Willkommen: 200 Flüchtlinge treffen in Bad Kreuznach ein
Wann die ersten Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in der Notunterkunft des Landes ankommen werden, ist zurzeit ungewiss. „Wir wissen momentan nicht, ob die Flüchtlinge in kleineren oder größeren Gruppen eintreffen werden und wann dies sein wird“, informierte Karolina Kasprzyk, Leiterin der Kommunikation der Malteser Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, bei der heutigen Pressekonferenz im Schulzentrum Römerkastell. So oder so: Die Malteser, die mit der Leitung der Notunterkunft betraut wurden, sind vorbereitet und können sich auf eine intensive Unterstützung durch die anderen Hilfsdienste, durch die Kreis- und Stadtverwaltung sowie den in der Flüchtlingshilfe aktiven Institutionen verlassen. „Klar, es muss sich erst einmal alles einspielen und es wird mit Sicherheit auch an der ein oder anderen Ecke knirschen, aber bisher liefen die Vorbereitung sehr gut“, hielt Kasprzyk fest.
Einen sicheren Hafen bieten
„Unser erstes Ziel ist es, den Flüchtlingen Dach über den Kopf, einen Schlafplatz und etwas zu bieten“, sagte Stefan Kugler, Leiter der Notfallvorsorge der Maltester. Nach der Erstaufnahme und Registrierung wird eine ärztliche Untersuchung folgen, die Verpflegung wird durch ein Catering-Unternehmen sichergestellt. Falls die vorhandenen Sanitäranlagen nicht ausreichen, können kurzfristig Sanitärcontainer aufgestellt werden. Um den Ankommenden, die zum Teil seit Monaten auf der Flucht sind, einen sicheren Hafen zu gewähren, wird die Notunterkunft zu einem sicheren Bereich umgestaltet. Das Areal um die Turnhallen ist mit hohen Bauzäunen, die mit Sichtschutzfolien bespannt sind, abgetrennt. Alle Flüchtlinge können die Einrichtung jederzeit verlassen, müssen aber einen vorher ausgestellten Ausweis vorzeigen, um die Unterkunft wieder betreten zu können. Unbefugte haben keinen Zutritt. „Wir wollen die so oder so schon sehr eingeschränkte Privatsphäre der Flüchtlinge schützen. Deshalb bitten wir auch alle Bürger, keine Fotos von den Flüchtlingen zu schießen oder sogar im Internet zu veröffentlichen“, so Kasprzyk. Ansonsten müsse man auf die Situation jeweils aktuell reagieren: „Ein Leben auf Feldbetten in einer Turnhalle, das ist für keinen einfach. Alles muss sich erst mal einspielen, nicht alle Fragen können heute beantwortet werden und nicht alles wird immer reibungslos verlaufen“, bat die Pressesprecherin der Malteser alle um Verständnis.Hilfe ja, aber später und zielgerichtet
Zugleich betonte sie: „Ja, wir brauchen die Unterstützung und Hilfe der Bürgerinnen und Bürger, aber im Moment können wir noch nicht sagen, welche Art von Hilfe.“ Zurzeit ist zum Beispiel überhaupt noch nicht klar, ob beispielsweise auch Kinder unter den Flüchtlingen sind oder nur Erwachsene kommen, ob Männer und Frauen oder nur Männer in Bad Kreuznach eintreffen. „Jetzt Kleider zu spenden ohne zu wissen für wen und was genau benötigt wird, dass nützt deshalb aktuell wenig“, so Kasprzyk. Nach einer gewissen Anlaufzeit wird der Malteser Hilfsdienst auf seiner Internetseite genau darüber informieren, welche Sachspenden benötigt werden. Zudem werden Kooperationen mit der Kleiderkammer des DRK Bad Kreuznach und der Kleiderkammer des Kinderschutzbundes geknüpft. Um sonstige Hilfe von Bürgern beispielsweise im Bereich von Freizeit-, Bildungs- und Unterhaltungsangeboten für Flüchtlinge zu koordinieren und ein Netzwerk der ehrenamtlichen Hilfe zu schnüren, können die Malteser auf die Hilfe der in Bad Kreuznach ansässigen Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit bauen.Sportunterricht geht an anderer Stelle weiter
Für die Schüler und Sportvereine werden die beiden Hallen bis auf weiteres nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Kreis bemüht sich für die Vereine um Ausweichsportstätten. Der Sportunterricht für die Schüler wird, wie Ludger Föhrenbacher betonte, weiter gehen. „Wir weichen in die Jakob-Kiefer-Halle aus, können aber auch auf die Unterstützung der anderen beiden Gymnasien bauen, die uns Hallenzeiten zur Verfügung stellen“, so der Leiter des Röka-Gymnasiums. Ausweichorte und -zeiten für den Sport seien bereits aktuell zu fast 100 Prozent organisiert. Mehr zum Thema im nächsten Wochenspiegel am kommenden Mittwoch. Text & Fotos: Kai Brückner
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