Mundart-Autor Josef Peil trägt ein Wortschätzje vor: "Schoorebloch". Es ist das allererste, dass 2016 im WochenSpiegel veröffentlicht wurde. Für das Video hat Peil den Text etwas angepasst. Viel Spaß dabei!
Für alle, die den Vergleich haben wollen, finden Sie den Originaltext nachfolgen noch einmal:
Wortschätzje, Nummer 1: Schoorebloch
»Wääßt dou, was en Schoorebloch is?«, fragte Lothar Ruschinski seinen Namensvetter. »Allemoh, harre meer aach gehatt«, fiel diesem nach kurzem Besinnen ein. Das Schoorebloch, oder auch Kellerschorb, wie es andernorts heißt, war eine Nische im Bruchsteinmauerwerk des Hausfundaments. Dort wurden Milch und andere Nahrungsmittel kalt gestellt. Erst der elektrische Kühlschrank machte das Schoorebloch überflüssig, es wurde beim Neubau zubetoniert oder einfach vergessen und verkam zur Schmutzablage. Lothar Ruschinski gefiel das nicht, er machte sauber, verputzte und strich das Gesims und bat Lothar Stein, eine Tür dafür zu bauen. Historisches Vorbild wäre ein Holzrahmen mit Fliegengitter gewesen. Doch das war nicht mehr vorhanden, so machte es der Schreiner einfach »frei aus der Mäierebux«, wie ein alter Handwerksmann zu sagen pflegte. Das Rätsel, wo das Wort Schooreb herkommt und was es ursprünglich bedeutet, ist noch nicht gelöst.