkwasser-Abkochgebot für 53 Gemeinden im Kreis Birkenfeld

Birkenfeld. Im Rahmen einer Überprüfung des Trinkwassers wurden in einer Wasseraufbereitungsanlage in der Verbandsgemeinde Herrstein/Rhaunen Enterokokken festgestellt. Enterokokken sind ein Hinweis auf eine mögliche fäkale Verunreinigung.

Trinkwasser-Abkochgebot in weiten Teilen des Kreises Birkenfeld.

Trinkwasser-Abkochgebot in weiten Teilen des Kreises Birkenfeld.

Bild: Klaus Desinger

Aus Vorsorgegründen und zur Sicherstellung der Gesundheit verhängt das Gesundheitsamt ein Abkochgebot für 53 der 96 Gemeinden des Landkreises:
Betroffen sind im Einzelnen: Verbandsgemeinde Baumholder: 10 der 14 Gemeinden: Baumholder, Berglangenbach, Berschweiler, Eckersweiler, Fohren-Linden, Hahnweiler, Leitzweiler, Mettweiler, Rohrbach, Rückweiler, Ruschberg, Heimberg (also alle Gemeinden außer Frauenberg, Reichenbach); Verbandsgemeinde Birkenfeld: 29 der 31 Gemeinden: Abentheuer, Achtelsbach, Birkenfeld, Brücken, Buhlenberg, Dambach, Dienstweiler, Elchweiler, Ellenberg, Ellweiler, Gimbweiler, Gollenberg, Hattgenstein, Hoppstädten-Weiersbach, Kronweiler, Meckenbach, Niederbrombach, Niederhambach, Nohen, Oberbrombach, Oberhambach, Rimsberg, Rinzenberg, Rötsweiler-Nockenthal, Schmißberg, Schwollen, Siesbach, Sonnenberg-Winnenberg, Wilzenberg-Hußweiler (also alle Gemeinden außer Börfink und Leisel); Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen: 12 der 50 Gemeinden: Asbach, Bruchweiler, Hellertshausen, Hettenrodt, Hottenbach, Kempfeld, Kirschweiler, Langweiler, Mackenrodt, Schauren, Sensweiler, Wirschweiler sowie die Campingplätze im Idarbachtal. Nicht betroffen ist die Stadt Idar-Oberstein.

Magen- und Darmerkrankungen


Keimbelastetes Trinkwasser kann unter Umständen die menschliche Gesundheit beeinträchtigen und zu einer Magen- und Darmerkrankung führen. Lässt man das Wasser jedoch mindestens 5 Minuten lang sprudelnd kochen, werden diese Keime effektiv abgetötet. Deshalb gilt für Wasser, das für nachfolgend aufgeführten Zwecke benutzt wird, ab sofort bis auf Weiteres ein Abkochgebot:
zum Trinken sowie zur Zubereitung von Getränken (Saftschorlen, Kaffee, Tee etc.), zur Zubereitung von Nahrung, insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder und Kranke, zum Abwaschen von Salat, Gemüse und Obst, zum Spülen von Gefäßen und Geräten, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden, zum Zähneputzen und zur Mundpflege, für medizinische Zwecke (Reinigung von Wunden, Nasenspülen etc.), zum Herstellen von Eiswürfeln zur Kühlung von Getränken. Für Wasser zu Reinigungszwecken, Trinkwasser für Haustiere und Vieh sowie für die Toilettenspülung ist kein Abkochen nötig. Auch für die Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden) kann nicht abgekochtes Wasser verwendet werden, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird bzw. auf offene Wunden gelangen kann. "Bitte informieren Sie auch Ihre Mitbewohner und Nachbarn über diese Maßnahme", appellieren die Kreisverwaltung und die betroffenen Verbandsgemeindewerke an die Bevölkerung
"Als Ursache kann nach derzeitigem Stand eine Verunreinigung durch Oberflächenwasser im Zusammenhang mit den Starkregenereignissen von letzter Woche nicht ausgeschlossen werden", erklärt Dezernent Roland Praetorius: Die Ursachenforschung zur Ermittlung läuft noch. "Wir informieren, sobald ein Abkochen nicht mehr erforderlich ist", verspricht die Kreisverwaltung.



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