Red.

21 Menschen freuen sich über den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit

Birkenfeld. 21 Menschen wurden im Rahmen einer Feier auf Schloss Birkenfeld eingebürgert.

21 Menschen wurden im Kreis Birkenfeld eingebürgert.

21 Menschen wurden im Kreis Birkenfeld eingebürgert.

Bild: Axel Munsteiner

Der Nationalparklandkreis Birkenfeld hat am Mittwoch erstmals eine Einbürgerungsfeier im feierlichen Rahmen veranstaltet. Bei ihr wurden 21 Frauen, Männern und Kindern, die im Kreisgebiet wohnhaft sind, mit der Überreichung der entsprechenden Urkunden die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen. "Ihre Ausländerakte wird hiermit geschlossen, weil Sie nun Bürger der Bundesrepublik Deutschland sind", betonte Andreas Lueb, für Einbürgerungen zuständiger Sachbearbeiter der Abteilung 3 (Ordnung und Verkehr), nach Abschluss dieses formalen Akts. Zu Beginn der Feierstunde im Festsaal des Schlosses hatte Landrat Miroslaw Kowalski erklärt, "dass bei diesem erfreulichen Anlass auch bei mir Erinnerungen hochkommen".

Landrat polnischer Abstammung

Denn er selbst war 1989 zusammen mit seiner Frau von seiner Heimat in Polen ins Birkenfelder Land gezogen, ehe beide nach drei Jahren Wartezeit 1992 deutsche Staatsbürger wurden. Die Aushändigung der Einbürgerungsurkunden sei damals jedoch in einem schlichten Büroraum erfolgt, sagte Kowalski rückblickend. Das soll sich nun ändern. Wie bei der Premiere am Mittwoch werden auch in Zukunft die Einbürgerungsfeiern im Kreis Birkenfeld - wie es im Ende Juni in Kraft getretenen Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts verankert ist - in einer festlichen und öffentlichen Zeremonie stattfinden. Bei den 21 Eingebürgerten, die am Mittwoch teils von ihren Familienangehörigen oder Freunden begleitet wurden, handelt es sich um Menschen, die zwischen 8 und 62 Jahre alt sind und bereits zwischen 5 und 36 Jahren in Deutschland leben. Ein Teil der Anwesenden war aus Ländern geflohen, in denen wie in Syrien immer noch Bürgerkrieg herrscht. Andere kommen aus dem Iran, aus Algerien, aus Pakistan, der Türkei, aus Eritrea, aus Vietnam, dem Kosovo, aus Belarus oder der Russischen Föderation. Drei von ihnen wurden sogar in Deutschland geboren.

"Sie haben alle in Deutschland Fuß gefasst"

"Sie alle haben also ganz unterschiedliche Lebenswege und gehen nun hier entweder zur Schule oder haben beruflich längst in Deutschland Fuß gefasst", betonte Kowalski. Exemplarisch ging der Landrat auf die Palette der Tätigkeiten ein, die die Eingebürgerten im Kreis Birkenfeld ausüben. Sie reicht vom selbstständigen Arzt über den Job als Schmuckdesignerin oder als Maurer bis hin zur Lehrkraft an einer Schule in Kreisträgerschaft, als Erzieherinnen in Kindergärten oder als Servicemitarbeiter in der Gastronomie. Wie der Landrat weiter ausführte, "ist eine gelungene Integration ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Einbürgerung". Allein der Kreisverwaltung Birkenfeld würden dafür derzeit mehr als 1000 Anträge vorliegen, wovon pro Jahr circa 250 bewilligt werden. Zuvor müssen die Mitarbeiter der Kreisverwaltung aber zum Beispiel die Identität der Antragssteller klären und deren Arbeitssituation und deren Deutschkenntnisse klären. Wichtige Voraussetzung für den Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft ist auch das Bestehen des Bildungstests "Leben in Deutschland".

Einbürgerungsanträge werden steigen

Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass die Zahl der Einbürgerungsanträge in Zukunft wahrscheinlich noch steigen wird. Denn mit der oben bereits erwähnten Gesetzesnovellierung hat der Bund die Einbürgerung erleichtert. So wird die Mindestaufenthaltszeit, in der Antragsteller in Deutschland leben müssen, von acht auf fünf Jahre verringert. Bei besonderen Integrationsleistungen können Antragsteller den deutschen Pass sogar schon nach drei Jahren erhalten. Zudem sind aufgrund des neuen Gesetzes künftig mehrfache Staatsbürgerschaften möglich, sodass die Antragssteller ihre bisherige Staatsangehörigkeit behalten können. Was alle 21 Teilnehmer der Feierstunde am Mittwoch eine, sei die Tatsache, "dass sie die für eine Einbürgerung erforderlichen Bedingungen erfüllt haben. Damit wird Ihnen nun die Ehre zuteil, dass Sie ab jetzt Bürger der Bundesrepublik Deutschland sind", sagte Kowalski. Dazu gratuliere er den Anwesenden, erinnerte sie an dieser Stelle aber noch einmal daran, "dass alle Bürger in unserem Land beständig dazu aufgerufen sind, unseren freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat zu schützen und die Regeln unseres Grundgesetzes zu achten." Beendet wurde die Feierstunde, die die Kreismusikschullehrer Andre Mertens (Gitarre) und Johann Behrend (Klavier) musikalisch umrahmt hatten, mit einer Gemeinschaftsaktion. Denn zusammen mit dem Landrat sangen die neuen deutschen Staatsbürger die Nationalhymne.


Meistgelesen